Erster Bundesstammtisch der Textilreiniger, Wäscher und Färber „Botschafter der Sauberkeit“ in Graz

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    Der erste Bundesstammtisch der österreichischen Textilreiniger, Wäscher und Färber fand Mitte Oktober 2015 in Graz statt.  Fotos: Schönhaar
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    Bundesinnungsmeister KommR Walter Imp freute sich über die vielen Teilnehmer, die nach Graz gekommen waren.
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    Michael Klamminger, Landesinnungsgeschäftsführer der Wirtschaftskammer Steiermark, informierte über die Fachreise 2016.
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    Sie luden zusammen zum Seminar rund um die Nachfolge ein: Der Wiener LIM Franz Lang ...
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    ... und Maria Bischoff von EFIT wollen mit dem Checkpoint-EFIT Nachfolgern Mut machen.
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    BÖWE-Geschäftsführer Frank Ziermann erläuterte die Möglichkeiten des neuen BÖWE-Showrooms.
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    Einen motivierenden Vortrag mit zahlreichen Anregungen für die Betriebe hielt Mag. Claudia Brandstätter.
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    Medienprofi und Modeexperte Wolfgang Reichl stellte die Charity „Wider die Gewalt“ vor.
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    FH-Prof. Mag. Peter Meiregger informierte über die Registrierkassenpflicht.
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    Über die technischen Anforderungen an Registrierkassen klärte Dipl.-Ing. Peter Plöckinger auf.

3 „Es geht um unsere Zukunft – lassen Sie uns das gemeinsam angehen“, rief Bundesinnungsmeister KommR Walter Imp dem Publikum zu. Er verbreitete viel Motivation und eine positive Stimmung beim ersten Bundesstammtisch der österreichischen Textilreiniger, Wäscher und Färber am 16. und 17. Oktober 2015 in Graz. Imp freute sich über die zahlreichen Teilnehmer, die ins Hotel Weitzer nach Graz gekommen waren; 130 Anmeldungen waren bei der Landesinnung Steiermark, die das Branchentreffen organisiert hatte, eingegangen. Die Veranstaltung war bewusst im Jahr der Wirtschaftskammerjahre Bundesstammtisch genannt worden und die Organisatoren waren eigentlich von einem kleineren Rahmen ausgegangen. Der „Stammtisch“ soll aber auch vermitteln, dass es wichtig ist, dass man sich als Freunde trifft. Das Konzept kam an, die Resonanz war dementsprechend groß. Nachdem es am Freitag unterhaltsam und gesellig zuging (siehe Kasten zum Rahmenprogramm auf Seite 55), stand am Samstag der Fachteil mit vielen branchenaktuellen Themen im Fokus bei der Bundesveranstaltung. Der Bundesstammtisch 2015 stand unter dem Motto „Strahlend schön“, eine Anspielung auf die Imagekampagne der Textilreiniger mit Testimonial Petra Frey. Die Sängerin und TV-Sternchen ist in edle Textilien, die für die professionelle Textilreinigung prädestiniert sind, auf saisonalen Plakaten zu sehen. Die Winterausgabe zeigt sie in einem strahlend weißen Brautkleid. Walter Imp motivierte die Betriebe, sich an der Kampagne zu beteiligen und die Plakate aufzuhängen: „So verschönern Sie Ihre Geschäfte und wir schaffen zusammen ein Kunstwerk.“

Im Bericht des Bundesinnungsmeisters blickte Imp auf das vergangene Jahr zurück und auf zukünftige Entwicklungen. Er bedankte sich bei seinen Landesinnungsmeistern für ihren Einsatz rund um die Textilpflegebranche. Auch auf den „RWin“-Sieger R&E Goebel aus Wien ging Imp kurz ein. Stefan Posch, Geschäftsführer und Jungunternehmer, habe mit der Neuausrichtung des Unternehmens, mit seinem Service- und Marketingkonzept gezeigt, was die Branche leisten kann. „Der Textilreiniger“ berichtete in der Novemberausgabe ausführlich über die „Wäscherei des Jahres 2015“. Walter Imp rief zusammen mit RWT-Chefredakteurin Elena Schönhaar die österreichischen Betriebe auf, auch beim Branchenaward „RWin 2016“ mitzumachen. Der von RWTextilservice initiierte Preis wird jährlich an Textilpflegeunternehmen mit besonderen Konzepten und Ideen vergeben. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.rw-textilservice.de in der Rubrik „Award“. Weiter wies Imp in seinem Bericht auf aktuelle Themen hin, die aktuell wichtig für die Textilpflegebetriebe sind: von der kommenden Registrierkassenpflicht über die Vereinfachungen bei der Arbeitszeitaufzeichnung bis zum Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz (BGStG). Zu allen Themen gibt es bei der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) Hilfestellung, z.B. online unter www.wko.at.

