EFIT FashionCare MarketingClub in Wilsum Neue Wege der Qualität

Hemden, Logistik und Betriebssicherheit waren einige der Themen beim FashionCare MarketingClub der Europäischen Forschungsvereinigung Innovative Textilpflege (EFIT) am 21. April 2017. Tagungsort war die WKS Textilveredlungs-GmbH in Wilsum.

„Neue Wege der Qualität“ war das Motto des FashionCare ­MarketingClubs in Wilsum. Foto: EFIT - © EFIT

3 „Textilproduktion live“ hieß es am Vorabend des Tagungsprogramms des EFIT MarketingClubs. In der Museumsfabrik in Nordhorn konnten die Besucher in der alten Weberei alle Produktionsschritte von der Baumwolle zum fertigen Gewebe erleben. Am nächsten Tag begrüßten Robin Schmitt und Birgit Jussen von der EFIT die Teilnehmer bei WKS in Wilsum. Das Tagungsumfeld war wieder einmal nicht zufällig gewählt. „Die EFIT trägt das Wissen ihrer Mitglieder in die Modewelt und bringt dort aus den Arbeitskreisen und Projekten neue Impulse wieder mit“, beschrieb Schmitt die Rolle der EFIT. Anschließend berichtete Birgit Jussen unter anderem über den neuen EFIT-Arbeitskreis „Reflexmaterialien“ und über das Projekt „Neue Lösungsmittel 2.0“ (Sitzung am 23. Juni 2017, am Vortag der EFIT-Jahresmitgliederversammlung in Dietzenbach/Heusenstamm bei Frankfurt am Main).

Von Aldi bis Armani

Um die verschiedenen Dimensionen von Qualität ging es bei Bernhold Emme-Zumpe, Leiter der Qualitätssicherung bei WKS. Fazit: Qualität ist im Endeffekt, was der Kunde haben will. Der Textillogistiker und Textilveredler WKS bearbeitet jährlich etwa 25 Millionen Meter Oberstoffe und rund 1,4 Millionen Fertigteile weltweit. Grundlage des Erfolgs sind 180 qualifizierte Fachkräfte mit 19 Berufsbildern. Sie arbeiten für sämtliche große und namhafte Textilunternehmen, darunter sind Marken von Aldi bis Armani. WKS unterhält auch ein eigenes Prüflabor und ist jetzt mit einem Webshop für Textilprüfungen gestartet. Die Dimensionen des WKS-Portfolios wurden bei der anschließenden Betriebsführung den Teilnehmern des MarketingClubs direkt vor Augen geführt.

Nach der Mittagspause stellte Robin Schmitt den Komplettservice Betriebssicherheit vor, der im Büro Dr. Schmid entwickelt wurde. „Wenn Ihre Abläufe sicher organisiert sind, erhöht das die Sicherheit der Mitarbeiter – und Sie können sich auf Ihre primäre Wertschöpfung konzentrieren“, erläuterte Schmitt den Zusammenhang von Betriebssicherheit und Qualität. Der Service kostet im ersten Jahr 400 Euro für Betriebe mit bis zu 20 Mitarbeitern, 600 Euro ab 20 Mitarbeitern. In den Folgejahren sinkt der Beitrag auf 150 Euro. Unter anderem erhalten Teilnehmer ein Handbuch und ein einfaches Tool, um die Sicherheit im eigenen Betrieb zu managen. Wer Interesse an dem Service hat, der einem auch mit den Aufsichtsbehörden Aufwand ersparen soll, kann sich an Robin Schmitt wenden.

Eine neue Geschäftsidee stellte Friedrich Habermeyer von Sauberland aus Brake vor: den 24-Stunden-Hemdenservice. Früher war das Hemd ein subventioniertes Zubringergeschäft, heute ist es in den meisten Textilpflegebetrieben der mengenmäßig größte Posten. Diese Erkenntnis könne man für mehr Neugeschäft und Umsatz nutzen. Das Konzept von Habermeyer ist es, den Kunden mit gereinigten Hemden schneller in entsprechender Qualität zu bedienen. Die Geschäftsidee richtet sich an Betriebe, die das entsprechende Personal und die nötigen Maschinen haben, um ein Hemd innerhalb von 24 Stunden anzunehmen, zu bearbeiten und in der gewünschten Qualität wieder sauber an den Kunden zu übergeben. Weiteres hierzu gibt es online unter www.expresshemd.de. Interessierte Betriebe können sich an Friedrich Habermeyer oder die EFIT wenden.

Im „Hemden-Olymp“

Abschließend zeigte Corina Fiedler von Olymp in einem bildhaften Vortrag, wie das Unternehmen seine Hemden herstellt und welche Modelle der Hemdenspezialist aus dem baden-württembergischen Bietigheim-Bissingen anbietet. Das Gewebe ist zu 100 Prozent aus Baumwolle, die Stapellänge der Baumwolle liegt bei 3,8 bis 4,0 cm. Alleine für die Gewebeveredelung seien mehr als 40 Arbeitsschritte notwendig. Die Fixierung findet bei 160 bis 165 °C, 16 Sekunden lang unter einem Druck von 20 N/cm² statt. Hierfür nutzt Olymp eine Presse von Veit. Im Anschluss entstand mit Corina Fiedler ein reger Austausch über das Verhalten von Hemdendetails wie Kragen und Manschetten aufs Finishen.

Nach der informativen MarketingClub-Veranstaltung in diesem Jahr freuen sich die Verantwortlichen auf baldige Fortsetzung.

Infos: www.efit-textilpflege.de