Neuausrichtung bei Miele in Lehrte MX Award für Wäschereimaschinenhersteller

60 Prozent mehr Produktivität, maximal fünf Tage Lieferzeit und deutlich weniger Lagerhaltung – das Kompetenzzentrum für professionelle Wäschepflege der Miele Gruppe erhielt für dieses Konzept jetzt den international renommierten MX Award.

Mielewerk Lehrte
Das Mielewerk Lehrte hat sich einer Neuausrichtung unterzogen und den renommierten MX Award gewonnen. - © Miele

Ein neues Konzept der Miele-Gruppe hat den renommierten MX Award gewonnen, weil sich das Miele-Werk Lehrte neu ausgerichtet hat. Die Neuausrichtung folgte dem Anspruch, höchsten Kundennutzen mit kürzesten Lieferzeiten und natürlich der sprichwörtlichen Miele-Qualität zu verbinden, vom Auftragseingang bis zur Auslieferung. „Zum Beispiel haben wir bei unseren Montagelinien Wertschöpfung und Logistik konsequent getrennt und sparen so mehrere Kilometer an Regalböden“, erläutert Krimpmann. Ebenso sind alle Montagebereiche flexibel getaktet. Produziert wird konsequent nach Auftragslage, Stichwort „make to order“.

Ganzheitliche Neuausrichtung

Die ganzheitliche Neuausrichtung der Produktion in Lehrte überzeugte auch die Jury des MX Award (MX = Manufacturing Excellence). Seit 2004 zeichnet dieser Benchmark-Wettbewerb in Deutschland Unternehmen aus, die dem Award-Leitgedanken „Stärken erkennen – Maßstäbe setzen“ folgen. Seine Wurzel hat der Preis in Großbritannien, wo seit fast 30 Jahren Best Practice-Lösungen identifiziert und honoriert werden. „Die Auszeichnung hat uns gezeigt, dass wir auf dem Weg des Machbaren erfolgreich unterwegs sind“, erklärte Krimpmann anlässlich der Preisverleihung in Berlin.

In Lehrte produziert Miele mit 380 Beschäftigten seine Waschmaschinen, Trockner und Mangeln für den Einsatz bei Gewerbekunden wie Wäschereien, Hotels oder Krankenhäusern. Seit 2006 hat hier das Team um Werkleiter Michael Krimpmann jeden noch so kleinen Produktions- und Prozessschritt durchleuchtet, um in allen Bereichen Produktivitätsgewinne zu erzielen. Mehr als 50 Millionen Euro hat Miele für die Optimierung der Prozesse investiert. Und der Erfolg drückt sich nicht nur durch mehr als 60 Prozent Produktivitätszuwachs aus, sondern auch im noch einmal deutlich verbesserten Produktprogramm.

Hohe Flexibilität und kurze Rüstzeiten

Um schnell auf Kundenwünsche reagieren zu können, sind Fertigungsmaschinen mit hoher Flexibilität und kurzen Rüstzeiten erforderlich. Ein Beispiel: Die Mitarbeiter haben eine Maschine entwickelt, mit der die Rüstzeit zum Umbau auf eine andere Trommelgröße bei Trocknern von zwei Stunden auf drei Minuten gesenkt werden konnte. Gebaut hat diese Sondermaschine, mit der sich heute an jedem Tag jede Trommelgröße produzieren lässt, die Miele-Fertigungstechnik in Gütersloh. Für die Kunden bedeutet dies einer Verkürzung der Lieferzeit auf einen bis maximal fünf Tage.

„All diese Veränderungen waren nur durch hervorragend ausgebildete und motivierte Mitarbeiter möglich“, sagt Werkleiter Krimpmann. In deren fachliche Weiterbildung investierte Miele in den letzten Jahren mehr als eine Million Euro. Weitere Investitionen folgten im Zuge der Mehrfachqualifizierung der Mitarbeiter in der Produktion, die nun flexibel eingesetzt werden können.

RWTextilservice war vor einiger Zeit bei Miele in Lehrte zu Besuch und hat sich die "schlanke Produktion" einmal selbst angesehen. Hier geht es zum Artikel.