Zusammen mit dem Landesinnungsgeschäftsführer der Steiermark, Michael Klamminger, informierte Imp über die Fach- und Informationsreise der österreichischen Textilreiniger und Wäscher im kommenden Jahr. Von 11. bis 12. März 2016 soll es nach ­Italien gehen; in Triest stehen Besichtigungen der Kaffeerösterei Illy sowie einer Wäscherei an. Weinverkostung und Stadtführung sind ebenfalls im Paket enthalten, das 250 Euro pro Person im Doppelzimmer kostet. Abfahrt ist am 11. März um 6.30 Uhr in Graz, eine Zustiegmöglichkeit soll es an der Raststätte Dreiländereck geben. Weitere Veranstaltungen sind im nächsten Jahr geplant. Franz Lang, Landesinnungsmeister von Wien, und Maria Bischoff von der Europäischen Forschungsvereinigung Innovative Textilpflege (EFIT) luden herzlich zu einem Seminar ein. Der Checkpoint-EFIT zum Thema „Wie mache ich meinem Nachfolger Mut“ findet am 13. Feber 2016 in Guntramsdorf bei der Teppichreinigung Stepanek statt. Man will hier verschiedene Aspekte der Nachfolge beleuchten und auf die frühzeitige Vorbereitung einer Unternehmensübergabe hinweisen.

Ebenfalls eine Veranstaltung ist geplant beim Textilreinigungs­maschinenhersteller BÖWE im Schwarzwald. BÖWE-Geschäftsführer Frank Ziermann erläuterte kurz das Vorhaben: Vom 22. bis 24. Jänner 2016 will man sich im neuen BÖWE-Showroom treffen, alle Chemielieferanten der Textilreinigungsbranche einladen und sich intensiv mit verschiedenen Lösungsmitteln auseinandersetzen. Die Teilnehmer können einen ganzen Tag Probe reinigen mit selbst mitgebrachten und präparierten Textilien. Unternehmer sollen so eine Hilfestellung für Investitionsentscheidungen erhalten und praktisch sehen, welches Lösungsmittel sich für die eigene Textilreinigung eignet. „Wir können in unserem Showroom außerdem zeigen, wie man Textilreinigungsmaschinen optimal installiert; wir können sämtliche Verbrauchswerte messen und so für Transparenz sorgen“, erläuterte Ziermann. Auch bügeln könne man die in Probe gereinigten Teile im Anschluss. Im BÖWE-Showroom habe man die komplette Infrastruktur geschaffen.

Textilpflegebranche: Blick in die Zukunft

Einen Blick in die Zukunft der Textilpflegebranche mit zahlreichen Verbesserungsmöglichkeiten warf Mag. Claudia Brandstätter von der Brandstätter Matuschkowitz Marketing GmbH. Sie gab ein kurzes Resümee zu ihrem Vortrag beim Bundestreffen im letzten Jahr in Pörtschach am Wörthersee. Dort hatte sie eine Befragung vorgestellt von Zielgruppen und Experten zum Thema Textilreinigung, Waschen und Färben. Die Ergebnisse waren eindeutig: Es gibt viel Potenzial, aber auf Seiten der Kunden (Endkunden und Businesskunden) sind viele Informationsdefizite bemerkbar. Die Menschen wünschen sich von den Textilpflegebetrieben bequeme Lösungen, ergänzende Leistungen mit Mehrwert; sie gehen von Umweltfreundlichkeit und Sinnesüberraschungen (gut zu riechen, angenehm zu tasten etc.) aus. Erfolgreich sind Textilreiniger und Wäscher, die Bescheid wissen (und dieses Wissen weitergeben), sich selbst als Dienstleister empfinden und Innovationen gegenüber offen sind. Genau für diese Anbietergruppe seien Kundengruppen auch bereit, mehr zu bezahlen. Chancen für die Branche zeigten sich in der 2014er-Umfrage auch darin, positive Emotionen zu wecken und „wertvoll“ zu besetzen. Aktives Beschwerdemanagement und Weiterentwicklung waren weitere Stichpunkte.

