Über 2.000 Besucher Tag der offenen Tür der DITF Denkendorf

Zum dritten Mal haben die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung ihre Labore geöffnet. Mehr als 2.000 Besucher kamen, um den Forschern bei der Arbeit über die Schultern zu schauen. Gezeigt wurden auch die Förderprojekte des Landes Baden-Württemberg und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Von Land und EU gefördert: Hochleistungsfasern für die Zukunft im High Performance Fiber Center - © Qingwei Chen, DITF

Europas größtes Textilforschungszentrum, welches die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) sind, hatte Ende September seine dritten Tag der offenen Tür. Mehr als 2.000 Besucher kamen nach Denkendorf, um den Wissenschaftlern bei der Arbeit zuzuschauen. Einen Schwerpunkt bildeten aktuelle Förderprojekte des Landes und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Dass Textilien nicht nur in der Bekleidung, sondern in Zukunft in allen Bereichen wie Medizin, Mobilität, Architektur, Umwelt und Energie eine wichtige Rolle spielen werden, wurde dabei von den drei Forschungseinrichtungen des DITF gezeigt. Teil des Programms waren Führungen, Rundgänge, Vorträge und eine Filmvorführung.

Praktische Demonstrationen

Das Institut für Textilchemie und Chemiefasern (ITCF) zeigte Entwicklungstrends aus dem Forschungsbereich Hochleistungfasern. Im ‚High Performance Fiber Center‘ wurden Anlagen zur Herstellung von Carbon–und Keramikfasern vorgestellt. Mit Spinnanlagen, Oxidations- und Carbonisierungsöfen ergründeten die Besucher alle Schritte vom Rohstoff bis zur fertigen Carbonfaser. Die Eigenschaften keramischer Fasern und keramischer Verbundwerkstoffe wurden an Demonstrationsobjekten vorgeführt.

Die Besucher erlebten in Denkendorf Forschung zum Anfassen - © Qingwei Chen, DITF

Wie Polymere synthetisiert werden, die später zu Chemiefasern ausgesponnen werden, wurde im Technikum an Synthesereaktoren demonstriert. Als Highlight aus der Analytik durften die Besucher textile Präparate mittels Licht- und Elektronenmikroskopie untersuchen. Das Institut für Textil-2 und Verfahrenstechnik präsentierte auf verschiedenen Rundgängen das breite Forschungsspektrum von der Faser bis zum fertigen Produkt. 23 Stationen zeigten Weben, Stricken, Spinnen und Flechten bis hin zur Beschichtung und der Herstellung von ultraleichten Faserverbundstoffen für Fahrzeuge und Gebäude.

Intelligente Bekleidung

Gesundheit und Sicherheit bieten weitere Einsatzmöglichkeiten für moderne Textilien. T-Shirts messen Puls und Atemfrequenz und melden drahtlos per Bluetooth, wenn etwas nicht stimmt. Selbstleuchtende Schutzbekleidung sorgt dafür, dass Rettungskräfte auch bei Dunkelheit oder bei starkem Rauch sichtbar sind.

Das Zentrum für Management Research (DITF-MR) zeigte zwei Anwendungen aus den Bereichen Lernen und Digitalisierung und erläuterte, was der Begriff „Industrie 4.0.“ für den Textilbereich bedeutet. Bekleidung und Bandagen können per Computerprogramm optimal „auf den Leib“ eines Avatars, dem virtuellen Abbild einer Person „geschneidert“ werden. Bei einer kleinen Trainingseinheit für die Warenschau konnten die Gäste testen, wie die Lernmethode „Precision Teaching“ am Arbeitsplatz für Schnelligkeit und Präzision sorgt.