Zu Besuch bei Havep in Goirle Frische Konzepte trotz royalem Alter

Die Niederlande sind ein wichtiger Exportpartner für Deutschland, auch bei Berufs- und Schutzbekleidung. Andererseits ist der deutsche Markt auch für niederländische Konfektionäre interessant. Havep in Goirle ist einer von ihnen. Das Unternehmen bietet Berufs- und Schutzbekleidung für Mietservice und Fachhandel.

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    Bei individuell erstellten Kollektionen kann ein Kunde aus verschiedensten Konfektionsbeispielen wählen.
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    2 Für Sonderanfertigungen stehen zahl­lose Farben und getestete Materialien zur Auswahl. Fotos: Anton-Katzenbach
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    1 Stefan Landwehr ist einer von drei festangestellten Account-Managern, die Havep in Deutschland vertreten.
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    Havep hat sich einer pfiffigen Berufsbekleidung verschrieben.
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    Individuelle Bekleidungslinien werden in einem Look-Book dargestellt.
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    4 Das Texperience Center befindet sich in der 2008 geschlossenen Weberei und steht Mitarbeitern und Kunden für Veranstaltungen und Meetings offen.
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    3 Havep ist der junge Markenname eines seit 151 Jahren bestehenden Unternehmens. Dieses wurde im Jahr 1865 durch Hendrik van Puijenbroek gegründet und widmete sich fast eineinhalb Jahrhunderte im Wesentlichen der Herstellung von Garnen und Geweben. Die Berufsbekleidungssparte kam im Jahr 1965 als weitere Sparte hinzu, nachdem die Inhaber in Belgien ein auf Workwear spezialisiertes Atelier eröffneten. Für die Konfektion der Waren nahm das Unternehmen Ende der 1960er-Jahre die Zusammenarbeit mit mazedonischen Nähereibetrieben auf, wo die Bekleidung im Lohn gefertigt wurde. Eine weitere Basis kam im Jahr 1975 mit der Gründung eines unternehmenseigenen Konfektionsbetriebs in Tunesien hinzu. Und im Jahr 2013 wurde in Mazedonien ein neuer Konfektionsbetrieb errichtet. Abschied vom angestammten Geschäft Lange Zeit lag das Hauptaugenmerk bei Van Puijenbroek Textiel auf der Garn- und Gewebeherstellung. Auf einem 60.000 m² großen Gelände in Goirle betrieb das Unternehmen seit 1888 eine Weberei, in Tilburg befanden sich eine im Jahr 1911 gegründete Weberei und eine 1959 errichtete Spinnerei. Beide Betriebsstätten wurden regelmäßig auf den neusten Stand gebracht: 1985 wurde die Spinnerei neu gebaut, 2003 wurde auf dem Betriebsgelände in Goirle die Weberei, in der unter anderem Berufs- und Schutzbekleidungstextilien produziert wurden, komplett erneuert. Die Investitionen in moderne Prozesse führten jedoch nicht zu dem gewünschten Ergebnis. Daher wurde die Spinnerei im Jahr 2003 verkauft, die Weberei schloss nur fünf Jahre nach der Einweihung ihre Pforten. Einige Teile wurden inzwischen vollständig umgebaut und beherbergen inzwischen das Texperience Center, das 2012 eingeweiht wurde. Es ist ein großzügiges, modern gestaltetes Areal, das als Schulungszentrum, Meetingpoint und Besprechungsraum dient und Havep-Mitarbeitern und deren Kunden zur freien Verfügung steht. Außerdem werden dort regelmäßig Seminare für Kunden und deren Kunden veranstaltet, die aktuelle Themenstellungen behandeln. In Bälde sollen auch Veranstaltungen für die deutschen Händler und Textilserviceunternehmen an den Start gehen. Zusammenarbeit mit präferierten Lieferanten Mit