Beitrag über Textilpflegebranche in „Krone Bunt“ Trockenreinigen aus Sicht der Physik

In dem Beitrag „Wir reinigt man eigentlich trocken?“ geht Mag. Werner Gruber der Frage nach, welche unterschiedlichen Arten von Flecken es gibt und für welche sich eine Trockenreinigung eignet. Screenshot: Krone Bunt - © Krone Bunt

3 Die Ballsaison endet, der Frühling beginnt – Zeit, die alten Kleider zu reinigen und für das nächste Jahr einzumotten. Doch Vorsicht! Es gibt verschiedene Arten von Flecken und nicht alle sollten mit Wasser behandelt werden. In manchen Fällen ist eine Trockenreinigung sinnvoller. Wie diese funktioniert und für welche  Flecken sie geeignet ist, erklärte Mag. Werner Gruber, österreichischer Physiker, Autor und Kabarettist, in einer der letzten Ausgaben von Krone Bunt, der Sonntagsausgabe der Neuen Kronen Zeitung.

Gruber unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei Arten von Flecken: wasserlöslichen und fettlöslichen. Dabei gilt: „Gleiches löst sich in Gleichem.“ Fette könne man dementsprechend gut in Öl herauslösen. Das bedeute aber nicht, dass man einen Anzug in Fett baden sollte. Doch was kann der Träger konkret tun, wenn er sich beim Essen einen Fettfleck auf Kleid oder Anzug spritzt? Gruber empfiehlt: „Zuerst sollte man so viel Dreck wie möglich vom Fleck wegbringen. Dazu nimmt man eine saubere, weiße Serviette. Mit dieser tupft man vorsichtig auf den Fleck und saugt so viel wie möglich heraus.“ Anschließend wird das Bekleidungsstück zu einem professionellen Textilpflegebetrieb gebracht. Den Fleck könne man rein theoretisch auch selber mit Wasser auswaschen, „aber bei einem schönen Kleid oder Anzug würden wir diesen beschädigen“, schreibt Gruber. Denn das Wasser würde in das Textil eindringen und die Schmutzpartikel noch mehr verteilen. Zusätzlich quillt das Textil laut Gruber auf und würde die Stoffstruktur nachhaltig zerstören.

Die Reinigung verwende stattdessen ein Lösungsmittel, das den Fleck entfernt, aber gleichzeitig wieder schnell aus dem Gewand verschwindet. Früher nutzte man laut Gruber Terpentinöl. Das funktionierte zwar, gilt jedoch als krebserregend. Daher stellten die Reinigungen auf Benzin um, das ist allerdings brennbar. „Also griff man zu den Fluorkohlenwasserstoffen (FCKW) – die funktionieren hervorragend, aber leider verursachen sie das Ozonloch. So verwendet man heute das Perchlorethylen“, erklärt Gruber. Vorteil: Perchlorethylen löse vor allem fettige Substanzen ohne Aufquellen oder Verändern der Fasern.

Infos: www.krone.at