Bundesleistungswettbewerb 2014 Mit Bescheidenheit zum Sieg

Im letzten Teil der Serie zu den Siegern des Bundesleistungswettbewerbs 2014 stellt RWTextilservice den Gewinner Fabian Baumgärtner vor. Er ist eigentlich gelernter Zimmermann. Warum er heute Textilreiniger ist und was ihm an dem Beruf gefällt, erzählt er uns im Interview.

Fabian Baumgärtner macht sich nicht viel aus Wettbewerben. Vielleicht ist genau das seine Stärke, die ihm den Sieg einbrachte. Foto: Textilreinigung Klaiber

3 Auf die Frage, wie er sich selbst beschreiben würde, antwortet Fabian Baumgärtner: „Hmmm, im Bereich der Selbstbeschreibung bin ich nicht sonderlich gut.“ Doch sein Ausbilder Torsten Klaiber weiß dafür umso mehr über den charmanten und bescheidenen jungen Mann zu sagen: „Seine spezielle Charaktereigenschaft ist seine unglaubliche Willensstärke.“ Sicherlich hat diese Eigenschaft dazu beigetragen, dass er sich im Bundesleistungswettbewerb als Sieger durchgesetzt hat. Mit seiner „offenen und freundlichen Art“ sei er zudem gut im Umgang mit den Kunden aufgehoben und komme auch bei Mitarbeitern und Lieferanten gut an. Außerdem scheue er sich nicht, sich die Hände schmutzig zu machen. Das klingt doch alles in allem nach den perfekten Eigenschaften für einen Textilreiniger. Fabian Baumgärtner war über seinen Sieg beim Bundesleistungswettbewerb überrascht – nach unserem Interview waren wir es nicht.

RWTextilservice: Herr Baumgärtner, bitte erzählen Sie uns, was Sie dazu veranlasst hat, Textilreiniger zu werden.

Fabian Baumgärtner: Ich kam über Umwege zum Beruf des Textilreinigers. Vor meiner Ausbildung bei der Textilreinigung Klaiber in Schwenningen habe ich drei Jahre als Zimmermannsgeselle gearbeitet. Aufgrund körperlicher Beschwerden musste ich mich aber beruflich neu orientieren. Meine Mutter machte mich auf die freie Stelle in meinem späteren Ausbildungsbetrieb aufmerksam. Anfangs konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, „nur“ Wäsche zu waschen. Im Januar 2012 entschied ich mich aber, während der Winterzeit in der Wäscherei zu arbeiten.

RWT: Was war der Grund für Ihre Entscheidung, in der Branche zu bleiben?

Baumgärtner: Ich war überrascht, was alles in diesem Beruf steckt. Durch die bereits sehr frühe Einbindung in die komplette Bandbreite der Aufgaben – vom einfachen Bedienen der Maschinen über deren Wartung und Instandhaltung, vom Detachieren bis hin zu Lieferscheinen und Kundengesprächen – entschied ich mich, eine Ausbildung in diesem Beruf zu machen. Die Vielfalt des Berufs hat mich überzeugt.

RWT: Wie hat Ihnen die Ausbildung gefallen?

Baumgärtner: Sehr gut. Das liegt vor allem daran, dass mein Ausbilder sich gewissenhaft Zeit genommen hat, mir alles zu erklären. Ich wurde in dem Betrieb in alle Bereiche eingebunden. Meine Leistungen wurden gesehen und anerkannt, das hat mich sehr motiviert.

RWT: Hatten Sie einen Vorteil dadurch, dass Sie bereits eine Ausbildung erfolgreich absolviert hatten?

Baumgärtner: Ja, denn ich durfte direkt in das zweite Ausbildungsjahr einsteigen. Außerdem musste ich die Nebenfächer Deutsch, Gemeinschaftskunde und Wirtschaftskunde nicht mehr belegen.

RWT: Was ist Ihnen beim Arbeiten wichtig?

Baumgärtner: Ein gesundes Arbeitsklima, in dem alle miteinander und nicht gegeneinander arbeiten. Außerdem finde ich es wichtig, dass das Geleistete gesehen und anerkannt wird. Was ich überhaupt nicht leiden kann, ist Arroganz und das Denken, grundsätzlich besser zu sein als andere. Jeder hat seine Stärken und Schwächen.

RWT: Wie haben Sie den Bundesleistungswettbewerb in Erinnerung?

Baumgärtner: Ich hatte mir lang überlegt, ob ich hingehen soll oder nicht. Ich bin kein Mensch, der sich aus solchen Wettbewerben groß etwas macht. Jedoch dachte ich mir: Einige aus der Branche kennenlernen und Kontakte knüpfen, das kann nicht schaden. Daher hatte ich während des Wettbewerbs überhaupt keinen Druck. Dass ich den ersten Platz belege, hätte ich nicht gedacht. Der Wettbewerb hat mir viel Spaß gemacht. Interessant fand ich insbesondere zu sehen, wie unterschiedlich doch auch die Ausbildung in den Berufsschulen ist.

RWT: Denken Sie, der Wettbewerb hat eine große Bedeutung für die Branche?

Baumgärtner: Wichtig oder nicht – ich denke, darüber lässt sich streiten. Den Besten eines Jahrgangs zu ermitteln, ist meiner Meinung nach überflüssig und nur unwichtiges Tam-tam. Um Kontakte zu knüpfen, sich über bereits gewonne Erfahrungen auszutauschen und noch den ein oder anderen Trick mitzunehmen, ist der Wettbewerb durchaus lohnenswert.

RWT: Haben Sie konkrete Pläne für die Zukunft?

Baumgärtner: Ich bin noch jung und habe viel Zeit. Konkrete Pläne habe ich bisher nicht und besondere Wünsche ebenfalls nicht.Wer weiß schon, was die Zukunft bringt?

RWT: Wir wünschen Ihnen in jedem Fall alles Gute und danken Ihnen für das Interview.