der Schließung der Weberei versiegte bei Van Puijenbroek die Gewebequelle für die eigene Berufsbekleidungssparte. Die Lösung war aber bereits gefunden. Um dem Anspruch auf eine hohe Produktqualität gerecht werden zu können, ging das Unternehmen strategische Partnerschaften mit drei ausgewählten Lieferanten ein. Diese fertigen für die Niederländer Mischgewebe in zwei Gewichtsklassen, multifunktionelle Schutzgewebe und flammenhemmend ausgerüstete Baumwollstoffe, die zu 14 Berufs- und elf Schutzbekleidungkollektionen verarbeitet werden. Diese richten sich an zahlreiche Gewerke, Industrien und Dienstleistungsberufe. Sortimente wie die „Havep Painter“, „Havep“Care“ oder „Havep Food & Catering“ wurden hingegen direkt für ausgewählte Berufe – in diesem Fall für Maler, Putzer und Stukkateure bzw. für Gesundheitsberufe sowie Köche und lebensmittelverarbeitende Betriebe entwickelt. Berufs- und Schutzbekleidung aus einem Guss Die Kollektionen bei Havep haben einen modernen Anspruch. Berufs- und Schutzbekleidung soll pfiffig, funktional und miteinander kombinierbar sein. Besonders gelungen ist die aufeinander abgestimmte Linienführung bei den beiden Sortimenten „Havep Image“ und „Havep 5Safety Image“: Sie bauen auf denselben sportlichen Schnitten auf und sind bei einer Mindestabnahmemenge von 30 Stück in einer Palette von zehn Farben erhältlich. Beide orientieren sich bei der Artikelauswahl außerdem an den aktuellen Branchentrends. So gehört zur „Image“-Berufsbekleidung nur eine Bund- und eine Latzhose sowie eine Softshell-Jacke. Die Schutzbekleidungslinie ist hingegen umfangreicher. Um den wachsenden Bedarf an multifunktionaler Störlichtbogenschutzbekleidung abdecken zu können, führt das Unternehmen je eine Bundhose und eine Langjacke mit Lichtbogenschutzklasse 1 und mit Klasse 2 im Programm (IEC 61482-2). Ansonsten erfüllen alle Teile der Kollektion die Anforderungen der EN 1149 gegen elektrostatische Aufladung, „leichten“ Chemikalienschutz (DIN EN 13034, Typ 6), Schweißerschutz (ISO 11611) sowie Hitze- und Flammschutz (ISO 11612). Mehrfachschutz hat Priorität Schutzbekleidung mit einem „einfachen“ Schutzniveau sucht man bei Havep vergeblich. Die Niederländer kombinieren stets verschiedene Normen in ihren Kollektionen. Damit entspricht das Unternehmen einem Trend, der sich am Markt abzeichnet. „Multifunktionaler Schutzbekleidung gehört die Zukunft“, berichtet Stefan Landwehr, Account Manager bei Havep. „Sie kann in verschiedenen, risikoreichen Sparten eingesetzt werden, ohne dass der Wechsel der Gefahrenzonen ein Umziehen der Beschäftigten zur Folge hat. Der Mitarbeiter kann seine Schutzbekleidung anbehalten.“ Im Hinblick auf den möglichst universellen Nutzen kombiniert der niederländische Konfektionär in seiner Schutzbekleidung möglichst viele der von seinen Mietservice- und Fachhandelskunden nachgefragten Funktionen. Diese sind Störlichtbogenschutz der Schutzklassen 1 und 2, Chemikalienschutz vom Typ 6, Schutz gegen elektrostatische Aufladung, Flamm- und Hitze- sowie Schweißerschutz. Eine Ausnahme in der Gestaltungsrichtlinie macht allerdings die Warnschutzbekleidung. Sie entspricht nur einer einzigen Norm, der ISO 20471. Das Sortiment befindet sich derzeit jedoch in der Überarbeitung und soll Ende 2016 in einer vollkommen neuen Gestaltung vorgestellt werden. Vorab lässt Havep durchsickern, dass es die neue Warnschutzkollektion nur in einer einzigen Gewichtsklasse geben wird. Dennoch ist eine Anpassung an die unterschiedlichen Jahreszeiten möglich, betont Landwehr: „Mit unserer Warnschutzbekleidung wollen wir eine hohe Sichtbarkeit mit Schutz gegen Verletzungsgefahren verbinden. Durch die Kombinationsmöglichkeiten, die unsere neue Linie bieten wird, erreichen wir dieses Ziel. Gleichzeitig ermöglichen wir den Beschäftigten eine Anpassung ihrer Bekleidung an die aktuellen Klima- und Wetterbedingungen.