Textilherstellung und Textilpflege aus einer Hand - und das alles hochwertig, professionell und "Made in Switzerland". Die Schwob AG in Burgdorf (Schweiz) bietet ihren Kunden das textile Komplettprogramm und hat damit großen Erfolg. Für das innovative Konzept mit einem Service vom Gewebe bis zur Wäsche erhielt Schwob nun den Branchenaward „RWin – Textilservice des Jahres 2017“.
Textilproduktion findet heute nur noch in Billiglohnländern statt? Tradition und Innovation widersprechen sich? Dass dem nicht so ist, beweist die Schwob AG. Das traditionsreiche, innovative Schweizer Textilunternehmen hält mit Überzeugung am Produktionsstandort Schweiz fest. Seit 1872 ist Schwob erfolgreich am Markt, produziert Textilien für Tisch, Bett und Bad, vor allem für Kunden aus Hotellerie und Gastronomie sowie aus dem Healthcare-Bereich. Vor zehn Jahren hat Schwob sein Portfolio erweitert und kombiniert seitdem die Textilherstellung mit der Textilpflege - ein einzigartiges Konzept.
Für das nachhaltige Engagement, den vorbildlichen Servicegedanken und den Erhalt der Jacquard-Textilproduktion in der Schweiz erhält das Unternehmen den „RWin 2017“ in der Kategorie „Textilservice des Jahres“. Vom Faden bis zum Verbraucher – die Schwob AG bietet Produkte und Dienstleistungen über die komplette textile Kette hinweg und alles aus einer Hand sowie "Made in Switzerland". Das hat die internationale "RWin"-Jury überzeugt.
Feierliche Preisverleihung in Burgdorf
Am 6. Juli fand in feierlichem Rahmen die offizielle Preisverleihung am Hauptfirmensitz von Schwob im Schweizerischen Burgdorf statt. Geschäftspartner, Lieferanten, Mitarbeiter, Lokal- und Fachpresse waren gekommen, um dem Event beizuwohnen. Geschäftsführer Stephan Hirt begrüßte die Gäste herzlich und bedankte sich bei seinen Kollegen und Mitarbeitern: "Ohne euch wäre das hier nicht möglich", sagte Hirt und betonte, dass ein Award im Vorfeld auch viel Arbeit bedeutet. "Das ist eine tolle Belohnung für unsere Anstrengungen und bedeutet uns viel."
Die Laudatio hielt Renata Martelli, Mitglied der "RWin"-Jury und des Vorstands des Verbands Textilpflege Schweiz (VTS). Als gebürtige Schweizerin freute sie sich besonders mit der Schwob AG. "Hier gibt es kein 'Made in China', hier ist alles 'Swissmade', und das macht mich stolz", sagte Martelli und zeigte sich begeistert von den hochwertigen Textilien aus Baumwolle, Halbleinen und Reinleinen.
Ebenfalls beeindruckend: Schon vor Jahren fing Schwob als erste Firma in der Schweiz an, Tisch- und Bettwäsche aus Materialien aus kontrolliert biologischem Anbau zu produzieren, versehen mit dem Fairtrade-Siegel Max Havelaar. Dass alle Textilien nach Öko-Tex-Standard 100 zertifiziert sind, ist da fast eine Selbstverständlichkeit.
Wäschereien mit Kundennähe
Nachhaltigkeit zählt nicht nur bei der Textilherstellung, sondern auch bei der professionellen Reinigung und Pflege der Textilien, die Schwob ebenfalls übernimmt. Mit vier eigenen Wäschereien und mithilfe eines Netzwerks aus rund 20 Partnerwäschereien deckt Schwob die ganze Schweiz auch regional ab - immer in der Nähe der Kunden. "So können wir nun landesweit einen textilen Service komplett aus einer Hand bieten - der Kunde hat keinen Aufwand, er bekommt ein Komplettpaket und hat einen festen Ansprechpartner rund um Textilien und ihre Pflege", erläutert Stephan Hirt.
Hotels, Restaurants, Krankenhäuser und Pflegeheime wissen diesen Service zu schätzen. Viele nutzen auch den Mietwäschevollservice von Schwob, laut Stephan Hirt mittlerweile etwa 500 Kunden in der Schweiz. Der Kunde kann dabei die Qualität der Textilien und das Design individuell auswählen. Und die Auswahl ist riesig: Farbkombinationen, Effekte, Muster, Logos - die hauseigene Designabteilung konzipiert auf Wunsch ganz neue Vorlagen. Immer im Hinterkopf hat Designerin Cornelia Magno-Fravezzi dabei die Waschbeständigkeit und Langlebigkeit der Textilien.
Schwob bietet im Mietwäschevollservice das komplette Programm: qualitätskontrollierte Herstellung, maßgenaue Konfektion sowie Auslieferung. Nach Gebrauch holt der Dienstleister die gebrauchte Wäsche ab, bereitet sie auf und kontrolliert sie, ersetzt beschädigte Teile und liefert die frische Ladung termingerecht aus.
