Tipps für den Winter Korrekte Händehygiene schützt vor Krankheiten

In der kalten Jahreszeit steigen die Krankmeldungen. Die Krankheitserreger verbreiten sich rasant, häufig werden sie von Hand zu Hand weitergereicht. Die richtige Händehygiene ist das bekannteste, einfachste und zugleich meist unterschätze Mittel zur Prävention von Infektionskrankheiten.

Zur Hygiene zählt auch die korrekte Händetrocknung. Das Robert Koch-Institut gibt eine Empfehlung. - © CWS-boco

Könnten wir Keime auf allen Oberflächen sichtbar machen, die über unsere Hände Einlass in Augen, Mund und Nase finden, so wäre die Anzahl derer, die diszipliniert Händehygiene betreiben, vermutlich höher und die Erkrankungen niedriger. Die Weltgesundheitsorganisation macht mit Aktionen und Aufrufen immer wieder auf die enorme Bedeutung der korrekten Händehygiene aufmerksam.

20 Sekunden, Seife, Wasser und ein Handtuch

In der Regel reichen normaltemperiertes Wasser, Seife und ein sauberes Handtuch aus, um die Hände ausreichend zu reinigen. Wichtig ist die Pflege der ganzen Hand, der Fingerzwischenräume und der Daumen. Um gegen Bakterien zu wirken, sollten die Hände wenigstens 20 Sekunden lang eingeseift werden. Die Hand kurz unter den Wasserhahn zu halten, bringt nicht viel, die Hände werden nicht sauberer und hygienisch sauber ist es schon gar nicht.

Wenigen ist bewusst, dass die Hände nicht nur sorgfältig eingeseift und gewaschen, sondern auch ausführlich getrocknet werden sollten. Das Tuch entfernt Seifenreste und verbliebene Keime, die sich auf feuchten Händen leichter verbreiten. Durch regelmäßiges Händewaschen könnten 80 Prozent der Infektionskrankheiten vermieden werden, schätzt die Weltgesundheitsorganisation WHO .

Die richtige Händehygiene beugt Infektionskrankheiten vor. Die Hände waschen sollte man:

  • Nach dem Toilettengang,
  • vor dem Essen,
  • vor und nach entsprechenden Arbeitsschritten beim Zubereiten von Speisen,
  • nach der Heimkehr von oder bei der Ankunft an der Arbeit,
  • nach dem Umgang mit Tieren und
  • nach dem Schnäuzen.

Hygienisch die Hände trocknen

Im privaten Umfeld sollte für jedes Familienmitglied ein eigenes Handtuch zum Trocknen parat liegen. Im öffentlichen Raum stellen sich viele die Frage, wie hygienisch die einzelnen Trocknungsmethoden sind. Das Robert Koch-Institut empfiehlt die gängigen Angebote wie Papier und Stoffhandtücher aus dem Spender als gleichermaßen hygienisch.

Der technologische Fortschritt hat hier nicht Halt gemacht. Jeder Benutzer erhält seine persönliche Portion Stoff. Nach dem Abtrocknen zieht diese der Spender in eine separate Kammer, so dass die benutzten Stoffabschnitte von den frischen getrennt sind. Durch Sensoren kann der Spender auch berührungsfrei bedient werden.

Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Zastrow, Arzt für Hygiene und Umweltmedizin bei Vivantes in Berlin, sagt: "Bei korrekter Benutzung ist der Besuch einer öffentlichen Toilette eine saubere Sache. Kümmert sich der Betreiber sorgfältig darum, klärt er auf und setzt er eine Reinigungskraft ein, die ständig hinterher ist, bleibt die Hygiene lange gewahrt.” Moderne Spender können das Reinigungspersonal zudem benachrichtigen, wenn eine Rolle verbraucht ist.

Desinfektion bei Epidemien

Breitet sich eine Infektionskrankheit jedoch schnell aus, reicht Seife allein nicht aus. Dann sind zusätzliche Desinfektionsspender an stark frequentierten Orten und Gebäuden empfehlenswert: An Eingängen und Durchgängen sowie in Kantinen und in Waschräumen sollten entsprechende Spender inklusive Anwendungsempfehlungen angeboten werden.

Mund, Nase und Augen sind für Keime Pforten in das Innere des Körpers und sollten möglichst nicht mit ungewaschenen Händen berührt werden. Kinder lernen schon, in die Armbeuge statt in die Hände zu husten und zu schnäuzen, damit die Krankheitserreger nicht durch die Hände in das Gesicht und auch nicht an andere Stellen geraten.

Dem gut gemeinten Rat, Menschenmassen zu meiden, kann nicht immer gefolgt werden. Gerade Pendler müssen sich täglich in voll besetzte Verkehrsmittel drängen. Auch hier gilt, hinterher die Hände zu waschen und womöglich eine Station früher auszusteigen, denn Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem.

Die Haut als das größte Organ neigt gerade in der Winterzeit zu Trockenheit und Rissen. Durch diese kleinen Wunden können Krankheitserreger in den Körper eindringen. Die Pflege mit passenden, verträglichen Cremes und Lotionen kann ebenfalls Erkältungen vorbeugen. Dabei gilt: zuerst die Hände waschen, dann die Pflege auftragen.

Bebilderte Kurzanleitungen für die Händehygiene finden Sie unter Haendehygiene.de .