“ Vier Werte für die Marke Havep Die Kollektionspolitik des Unternehmens steht im Zeichen der Markenstrategie, die in vier Grundpfeilern verankert sind. Sie umfassen die Aspekte Sicherheit, Ausstrahlung, Dienstleistung und Nachhaltigkeit. Während die ersten beiden vor allem Einfluss auf die Gestaltung der Sortimente, deren Größenspiegel und die Häufigkeit von Neuerscheinungen nehmen, soll die Dienstleistung dem Kunden einen optimalen Service bieten. Dazu zählt eine hohe Flexibilität, die das Unternehmen bei der Mindestabnahme von individuellen Sortimenten beweist. Bei der Übertragung bestehender Linien auf andere Farben oder vom Unternehmen freigegebene Materialien beträgt die minimale Produktionsmenge 30 Stück; die Lieferzeit liegt bei vier bis sechs Wochen. Neuentwicklungen, bei denen nicht auf vorhandene Schnitte zurückgegriffen werden kann oder soll, werden ab 200 Stück hergestellt. Die Lieferzeit liegt bei acht bis zwölf Wochen. Die schnelle Reaktionsfähigkeit ist durch ein modernes CAD/CAM-System möglich, das die Niederländer vor Kurzem in ihrem mazedonischen Produktionsbetrieb installiert haben. Es versetzt das Unternehmen außerdem in die Lage, Über- und Untergrößen oder Fehlteile bestehender Kollektionen kurzfristig herstellen zu können. Einen weiteren Service, von dem Wäschereikunden profitieren können, ist das Vorwaschen. Auf Wunsch wird die Bekleidung nach Vorgaben des Kunden bereits in Mazedonien gewaschen, so dass sie bei Auslieferung an den Textilservicebetrieb sofort einsetzbar ist. Verantwortungsbewusstes Handeln Nachhaltigkeit ist der vierte Grundpfeiler, dem sich das familiengeführte Unternehmen in Goirle bereits seit Langem verpflichtet fühlt. So gehörte Van Puijenbroek Textiel zu den ersten Mitgliedern der im Jahr 1999 gegründeten Fair Wear Foundation. Diese Organisation setzt sich für die sozialen Belange der Beschäftigten in den Nähstuben der Billiglohnländer ein. Gleichzeitig entwickelt der Konfektionär Lösungen mit ökologischem Nutzen. Auf der vergangenen A+A präsentierten die Niederländer erstmalig die komplett wiederverwertbare Berufsbekleidungslinie „Havep Rework“. Ihre Bestandteile können nach Gebrauch erneut genutzt oder kompostiert werden. Damit entspricht das Sortiment dem Kreislaufprinzip „von der Wiege zur Wiege“ und ist mit dem Siegel „Cradle-to-Cradle“ in Silber ausgezeichnet. Außerdem liefert das Unternehmen seinen Kunden auf Nachfrage ökologische Vergleichsdaten seiner Materialien. Auf Wunsch werden die Wasser- und Kohlendioxidemissionen zur Verfügung gestellt. Weitere Umweltmaßnahmen betreffen das Gebäude: Es wird fast klimaneutral durch Pellets aus familieneigenen Wäldern geheizt. Havep hat in der Vergangenheit die Wurzeln seiner ursprünglichen Geschäftszweige gekappt, weil die Inhaber die besten Wachstumschancen in der Berufs- und Schutzbekleidung sehen. Mit 450 Mitarbeitern in den Niederlanden, Mazedonien und dem tunesischen Atelier hat das Unternehmen die Rahmenbedingungen dafür geschaffen. Und das 151-jährige Bestehen, für das Van Puijenbroek Textiel im vergangenen Jahr der Titel „königlich“ verliehen wurde, zeugt davon, dass die Niederländer immer schon einen festen Stand bewiesen haben. ◇ Dipl.-Ing. Sabine Anton-Katzenbach Infos: www.havep.com/de