Textilproduktion in denkmalgeschützten Hallen
Insgesamt etwa 200 Mitarbeiter kümmern sich bei Schwob darum, dass die Kunden glücklich sind. Am Hauptstandort in Burgdorf sind es 60 Mitarbeiter. Hier, am Tor zum Emmental, nahe der Hauptstadt Bern, steht der einzige vollständig erhaltene Gebäudekomplex einer Leinenweberei in der Schweiz. In denkmalgeschützten Fabrikhallen produziert die Schwob AG hochwertige Tisch- und Bettwäsche für Hotellerie, Gastronomie sowie Kliniken und Residenzen. Die Hightechweberei mit ihren elf Jacquardmaschinen gehört zu den leistungsfähigsten in ganz Europa.
Nach der "RWin"-Verleihung konnten die Gäste bei einer Betriebsbesichtigung die Textilproduktion hautnah erleben. Das Herz der Leinenweberei mit den elf Webmaschinen ist laut aber eindrucksvoll. Es knattert und rattert, während Baumwoll-, Halbleinen- und Leinenstoffe entstehen. "Pro Jahr stellen wir bis zu 500.000 m2 Gewebe her, etwa 20 cm Stoff pro Minute bei üblicher Stoffdichte", erklärt die Designerin Magno-Fravezzi. Die Maschinen arbeiten einzelfadengesteuert, was viel Kreativität bei den Designs ermöglicht.
Der Qualitätsanspruch steht bei Schwob im Fokus und so wird nach der Fertigung jeder Zentimeter Stoff optisch von einer Mitarbeiterin kontrolliert. Ist alles in Ordnung, gehen die Stoffbahnen nach Zofingen, gute 40 km entfernt vom Schwob-Hauptsitz. Hier findet die Ausrüstung und Veredlung der Stoffe statt. Von dort kommen die Bahnen wieder nach Burgdorf in die Konfektion. Auch hier wird beim Zuschnitt, Nähen oder Besticken darauf geachtet, dass die Textilien später in der Wäscherei optimal bearbeitet werden können. Vermehrt werden z.B. auch RFID-Chips im Saum oder im Etikett angebracht. Die Spezialitäten und Sonderfälle erledigen erfahrene Näherinnen. Natürlich kommen auch computergesteuerte Stick- und Nähmaschinen zum Einsatz.
Nicht "die Katze im Sack" kaufen
Der Gang in die sogenannte Musterei zeigt die Vielfalt des Schwob-Sortiments. "Wir wollen nicht, dass der Kunde 'die Katze im Sack' kauft", betont Stephan Hirt, deshalb werden die Muster mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Direkt vor Ort im Hotel oder Pflegeheim können die Kunden dann die Muster bei realen Lichtverhältnissen ansehen.
Auch ein Lager gibt es in Burgdorf, um flexibel und schnell auf Kundenbestellungen reagieren zu können. Hier lagern z.B. auch Frottierartikel, die Schwob zwar nicht selbst herstellt, aber möglichst aus Europa beschafft.
Um das textile Angebot komplett zu machen, hat das Unternehmen seit Kurzem auch ganze Bettsysteme inklusiver waschbarer Matratze im Programm, moderne Berufsbekleidung für die Kochbrigade und das Serviceteam sowie das selbst entwickelte Bettwäschegewebe „Ikarus“ aus Baumwolle, Leinen und Seide.
Als Innovation präsentierte Schwob im Frühjahr 2017 als erste Firma eine hochwertige Bettwäschekollektion aus echter Baumwolle, welche flammhemmend ausgerüstet und trotzdem mit 95 °C waschbar ist. Sie soll für einen perfekten Schlafkomfort und gleichzeitig für mehr Sicherheit in Hotels, Kliniken und Altersresidenzen sorgen.
"Altes pflegen - Neues schaffen"
Stephan Hirt betont: "Nach dem Motto 'Altes pflegen – Neues schaffen' haben wir im Verlauf unserer Firmengeschichte eine eigentliche Innovationstradition entwickelt. Im Zentrum unseres Schaffens steht qualitativ hochwertige Wäsche für Tisch, Bett und Bad. Unsere Ansprüche sind kreative Designs, innovative Herstellungsverfahren sowie persönliche und individuelle Services - nicht nur bei der Textilproduktion, sondern auch bei der Textilpflege." So habe sich die Schwob AG im Verlauf ihrer Geschichte zu einem national und international erfolgreichen Unternehmen entwickelt. Und auch für die Zukunft sind Hirt und sein Team optimistisch: Nachhaltige, hochwertige Textilien und deren professionelle Aufbereitung sind gefragt - nicht nur in der Schweiz.
In der September-Ausgabe von RWTextilservice lesen Sie mehr zur Schwob AG und der Auszeichnung zum "Textilservice des Jahres 2017".