Industrievereinigung Chemiefaser e.V. Faserproduktion übertrifft Verbrauch

Anlässlich der 15. Auflage der Studie “The Fiber Year 2015” hat die Industrievereinigung Chemiefaser e.V. (IVC) die wichtigsten Branchendaten deutschland- und weltweit bekannt gegeben. In Deutschland habe sich die Produktionsmenge der Chemiefaserbranche um 6 Prozent verringert.

Während 2014 die Chemiefaserbranche in Deutschland laut Industrievereinigung Chemiefaser (IVC) eine Verminderung der Produktionsmengen um ca. 6 Prozent erlebt, setzten Chemiefasern weltweit ihren Wachstumstrend weiter fort: Synthesefasern verzeichneten einen Anstieg von 5 Prozent auf 57,1 Millionen Tonnen, maßgeblich getragen von Zuwächsen bei Polyester und Polyamid.

Der Anstieg von Synthesefasern sei auf den Bereich der Filamentgarne zurückzuführen, da bei Stapelfasern die fünfjährige Wachstumsperiode zunächst ein Ende gefunden habe. Zellulosefasern haben mit einem Wachstum von 3,8 Prozent erstmals in ihrer Geschichte die Marke von 6 Millionen Tonnen überschritten.

Wettbewerb um Anbauflächen für Baumwolle wird härter

Der Markt für Naturfasern erlebte nach Angaben der IVC mit 2,5 Prozent den stärksten Jahresanstieg auf 30,5 Millionen Tonnen seit fünf Jahren, was insbesondere auf die stärkere Nachfrage nach Baumwolle zurückzuführen ist. Der Lagerbestand umfasse 90 Prozent des derzeitigen Jahresbedarfs. Die Produktion von Wolle blieb nahezu unverändert mit 1,1 Millionen Tonnen.

Die weltweite Baumwollernte habe im fünften Jahr in Folge den weltweiten Verbrauch übertroffen, was letztmals Ende der 90er Jahre zu beobachten war. Nach Zulassung gentechnisch manipulierter Baumwolle ab 1996 sei ein rasanter Anstieg der Produktion zu vermerken. Gegenwärtig sei jedoch ein vergleichbarer Wachstumsimpuls nicht erkennbar und der Wettbewerb um Anbaufläche werde zunehmend härter.

Das Wachstum der weltweiten Fasernachfrage im Jahr 2014 auf 93,7 Millionen Tonnen entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 4,1 Prozent und einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 13,1 kg textiler Materialien für Bekleidung, Heimtextilien, Teppiche und technische Textilien. Für Chemiefasern sind laut IVC weltweite Angaben zu Lagerbeständen nicht verfügbar, allerdings deuten hohe Wachstumsraten der chinesischen Chemiefaserindustrie auf einen Angebotsüberschuss hin.

Chinesische Chemiefaserproduktion weiter dominant

Die Volksrepublik China konnte ihre dominante Position nach einer Erhöhung der Produktionsleistung um 7,4 Prozent auf nunmehr über 43 Millionen Tonnen weiter stärken. Die USA festigten ihre zweite Position nach leichtem Zuwachs um 0,7 Prozent auf 2,9 Millionen Tonnen, da Indien einen fortgesetzten Rückgang im vierten aufeinanderfolgenden Jahr auf 2,7 Millionen Tonnen erlebte. Infolge günstiger Energiekosten erfreuen sich die USA laut IVC derzeit an einem Investitionsboom, der sowohl im Ausmaß als auch in der Geschwindigkeit überrascht.

Handelsvolumen für Textil und Bekleidung wächst

Nach letzten verfügbaren Informationen der World Trade Organisation (WTO) betrug der Textil- und Bekleidungsexport im Jahre 2013 rund 766 Milliarden US-Dollar. Die Handelsströme von 30 Ländern sowie der EU für das Jahr 2014 lassen vermuten, dass der weltweite Export die Marke von 800 Milliarden US-Dollar zu überspringen verspricht. Während die chinesischen Exporte um 5,1 Prozent auf 298 Milliarden US-Dollar zunahmen, konnte Indien seine Ausfuhren um 13,7 Prozent auf 38 Milliarden US-Dollar erhöhen. Weitere zweistellige Wachstumsraten führender Exportländer waren in Bangladesch und Vietnam zu verzeichnen. Die dynamische Entwicklung insbesondere in Vietnam könne dem gegenwärtig verhandelten TPP-Freihandelsabkommen zugeschrieben werden.

Weitere Informationen finden Sie bei der Industrievereinigung Chemiefaser e.V.