Fraunhofer IFF auf Deutschem Logistik-Kongress Mit "Industrie-4.0-CheckUp" Digitalisierung planen

Die Bedeutung der Digitalisierung wächst rasant. Viele Unternehmen stellen ihre Prozesse um oder planen, dies zu tun. Doch welche Maßnahmen sind die richtigen? Auf dem Deutschen Logistik-Kongress in Berlin stellt das Forschungsinstitut die neue Analysemöglichkeit vor.

Digitale Logistik: Die Höhe der Wertschöpfung steigt mit dem Grad der digitalen Vernetzung. - © Fraunhofer IFF

"Neben der sukzessiven Entwicklung und Integration von 4.0-Technologien in die Unternehmenswelt müssen wir auch lernen, an welcher Stelle ihr Einsatz tatsächlich wertschöpfend ist und wo vielleicht nicht", sagt Professor Michael Schenk, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF. Er mahnt: "Die Digitalisierung der Produktions- und Logistikwelt ist die Zukunft. Aber der Beratungsbedarf der Unternehmen ist enorm. Denn es gibt keine 4.0-Lösungen von der Stange, sondern stets individuelle Lösungen."

Auf dem Deutschen Logistik-Kongress, vom 19. bis 21. Oktober 2016 in Berlin, stellt das Forschungsinstitut mit dem "Industrie-4.0-CheckUp" ein neues Werkzeug vor, mit dem Betriebe bei der systematischen Analyse ihrer Potenziale und der Planung ihrer Vorhaben professionell unterstützt werden.

Der CheckUp auf Basis eines Reifegradmodells soll schrittweise deutlich machen, auf welcher Stufe von Industrie 4.0 sich ein Unternehmen befindet. Unter Berücksichtigung der jeweiligen individuellen Rahmenbedingungen der Unternehmen können die einzelnen Schritte geplant und die Auswirkungen von Maßnahmen auf bestimmte Prozesse simuliert werden. "Am Ende steht das Ziel einer möglichst prozessübergreifenden Digitalisierung und Vernetzung, die auch die Unternehmenspartner mit einbezieht", so Schenk.

Neue Geschäftsmodelle dank Digitalisierung

Wie aktuelle "Smart Supply Chain Solutions" den Alltag in Unternehmen vereinfachen und zu neuen Geschäftsmodellen führen können, zeigen die Forscher des Fraunhofer IFF beispielhaft anhand von neuesten, mit RFID markierten Kunststoffpaletten. Die vom Ladungsträgerspezialisten CABKA_IPS entwickelten Paletten sind laut Fraunhofer IFF bereits mehr als eine Million Exemplaren produktiv in Umlauf des Einzelhandels. Dank der integrierten RFID-Transponder können die wiederverwendbaren Paletten innerhalb der Supply Chain nachverfolgt werden.

Dies bietet vielfältige Möglichkeiten, Produktions- und Logistikprozesse gezielt zu steuern, zu überwachen und somit effizienter zu gestalten. Verladekontrollen, Warenbewegungen und Sendungsverfolgung sind eindeutig abbildbar und stehen in Echtzeit zur Verfügung. Durch die RFID-Nutzung wird der Lebenszyklus der einzelnen Palette nachvollziehbar - von der Produktion jeder Palette über die Nutzungszyklen im Einzelhandel bis zur Reparatur oder Demontage der Palette.

Das Magdeburger Fraunhofer IFF arbeitet unter anderem auf dem Gebiet der Logistik, erforscht und entwickelt digitale Anwendungen und Technologien für Produktions- und Logistikprozesse und berät Unternehmen branchenübergreifend zur Einführung von "Industrie-4.0"-Technologien. Auch Lösungen für Wäschereien hat das Fraunhofer IFF schon entwickelt.