Zahlt ein Kunde trotz mehrfacher Mahnungen die von Ihnen in Rechnungen gestellten Textildienstleistungen nicht, ist der letzte Ausweg oftmals die Einschaltung eines Inkassounternehmens. Doch wie sind die Mahngebühren, die Zinsen und Inkassokosten steuerlich zu behandeln?
Typischer Fall aus der Praxis: Sie stellen einem Kunden 500 Euro zzgl. 95 Euro Umsatzsteuer für erbrachte textile Dienstleistungen in Rechnung. Trotz mehrfacher Mahnungen zahlt der Kunde nicht. Deshalb beauftragen Sie ein Inkassounternehmen. Der Kunde zahlt letztendlich.
Die Abrechnung des Inkassounternehmens sieht folgendermaßen aus:
Ausstehende Forderung des Kunden | 595 Euro |
Mahngebühren | 3 Euro |
Zinsen | 26,30 Euro |
Bearbeitungsgebühr Inkassounternehmen | 238 Euro |
Zahlung des Kunden an das Inkassounternehmen | 862,30 Euro |
Überweisung durch das Inkassounternehmen an Sie | 624,30 Euro |
Bei der Verbuchung dieses Sachverhalts ist steuerlich Folgendes zu beachten:
- Die Mahngebühren sind als sonstige Erträge zu verbuchen. Umsatzsteuer fällt nicht an, weil kein Leistungsaustausch vorliegt.
- Die Zinsen sind als Zinserträge zu verbuchen. Auch hierfür fällt keine Umsatzsteuer an.
- Die Inkassogebühren stellen Nebenkosten des Geldverkehrs dar. Die Gegenbuchung muss auf das Konto sonstige Erträge gehen. Diese Buchung ist also erfolgsneutral, Umsatzsteuer wird nicht fällig.
Nebenkosten Geldverkehr | 200 Euro | an | sonstige Erträge | 238 Euro |
Abziehbare Vorsteuer | 38 Euro |
Weitere Steuertipps finden Sie in der Rubrik Betriebsführung.