2015 ist das Jahr der „Anbieter“, d.h., diesmal wurden Betriebe der Branche zu ihren Aktivitäten, zu ihrer Situation, zu ihren Ideen befragt. Brandstätter hat interessiert: Was haben die Unternehmer mit den Tipps von der Tagung 2014 gemacht?

Betriebe aus allen Bundesländern haben bei der Befragung mitgemacht und teils ausführliche Antworten geschickt. Das Ergebnis: „Erfolgreiche Leitbetriebe zeigen Optimismus, überdurchschnittliches Engagement und setzen Veränderungen um“, berichtete Brandstätter. Acht von zehn haben 2015 viel verändert, fast die Hälfte (46 Prozent) will auch 2016 dranbleiben. Große Veränderungen in den befragten Betrieben gab es vor allem im Unternehmensaufbau, der Organisation und in den Bereichen Abläufe, Prozesse und Mitarbeiterführung. Auch Marktauftritt und Vertrieb überarbeiteten fast 40 Prozent. Besonders erfolgreiche Veränderungen waren z.B. das Neuverteilen von Aufgaben, Mitarbeiterschulungen und das Einfordern von Verantwortung bei den Mitarbeitern. Viele haben sich auch Gedanken über die eigene Position gemacht und Aktivitäten im Internet oder bei Social Media angestoßen. Klares Fazit der Umfrage: Veränderungen machen Sinn, so Brandstätter: „Sieben von zehn haben bereits positive Auswirkungen auf Grundlage der Veränderungen verspürt.“ Es seien vor allem die Produktivität und die Motivation der Mitarbeiter gestiegen. Teilweise habe sich auch umsatz- und gewinnmäßig einiges getan. 68 Prozent der befragten Betriebe planen bereits zukünftige Veränderungen, wollen z.B. neue Märkte und Zielgruppen erschließen, die internen Abläufe verändern oder neue Produkte und Kommunikationswege ausprobieren. Claudia Brandstätter betonte: „Bei allen Veränderungen gilt: Man muss dabeibleiben – und nicht gleich sagen: Das bringt doch eh nichts.“ Wichtig sei auch, „Hard Facts“ (Eigenkapital, Gewinn) und „Soft Facts“ (Emotionen, Einstellung) zu koppeln. Fünf Schritte legte Brandstätter den Zuhörern ans Herz.

1. Investieren Sie kompromisslos in Qualität – auch Wissensqualität.

2. Kümmern Sie sich um das Klima in Ihrem Betrieb.

3. Suchen Sie Nähe zu wichtigen Kunden – auch persönlich.

4. Lieben Sie Ihre eigene Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.

5. Kalkulieren Sie!

Mit diesen Tipps könne die Branche überaus erfolgreich sein, so Brandstätter. „Sie sind eine tolle Berufsgruppe, tragen Sie das mit Stolz nach außen! Ich sehe Sie als Botschafter der Sauberkeit.“ Die Branche müsse gemeinschaftlich aktiv sein mit gemeinsamen Zielen: Es soll ein neues, attraktives, emotional angereichertes Berufsbild entstehen und der Wissensstand zur Branche soll steigen. Abschließend hatte die Expertin noch einen Buchtipp: Das Frühstücksbuch „Good Morning, Styria – das 1 × 50 zum unternehmerischen Erfolg“ enthält 50 Tipps für eine erfolgreiche Zukunft, für jeden Morgen eine kleine Anregung, die man gleich an diesem Tag umsetzen kann.

