Revolution für die Textilpflege 250 Jahre Waschmaschine

Vor 250 Jahren erfand der deutsche Theologe Jacob Christian Schäffer die Waschmaschine. Damals musste sie noch von Hand betrieben werden, heute ist ein Leben ohne sie besonders für Textilpflegebetriebe völlig undenkbar. Was sich in 250 Jahren verändert hat.

Waschtrommel
Vor 250 Jahren war die Waschmaschine noch nicht so modern, im Gegenteil: Die erste Waschmaschine war ein schlichter Holzbottich mit Kurbel - in der heutigen Textilpflege undenkbar. - © patila, Fotolia.com

Ein viertel Jahrtausend ist es nun her, dass die Waschmaschine ihren Einzug in deutsche Haushalte gefunden hat. Und nicht nur die, auch die Textilpflegebranche profitierte von der Erfindung der Waschmaschine. Jacob Christian Schäffer, 1718 in Querfurt bei Halle geboren, stieß am 23. Februar 1767 wohl eher zufällig auf die Idee der Waschmaschine. Eigentlich war der deutsche Theologe gerade damit beschäftigt, eine neue Papiermühle zu konstruieren, als ihm die Beschreibung einer englischen Maschine in die Hände fiel. Er ließ ein Exemplar nachbauen, das er für seine Zwecke umfunktionieren wollte.

Papiermaschine wird zu Waschmaschine

Was dann geschah beschreibt Schäffer später in einem Buch mit dem Titel "Die bequeme und höchstvortheilhafte Waschmaschine". Seine Verwunderung war ziemlich groß, als die Wäsche, die er nach zwölf Minuten in der Maschine wieder herausnahm, vollkommen rein und ausgewaschen war, das Wasser hingegen trübe. Das Ergebnis beschreibt er folgendermaßen: "Auch nicht an einem einzigen Stücke war, bei dem genauesten Nachsehen und der schärfesten Untersuchung, von dem vorigen Schmutze und den vorher darinn gewesenen unreinen Flecken etwas mehr zu erkennen […]."

Erste Waschmaschine mit Kurbel betrieben

Bei der ersten Waschmaschine handelte es sich um kaum mehr als einen Holzbottich mit Kurbel, durch deren Betätigung sogenannte Rührflügel im Wasser bewegt wurden. Das Prinzip der Wäschebewegung mit Holzzapfen wird noch jahrzehntelang kopiert. Bis die erste elektrisch betriebene Waschmaschine gebaut wurde, mussten die Hausfrauen jedoch noch weitere 150 Jahre warten. Der US-amerikanische Ingenieur Alva John Fisher entwickelte diese in Chicago. Eine Düsseldorfer Maschinenfabrik präsentierte schließlich 1951 mit ihrer "Constructa" den ersten Vollautomaten.

Waschmaschine zum Nachbauen

Schäffer machte seine Erfindung durchaus uneigennützig der Allgemeinheit zugänglich, sodass sich jeder eine eigene Waschmaschine konstruieren konnte. Um das Interesse an seiner Erfindung wach zu halten, veröffentlichte Schäffer in den darauf folgenden Jahren noch einige Nebenpublikationen, darunter etwa die "Briefe eines Frauenzimmers an ihre Freundin in St** die Waschmaschine betreffend". 1790 starb der Erfinder schließlich in Regensburg.