Havep ist der junge Markenname eines seit 151 Jahren bestehenden Unternehmens. Dieses wurde im Jahr 1865 durch Hendrik van Puijenbroek gegründet und widmete sich fast eineinhalb Jahrhunderte im Wesentlichen der Herstellung von Garnen und Geweben. Die Berufsbekleidungssparte kam im Jahr 1965 als weitere Sparte hinzu, nachdem die Inhaber in Belgien ein auf Workwear spezialisiertes Atelier eröffneten. Für die Konfektion der Waren nahm das Unternehmen Ende der 1960er-Jahre die Zusammenarbeit mit mazedonischen Nähereibetrieben auf, wo die Bekleidung im Lohn gefertigt wurde. Eine weitere Basis kam im Jahr 1975 mit der Gründung eines unternehmenseigenen Konfektionsbetriebs in Tunesien hinzu. Und im Jahr 2013 wurde in Mazedonien ein neuer Konfektionsbetrieb errichtet.

Abschied vom angestammten Geschäft

Lange Zeit lag das Hauptaugenmerk bei Van Puijenbroek Textiel auf der Garn- und Gewebeherstellung. Auf einem 60.000 m² großen Gelände in Goirle betrieb das Unternehmen seit 1888 eine Weberei, in Tilburg befanden sich eine im Jahr 1911 gegründete Weberei und eine 1959 errichtete Spinnerei. Beide Betriebsstätten wurden regelmäßig auf den neusten Stand gebracht: 1985 wurde die Spinnerei neu gebaut, 2003 wurde auf dem Betriebsgelände in Goirle die Weberei, in der unter anderem Berufs- und Schutzbekleidungstextilien produziert wurden, komplett erneuert. Die Investitionen in moderne Prozesse führten jedoch nicht zu dem gewünschten Ergebnis. Daher wurde die Spinnerei im Jahr 2003 verkauft, die Weberei schloss nur fünf Jahre nach der Einweihung ihre Pforten. Einige Teile wurden inzwischen vollständig umgebaut und beherbergen inzwischen das Texperience Center, das 2012 eingeweiht wurde. Es ist ein großzügiges, modern gestaltetes Areal, das als Schulungszentrum, Meetingpoint und Besprechungsraum dient und Havep-Mitarbeitern und deren Kunden zur freien Verfügung steht. Außerdem werden dort regelmäßig Seminare für Kunden und deren Kunden veranstaltet, die aktuelle Themenstellungen behandeln. In Bälde sollen auch Veranstaltungen für die deutschen Händler und Textilserviceunternehmen an den Start gehen.

Zusammenarbeit mit präferierten Lieferanten

Mit der Schließung der Weberei versiegte bei Van Puijenbroek die Gewebequelle für die eigene Berufsbekleidungssparte. Die Lösung war aber bereits gefunden. Um dem Anspruch auf eine hohe Produktqualität gerecht werden zu können, ging das Unternehmen strategische Partnerschaften mit drei ausgewählten Lieferanten ein. Diese fertigen für die Niederländer Mischgewebe in zwei Gewichtsklassen, multifunktionelle Schutzgewebe und flammenhemmend ausgerüstete Baumwollstoffe, die zu 14 Berufs- und elf Schutzbekleidungkollektionen verarbeitet werden. Diese richten sich an zahlreiche Gewerke, Industrien und Dienstleistungsberufe. Sortimente wie die „Havep Painter“, „Havep Care“ oder „Havep Food & Catering“ wurden hingegen direkt für ausgewählte Berufe – in diesem Fall für Maler, Putzer und Stukkateure bzw. für Gesundheitsberufe sowie Köche und lebensmittelverarbeitende Betriebe entwickelt.