Mit Charity zu mehr Aufmerksamkeit

Wie die Branche in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit bekommen kann, zeigte Wolfgang Reichl, Medienprofi und Modeexperte der ORF-Sendung „heute leben“. „Mit Kunst, Kultur und Sport kann man kostengünstiger in Medien vertreten sein als mit klassischer Werbung“, erläuterte Reichl, der auch schon an der Umsetzung der Textilreinigerkampagne mit Petra Frey beteiligt war. Mit kleinem Budget viel Aufmerksamkeit zu bekommen, funktioniert z.B. über Charity. Reichl unterstützt seit mehr als zehn Jahren eine Charity der österreichischen Sängerin, Schauspielerin und Musikmanagerin Marika Lichter. Der „Gemeinnüt­zige Verein – Wider die Gewalt“ will ein starkes Zeichen gegen Gewalt setzen. Er wurde vom damaligen Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky im Mai 1990 gegründet. In einer Rede meinte er damals, dass Gewalt in der Familie kein Kavaliersdelikt sei. „Gewalt ist in unserer Gesellschaft leider oft der Ausdruck von Hilflosigkeit, Un­wissen oder manchmal auch Krankheit, in allen Fällen muss aber den Opfern geholfen werden“, wird Marika Lichter, die Geschäftsführerin des Vereins, auf der Website www.widerdiegewalt.at zitiert. Im nunmehr 26. Jahr ist „Wider die Gewalt“ dank der großzügigen Unterstützung von Sponsoren und Künstlern erfolgreich tätig. Der Reinerlös aus sämtlichen Veranstaltungen dient laut dem Verein zur Finanzierung sozialer Einrichtungen zum Schutz der Betroffenen. In den Jahren 1990 bis 2014 konnte ein Gesamtreinerlös von nahezu 3.000.000 Euro erzielt werden. Es ist eine medial viel beachtete Veranstaltung, bei der in den letzten 25 Jahren mehr als 300 Künstler aufgetreten sind, u.a. Xavier Naidoo, Conchita Wurst, Paul Potts, OPUS, Wolfgang Ambros, Jeanette Biedermann, Klaus Maria Brandauer, Christiane Hörbiger, DJ Ötzi, Rainhard Fendrich, Der Graf von Unheilig, Albert Hammond, Udo Jürgens, Karl Markovics, Christina Stürmer, Bonnie Tyler u.v.m. Im Jahr 2016 unterstützt auch die Bundesinnung der österreichischen Textilreiniger, Wäscher und Färber dieses Projekt. Die Scheckübergabe wird im Rahmen der „Wider-die-Gewalt“-Gala 2016 in Wien stattfinden. „So können wir die ganze österreichische Presse erreichen“, erläuterte Wolfgang Reichl. Denn durch die Promis habe die Charity einen großen PR-Effekt. Auf dem Spendenscheck soll groß das Logo der Textilreiniger zu sehen sein. So kann man sich einer breiten Öffentlichkeit geschlossen, gemeinschaftlich als Branche präsentieren. Für die Gala gibt es auch Karten zu gewinnen: Lesen Sie mehr auf Seite 57.

Steuerreform und Registrierkassenpflicht

Viel Diskussionsstoff bot das nächste Thema: die Steuerreform und deren Auswirkungen, im Besonderen die Registrierkassen- und Belegerteilungspflicht. Rede und Antwort stand FH-Prof. Mag. Peter Meiregger, StB, vom Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung (IWS) der Wirtschaftskammer Steiermark. Ab 1. Jänner 2016 gelten für Betriebe neue Aufzeichnungspflichten für alle Bareinnahmen. So müssen Steuerpflichtige, die für steuerliche Zwecke Bücher und Aufzeichnungen zu führen haben, ihre Bareinnahmen künftig einzeln aufzeichnen. „Ein Kassasturz, wie ihn bisher Unternehmen bis 150.000 Euro Jahresumsatz machen durften, ist grundsätzlich nicht mehr zulässig“, betonte Meiregger. Zur Einzelerfassung der Barumsätze muss zwingend ein elektronisches Aufzeichnungssystem, also eine Registrierkasse, verwendet werden, wenn der Betrieb einen Jahresumsatz von 15.000 Euro hat, davon über 7.500 Euro in bar. Der Begriff Barumsätze umfasst dabei neben Bargeld auch Bankomat- oder Kreditkartenumsätze, Gutscheine, Bons, Barschecks oder andere vergleichbare Zahlungsformen (z.B. mit Mobiltelefon, Pay Life, NFC etc.).

Ebenfalls zum 1. Jänner 2016 tritt die Belegerteilungsverpflichtung in Kraft. „Unternehmer müssen bei Barzahlungen einen Beleg erstellen und dem Käufer aushändigen. Dieser muss den Beleg entgegennehmen und bis außerhalb der Geschäftsräume für Zwecke der Kontrolle durch die Finanzverwaltung mitnehmen“, erläuterte Meiregger. Vom Beleg hat der Unternehmer eine Durchschrift oder elektronische Abspeicherung zu machen und diese sieben Jahre aufzubewahren. Belege müssen folgende Angaben enthalten:

  • Bezeichnung des leistenden Unternehmens,
  • fortlaufende Nummer,
  • Tag der Belegausstellung,
  • Menge und handelsübliche Bezeichnung,
  • Betrag der Barzahlung,
  • ab 1. Jänner 2017: Kassenidentifikationsnummer, Datum und Uhrzeit der Belegausstellung, Betrag der Bar­zahlung nach Steuersätzen getrennt, maschinenlesbarer Code.

