Marktstudie von „Klasse Wäsche“ Motive für hauseigene Wäscherei in Pflegeheimen

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Textilhygiene in der Altenpflege

Im Auftrag von "Klasse Wäsche" wurde die Bedeutung der hauseigenen Wäscherei in Seniorenpflege­heimen in Deutschland untersucht. Kernaussage: Rund 20 Prozent der befragten Betriebe waschen ihre gesamte Wäsche im Haus, mehr als jeder zweite zumindest teilweise. Welche Kriterien für die Heime in Sachen Wäschemanagement wichtig sind, ist auch für Textildienstleister interessant.

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    Frau trägt einen Stapel Handrücher in einem Altenheim
    © Kzenon, Fotolia.com
    Es gibt viele Gründe, warum Alten- und Pflegeheime auf hausinterne Wäschelösungen setzen.
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    Grafik: Jedes fünfte Seniorenheim wäscht komplette Wäsche im Haus.
    © Quelle: Klasse Wäsche, Grafik: RWT
    Jedes fünfte Seniorenheim wäscht komplette Wäsche im Haus.

Maria Leingartner, Wäschereileiterin vom Alten- und Pflegeheim Maria Rast in Vöcklabruck, Oberösterreich, berichtet: "An einem Tag waschen wir circa 200 kg Wäsche. Wir waschen alles im Haus, ob das Decken sind, Vorhänge, Buntwäsche, Wolle oder Bettwäsche – einfach alles." Rund jedes fünfte Seniorenpflegeheim in Deutschland wäscht seine komplette Wäsche im Haus. Das ist eines der Ergebnisse einer Marktstudie, die die Informationsplattform "Klasse Wäsche", die sich mit haus­eigenen Wäschereien in Alten- und Pflegeheimen, Hotels und Gaststätten beschäftigt, angestoßen hat.

Dabei geben 84 Prozent der Pflege- und Altenheime an, mindestens fünf Ladungen pro Tag zu waschen. Während Bett- und Tischwäsche vorwiegend außer Haus gewaschen werden, bleibt die Pflege der Kleidung der Bewohner, der Küchenwäsche und der Wischbezüge in erster Linie im Haus. Jedes zweite Altenheim wäscht Frotteewäsche im eigenen Unternehmen.

Kleinere Seniorenheime waschen eher selbst

Grundsätzlich gilt die Tendenz: Je kleiner das Unternehmen, desto eher wird vollständig im Haus gewaschen. Bei Seniorenheimen mit weniger als 51 Betten waschen 31 Prozent zur Gänze im Haus, 41 Prozent setzen zumindest teilweise auf die Vorzüge einer hauseigenen Wäscherei. Bei Heimen mit 51 bis 100 Betten waschen elf Prozent vollständig im Haus, 62 Prozent teilweise. Betriebe mit mehr als 100 Betten entscheiden sich zu 20 Prozent dafür, vollständig auf eine hauseigene Wäscherei zu setzen. Folgende Vorteile führen die Befragten als entscheidende Kriterien an:

  • Benötigte Wäsche steht nach kurzer Zeit wieder zur Verfügung (für 77 Prozent stark ausschlaggebend).
  • Direkte Kontrolle über die Wasch- und Wäschequalität (für 74 Prozent stark ausschlaggebend).
  • Unabhängigkeit von Dritten/externen Dienstleistern (für 67 Prozent stark ausschlaggebend).
  • Mittelfristig geringere Gesamtkosten (für 53 Prozent stark ­ausschlaggebend).
  • Bessere Qualität der Wäsche und / oder höherer Komfort für die Heimbewohner (für 61 Prozent stark ausschlaggebend).
  • Tradition im Betrieb (für 61 Prozent stark ausschlaggebend).

Weitere Gründe, die Einrichtungen nannten

  • Hygienesicherheit allgemein: Zertifizierte Waschverfahren – insbesondere bei der Desinfektion – in Abstimmung mit den Waschmittelherstellern (für 45 Prozent stark ausschlaggebend).
  • Auslastung des vorhandenen Personals (für 47 Prozent stark ausschlaggebend).
  • Extern gelieferte Wäsche erfordert eine Eingangs- und Qualitätskontrolle (für 47 Prozent stark ausschlaggebend).
  • Individualität der Wäscheausstattung möglich (für 46 Prozent stark ausschlaggebend).
  • Wertschöpfung im eigenen Haus bzw. die Sicherung regionaler Arbeitsplätze (für 45 Prozent stark ausschlaggebend).
  • Umweltaspekt: Vor allem der Wegfall der Transportwege (für 54 Prozent stark ausschlaggebend).

9 von 10 Betrieben stellten bei Textildienstleistern Mängel fest

Insgesamt stellten neun von zehn Betrieben nach einer Auslagerung mindestens einmal Mängel an der Wäsche fest. Drei Viertel davon nennen Flecken und mechanische Schäden. In Altenheimen ist der Verlust der Wäsche der häufigste Kritikpunkt.

Knapp einem Drittel der Pflege- bzw. Altenheime sind seit der Auslagerung die Vorteile der hauseigenen Wäscherei bewusst geworden. Unter anderem wurden seltenerer Verlust der Wäsche sowie höhere Qualität genannt. In knapp einem Viertel der Pflege- bzw. Altenheime haben die Bewohner bemerkt, dass die Wäsche nicht mehr im Haus gewaschen wird.

Dies drückte sich laut Marktstudie dann vor allem in Beschwerden über die schlechtere Qualität der Wäscheaufbereitung aus. Über zwei Drittel der Betriebe geben Gründe für eine mögliche Wiedereinführung einer hauseigenen Wäscherei an. Die drei Hauptgründe (bei Mehrfachnennung) dafür sind: die schnelle Verfügbarkeit der Wäsche (64 Prozent), die direkte Kontrolle über die Wasch- und Wäschequalität (62 Prozent) sowie die Unabhängigkeit von Dritten (58 Prozent).

Befragt wurden 250 Alten- und Pflegeheime in ganz Deutschland. 50 Prozent davon sind karitative, frei gemeinnützige Einrichtungen, 37 Prozent privat geführt und 13 Prozent öffentlich. 70 Prozent der befragten Heime haben zwischen 51 und 200 Betten.

Mehr über "Klasse Wäsche"

Die Informationsplattform gibt Tipps und Hintergrundwissen über die Vorteile der hauseigenen Wäscherei in Alten- und Pflegeheimen, Hotels und Gaststätten. Unternehmen der Branchen Wäsche, Wäschereitechnik und Waschchemie informieren dabei markenneutral und firmenunabhängig.

Der Plattform gehören in Deutschland die Hersteller Diversey Care, Ecolab, Electrolux, Miele und Wäschekrone an.

Weitere Informationen unter www.klassewaesche.com .