Die Kollektionen bei Havep haben einen modernen Anspruch. Berufs- und Schutzbekleidung soll pfiffig, funktional und miteinander kombinierbar sein. Besonders gelungen ist die aufeinander abgestimmte Linienführung bei den beiden Sortimenten „Havep Image“ und „Havep 5Safety Image“: Sie bauen auf denselben sportlichen Schnitten auf und sind bei einer Mindestabnahmemenge von 30 Stück in einer Palette von zehn Farben erhältlich. Beide orientieren sich bei der Artikelauswahl außerdem an den aktuellen Branchentrends. So gehört zur „Image“-Berufsbekleidung nur eine Bund- und eine Latzhose sowie eine Softshell-Jacke. Die Schutzbekleidungslinie ist hingegen umfangreicher. Um den wachsenden Bedarf an multifunktionaler Störlichtbogenschutzbekleidung abdecken zu können, führt das Unternehmen je eine Bundhose und eine Langjacke mit Lichtbogenschutzklasse 1 und mit Klasse 2 im Programm (IEC 61482-2). Ansonsten erfüllen alle Teile der Kollektion die Anforderungen der EN 1149 gegen elektrostatische Aufladung, „leichten“ Chemikalienschutz (DIN EN 13034, Typ 6), Schweißerschutz (ISO 11611) sowie Hitze- und Flammschutz (ISO 11612).

Mehrfachschutz hat Priorität

Schutzbekleidung mit einem „einfachen“ Schutzniveau sucht man bei Havep vergeblich. Die Niederländer kombinieren stets verschiedene Normen in ihren Kollektionen. Damit entspricht das Unternehmen einem Trend, der sich am Markt abzeichnet. „Multifunktionaler Schutzbekleidung gehört die Zukunft“, berichtet Stefan Landwehr, Account Manager bei Havep. „Sie kann in verschiedenen, risikoreichen Sparten eingesetzt werden, ohne dass der Wechsel der Gefahrenzonen ein Umziehen der Beschäftigten zur Folge hat. Der Mitarbeiter kann seine Schutzbekleidung anbehalten.“ Im Hinblick auf den möglichst universellen Nutzen kombiniert der niederländische Konfektionär in seiner Schutzbekleidung möglichst viele der von seinen Mietservice- und Fachhandelskunden nachgefragten Funktionen. Diese sind Störlichtbogenschutz der Schutzklassen 1 und 2, Chemikalienschutz vom Typ 6, Schutz gegen elektrostatische Aufladung, Flamm- und Hitze- sowie Schweißerschutz.

Neue Gestaltung für Warnschutzbekleidung

Eine Ausnahme in der Gestaltungsrichtlinie macht die Warnschutzbekleidung. Sie entspricht nur einer Norm, der ISO 20471. Das Sortiment befindet sich derzeit jedoch in der Überarbeitung und soll Ende 2016 in einer vollkommen neuen Gestaltung vorgestellt werden. Vorab lässt Havep durchsickern, dass es die neue Warnschutzkollektion nur in einer einzigen Gewichtsklasse geben wird. Dennoch ist eine Anpassung an die unterschiedlichen Jahreszeiten möglich, betont Landwehr: „Mit unserer Warnschutzbekleidung wollen wir eine hohe Sichtbarkeit mit Schutz gegen Verletzungsgefahren verbinden. Durch die Kombinationsmöglichkeiten, die unsere neue Linie bieten wird, erreichen wir dieses Ziel. Gleichzeitig ermöglichen wir den Beschäftigten eine Anpassung ihrer Bekleidung an die aktuellen Klima- und Wetterbedingungen.“

