ZDH-Umfrage Schlechte Straßen kosten Handwerksbetriebe viel Zeit

Eine Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) hat ermittelt, wie sehr Handwerker durch mangelhafte Infrastruktur der Straßen beeinträchtigt werden. Der Zeitverlust der befragten Handwerksbetriebe pro Woche ist enorm.

Gesperrte oder im Bau befindliche Straßen sind für Handwerksbetriebe ein großes Ärgernis. - © 75tiks, Fotolia.com

Schlechte Straßen kosten Handwerksbetriebe viel Zeit - und damit Geld, ergibt eine Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) .

Knapp 30 Prozent der Handwerksbetriebe bewerten den Zustand der Straßeninfrastruktur mit mangelhaft oder gerade noch ausreichend. In einer Umfrage des ZDH unter 5.882 Betrieben beklagen 42,4 Prozent eine Verschlechterung der Lage innerhalb einer Dekade. Verantwortlich dafür ist nach ihrer Meinung ein Investitionsstau bei Bund, Ländern und Kommunen. ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer resümiert: "Das Verkehrswegenetz ist in einem derart schlechten Zustand, dass wir auch über das Jahr 2018 hinaus gesicherte und hohe öffentliche Investitionen brauchen!"

Was das Handwerk fordert

Die Handwerksbetriebe fordern von der Politik vor allem, sich verstärkt um Reparatur und Instandhaltung der Straßeninfrastruktur zu kümmern (58,3 Prozent). Den gezielten Abbau von Verkehrsengpässen fordern 34,8 Prozent. Die Betriebe beziffern den durchschnittlichen wöchentlichen Zeitverlust durch die Folgen des schlechten Straßenzustandes auf 7,4 Stunden.

Kritisch sieht das Handwerk laut der ZDH-Umfrage den verstärkten Einsatz von Öffentlich-Privaten Partnerschaften (ÖPP) zur Finanzierung und Umsetzung von Neubau oder Sanierung der Infrastruktur. 40 Prozent der Betriebe lehnen ÖPP ab, 37,4 Prozent sind unentschieden bei diesem Modell. Wollseifer betont: "Wir dürfen nicht aus reiner Not neue Projekte in Öffentlich-Privater-Partnerschaft anstoßen – einfach nur, weil es an Kapazitäten für eine Ausschreibung mangelt. Zumal bei ÖPP-Projekten die Gefahr besteht, dass der Mittelstand von Aufträgen weitgehend ausgeschlossen wird."