4. bluesign-Konferenz in St. Gallen/Schweiz Nachhaltige Herstellung von Textilien

Das bluesign-System steht für eine nachhaltige Herstellung von Textilien. Am 13. und 14. Juli 2015 trafen sich rund 240 Teilnehmer aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft in St. Gallen, um bei der 4. bluesign-Konferenz über das Thema zu diskutieren.

Die nachhaltige Produktion von Textilien steht bei bluesign im Fokus. Bei der bluesign-Konferenz im Juli 2015 gab es Referate rund um das Thema. Eine kleine Rückschau.

Erster Konferenztag

Prof. Dr. Gunter Pauli, ZERI (Zero Emissions Research and Initiatives) Network, Japan, eröffnete den ersten Konferenztag mit dem Keynote-Vortrag “Changing the Rule of the Game”. Die Grundbedürfnisse der Weltbevölkerung zu befriedigen mit dem was wir haben, indem wir vielfältige Nutzungsmöglichkeiten kreieren und uns von der Natur inspirieren lassen, ist möglich, so seine Aussage.

“Resource the future – by less, but the best.” Das war das Motto der Pressekonferenz der vereinten Chemieindustrie und bluesign technologies zum Launch des neuen Ressourcentools "bluesign blueXpert". bluesign sieht das Tool als Meilenstein in der Geschichte der ressourceneffizienten Textilproduktion. Es soll Einsparungen von 50 Prozent Wasser, 30 Prozent Energie und 15 Prozent Chemikalien in der Produktion ermöglichen. Verschiedene Workshops am Nachmittag von Archroma, DyStar, Huntsman Textile Effects und CHT demonstrierten praxisnah die erzielbaren Einsparungen von Ressourcen zur Entlastung der Umwelt, was gleichzeitig auch Kostenreduktion bedeutet.

Weitere Vorträge von Vertretern aus der Chemie-, Textil- und Maschinenindustrie unterstrichen die Anstrengungen und Lösungen, die bereits jetzt vorhanden sind, wenn wir über eine nachhaltige Produktion sprechen. Ein wissenschaftlicher Vortrag gab Einblick in die Überwindung von Grenzen mit neuartiger Werkstoffchemie. Wenn man über nachhaltige Produktion spricht, darf man die Rolle der nachhaltigen Finanzierung nicht außer Acht lassen – dieses Thema zum Schluss des ersten Konferenztages wurde von Experten für nachhaltige Finanzierung beleuchtet.

Der Abend startete mit einer landschaftlich reizvollen Zugfahrt von St.Gallen nach Appenzell, gefolgt von verschiedenen Aktivitäten wie Dorfrundgang, Jodeltraining und Besuch einer Bierbrauerei. In der Kunsthalle Ziegelhütte verwöhnten kulinarische Köstlichkeiten mit Livemusik untermalt die Konferenzbesucher.

Zweiter Konferenztag

David de Rothschild als Sprecher verpflichten zu können war laut Veranstalter ein Zufall – ihm daher einen zweiten Keynote Vortrag zu offerieren sei undiskutabel gewesen. Sein Referat „Giving Nature a Voice“ stellte den Start in den zweiten Konferenztag dar. Der Referent machte verschiedenen Expeditionen weltweit, um die Sensibilisierung für Klimaveränderung und Zerstörung der natürlichen Ressourcen und Lebensräume zu schärfen. Seine wohl bekannteste Aktion ist die Überquerung des Pazifiks mit einem Plastikboot, hergestellt auf PET-Flaschen.

Der zweite Tag war außerdem reserviert für Markenfirmen, die einerseits ihren Weg in eine nachhaltige Zukunft und ihre speziellen Erfolge aufzeichneten, andererseits aber auch offen über ihre Herausforderungen und Ziele sprachen. Nachhaltigkeit soll aber auch umfassender gesehen werden – mit der Klärung der Bedeutung von Businessnachhaltigkeit mit Fokus auf den effektiven Beitrag für nachhaltige Entwicklung (wahre Wirtschaftsnachhaltigkeit) wurden Antworten gegeben. Der letzte Referent übergab den Anwesenden die Formel, um das Leben und die Welt zu verändern.

Wen die bluesign-Konferenz detaillierter interessiert: Online gibt es Videos der Keynote-Vorträge und der Pressekonferenz (auf Englisch).

Hintergrund zur bluesign technologies ag

Das bluesign-System ist eine Lösung für eine nachhaltige Herstellung von Textilien. Es schließt umweltbelastende Substanzen aus dem Fertigungsprozess aus, legt Richtlinien fest und kontrolliert deren Einhaltung für eine umweltfreundliche und sichere Produktion, so bluesign. Dadurch werde einerseits sichergestellt, dass das textile Fertigprodukt strengen Verbraucherschutzanforderungen weltweit standhält. Andererseits gebe es dem Konsumenten das Vertrauen, ein nachhaltig hergestelltes Produkt zu erwerben.

Die bluesign technologies ag wurde im Jahr 2000 in der Schweiz gegründet. Seitdem wurde das bluesign-System bei verschiedenen, internationalen Textilherstellern implementiert. Diverse Leaderfirmen der chemischen Industrie und der Maschinenindustrie setzen ebenfalls auf das System. Schließlich verlassen sich namhafte Brands der Outdoor-, Sportbekleidungs- und Modeindustrie auf das Know-how von bluesign technologies.