Neben der Registrierkassen- und Belegerteilungspflicht ab 2016 gibt es weitere Neuerungen ab 1. Jänner 2017. Ab diesem Datum müssen alle Kassensysteme zusätzlich über einen Manipulationsschutz verfügen. Diese Sicherheitseinrichtung besteht aus einer Verkettung der Barumsätze mithilfe einer elektronischen Signatur der Signaturerstellungseinheit.

Ausnahmen für Registrierkassen- und Belegerteilungspflicht gibt es nur wenige. Beispielsweise können große Unternehmen, die mit Systemen arbeiten, bei denen Kassen-, Warenwirtschafts- und Buchhaltungssystem miteinander verknüpft sind, die Manipulationssicherheit durch das Finanzamt mittels Bescheid feststellen lassen – ohne Verwendung einer Signaturerstellungseinheit oder eines ­Signaturzertifikats. Voraussetzungen sind der Einsatz von mehr als 30 Registrierkassen, die Einholung eines Gutachtens über Manipulationssicherheit, ein Antrag auf Ausnahme beim ­Finanzamt sowie der Erlass eines Feststellungsbescheids durch das Finanzamt.

Um in Zukunft alle technischen Anforderungen an Registrierkassen zu erfüllen, braucht es entsprechende Hard- und Software. Dazu klärte Dipl.-Ing. Peter Plöckinger von der Firma Telso auf. Das Wiener Unternehmen ist seit 24 Jahren als Hersteller von Computerkassensystemen speziell für Textilreinigungen tätig. „Wir haben natürlich Branchenlösungen im Angebot, die alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen“, erläuterte Plöckinger. Diese seien auch nachrüstbar für die manipulationssichere Regelung 2017. „Schon ab 2016 müssen Betriebe darauf achten, dass man jedem Kunden eine Barrechnung mitgeben muss, die über die elektronische Registrierkasse ausgedruckt wurde – zusätzlich zum Abholbeleg“, so der Experte. Das bedeute eine Anpassung der Hardware: Zwei Bondrucker werden notwendig, einer für chemiebeständige Belege und ein grafikfähiger für das Drucken von QR- oder OCR-Codes. Für die neue Regelung ab 2017 inklusive Manipulationsschutz brauchen Textilpflegebetriebe dann ein Chipkartenlesegerät mit zertifizierter Chipkarte, welche beim Finanzamt angemeldet werden muss. Als Hardwareanforderungen sieht Plöckinger ab 2017: ein Computer mit Windows-Betriebssystem, zwei Bondrucker und die Signaturerstellungseinheit.

Als Unterstützung der Finanzierung der vorgeschriebenen Systeme (Anschaffung oder Umrüstung) ist eine beim Finanzamt beantragbare Prämie in Höhe von 200 Euro pro Kassensystem vorgesehen, wobei es maximal 30 Euro pro Erfassungseinheit gibt. Die Prämie soll es steuerfrei geben; sie soll bei der jeweiligen Steuererklärung geltend gemacht werden können. Für die Inanspruchnahme müssen die Ausgaben vor dem 1. Jänner 2017 erfolgen.

Klar wurde bei den zahlreichen Nachfragen aus dem Publikum an Plöckinger und Meiregger, dass noch viele Fragen offen sind, die der Gesetzgeber klären muss. Weitere Informationen rund um das Thema Registrierkassenpflicht gibt es online unter www.wko.at/registrierkassenpflicht. Nach einem Ausklang mit Lunchbuffet ging es für die zahlreichen Teilnehmer des Bundesstammtischs 2015 wieder nach Hause – mit vielen Informationen und Impulsen.

Die nächsten Bundestreffen

Im nächsten Jahr soll das Bundestreffen der Textilreiniger, Wäscher und Färber in Oberösterreich bei Landesinnungsmeister Kuno Grassner stattfinden. Auch die Planung für die nachfolgenden Jahre wurde in einer Sitzung im Rahmen des diesjährigen Bundesstammtischs bereits besprochen. So soll 2017 Niederösterreich mit Landesinnungsmeister Franz A. Thür an der Reihe sein, 2018 dann Wien mit Franz Lang.  

Infos: www.textilreiniger.at