Die Kollektionspolitik des Unternehmens steht im Zeichen der Markenstrategie, die in vier Grundpfeilern verankert sind. Sie umfassen die Aspekte Sicherheit, Ausstrahlung, Dienstleistung und Nachhaltigkeit. Während die ersten beiden vor allem Einfluss auf die Gestaltung der Sortimente, deren Größenspiegel und die Häufigkeit von Neuerscheinungen nehmen, soll die Dienstleistung dem Kunden einen optimalen Service bieten. Dazu zählt eine hohe Flexibilität, die das Unternehmen bei der Mindestabnahme von individuellen Sortimenten beweist. Bei der Übertragung bestehender Linien auf andere Farben oder vom Unternehmen freigegebene Materialien beträgt die minimale Produktionsmenge 30 Stück; die Lieferzeit liegt bei vier bis sechs Wochen. Neuentwicklungen, bei denen nicht auf vorhandene Schnitte zurückgegriffen werden kann oder soll, werden ab 200 Stück hergestellt.

Lieferzeit: acht bis zwölf Wochen

Die Lieferzeit liegt bei acht bis zwölf Wochen. Die schnelle Reaktionsfähigkeit ist durch ein modernes CAD/CAM-System möglich, das die Niederländer vor Kurzem in ihrem mazedonischen Produktionsbetrieb installiert haben. Es versetzt das Unternehmen außerdem in die Lage, Über- und Untergrößen oder Fehlteile bestehender Kollektionen kurzfristig herstellen zu können. Einen weiteren Service, von dem Wäschereikunden profitieren können, ist das Vorwaschen. Auf Wunsch wird die Bekleidung nach Vorgaben des Kunden bereits in Mazedonien gewaschen, so dass sie bei Auslieferung an den Textilservicebetrieb sofort einsetzbar ist.

Nachhaltigkeit ist der vierte Grundpfeiler, dem sich das familiengeführte Unternehmen in Goirle bereits seit Langem verpflichtet fühlt. So gehörte Van Puijenbroek Textiel zu den ersten Mitgliedern der im Jahr 1999 gegründeten Fair Wear Foundation. Diese Organisation setzt sich für die sozialen Belange der Beschäftigten in den Nähstuben der Billiglohnländer ein. Gleichzeitig entwickelt der Konfektionär Lösungen mit ökologischem Nutzen. Auf der vergangenen A+A präsentierten die Niederländer erstmalig die komplett wiederverwertbare Berufsbekleidungslinie „Havep Rework“. Ihre Bestandteile können nach Gebrauch erneut genutzt oder kompostiert werden. Damit entspricht das Sortiment dem Kreislaufprinzip „von der Wiege zur Wiege“ und ist mit dem Siegel „Cradle to Cradle“ in Silber ausgezeichnet. Außerdem liefert das Unternehmen seinen Kunden auf Nachfrage ökologische Vergleichsdaten seiner Materialien. Auf Wunsch werden die Wasser- und Kohlendioxidemissionen zur Verfügung gestellt. Weitere Umweltmaßnahmen betreffen das Gebäude: Es wird fast klimaneutral durch Pellets aus familieneigenen Wäldern geheizt.

„Königlicher“ Berufsbekleidungshersteller

Havep hat in der Vergangenheit die Wurzeln seiner ursprünglichen Geschäftszweige gekappt, weil die Inhaber die besten Wachstumschancen in der Berufs- und Schutzbekleidung sehen. Mit 450 Mitarbeitern in den Niederlanden, Mazedonien und dem tunesischen Atelier hat das Unternehmen die Rahmenbedingungen dafür geschaffen. Und das 151-jährige Bestehen, für das Van Puijenbroek Textiel im vergangenen Jahr der Titel „königlich“ verliehen wurde, zeugt davon, dass die Niederländer immer schon einen festen Stand bewiesen haben.

Infos: www.havep.com/de

www.havep.com