Berufsgenossenschaft ETEM 2015 weniger meldepflichtige Unfälle in der Textilpflege

Die aktuelle Unfallstatistik der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) zeigt, wo die Gefahrenquellen für Arbeitsunfälle in Wäscherei, Textilreinigung oder im Textilservicebetrieb liegen. Besonders gefährdete Körperteile sind die Hände, Schultern und Arme. 2015 gab es im Vergleich zum Vorjahr weniger meldepflichtige Unfälle in der Textilpflegebranche.

Die Hände werden bei Arbeitsunfällen in der Textilpflege häufig verletzt. - © Photographee.eu/Fotolia.com

Einmal jährlich bereitet die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) Informationen zur Unfallstatistik in den textilen Branchen auf. Grundlage der Statistik sind die Gefahrtarifstellen und die bei der BG ETEM erfassten meldepflichtigen Unfälle. Meldepflicht für einen Unfall besteht dann, wenn der Verletzte in Folge des Unfalls mehr als drei Kalen­dertage arbeitsunfähig ist. Um einen Vergleich zu ermöglichen, wird das durchschnittliche Unfallgeschehen in Form von Unfallquoten angegeben. Üblich ist die Angabe in Unfällen je 1.000 Vollarbeiter und Jahr.

Die Unfallquote im Bereich Textilpflege ist laut BG ETEM im Jahr 2015 auf 20 gesunken (2014: 21,3).

Für die Textilpflegebranche kommen zwei Gefahrtarifstellen in Frage: Der Textilservice gehört zur Gefahrtarifstelle 1201; Wäscherei, Chemischreinigung und Annahmestellen gehören zu 1203.

Zur Gefahrtarifstelle 1201 verzeichnet die Statistik 3.013 meldepflichtige Arbeits- und Dienstwegeunfälle im Jahr 2015 (2014: 2.986).

In der Teilbranche Textilservice verletzten sich die Versicherten am häufigsten die Hand (26 Prozent), gefolgt von Knöchel/Fuß (20,4 Prozent) und Schulter/Arm (16 Prozent) sowie Hüfte/Bein (16 Prozent). Zu den „gefährlichen“ Gegenständen zählen v.a. Rollbehälter, die für 9,6 Prozent der Unfälle verantwortlich waren. Aber auch rutschige oder verstellte Böden verursachten Arbeitsunfälle im Textilservice. Eine weitere Gefahrenquelle waren Kleintransporter bzw. LKW.

Rutschige Böden und Treppen als Stolperfalle

Zur Gefahrtarifstelle 1203 gab es im Jahr 2014 laut Statistik 580 meldepflichtige Arbeits- und Dienstwegeunfälle (2013: 541).

In der Teilbranche Wäscherei, Mangelei waren Schulter/Arm die am häufigsten verletzte Körperteile (24 Prozent), gefolgt von den Händen (21,6 Prozent) und Knöchel/Fuß (18,8 Prozent). Bedeutende Gefahrenquellen sind neben verstellten und rutschigen Böden sowie Rollbehältern/Wäscherollcontainern auch Mangel-, Bügel- und Legemaschinen.

Verstellte Böden, Treppen und Messer spielen in der Teilbranche Textilreinigung eine Rolle für Arbeitsunfälle. Aber auch Leitern sowie PKW/Kleintransporter sind für Arbeitsunfälle veranwortlich. Dabei verletzten sich die Mitarbeiter vor allem an der Hand (30,5 Prozent), an Schulter/Arm (17,5 Prozent), Knöchel/Fuß (17,5 Prozent) sowie an Hüfte/Bein (15,1 Prozent).

Bei der BG ETEM sind 47.657 Personen aus der Gefahrtarifstelle 1203 ( Wäscherei, Chemischreinigung und Annahmestellen) versichert.