Unfallstatistik der BG ETEM Vorsicht vor rutschigen Böden

Die Hände werden bei Arbeitsunfällen in der Textilpflegebranche häufig verletzt. Foto: Photographee.eu, Fotolia.com - © Photographee.eu, Fotolia.com

3 Die aktuelle Unfallstatistik der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) zeigt, wo die Gefahrenquellen für Arbeitsunfälle in der Wäscherei, Textilreinigung oder im Textilservicebetrieb liegen. Besonders gefährdete Körperteile sind die Hände, Schultern und Arme.

Einmal jährlich bereitet die BG ETEM Informationen zur Unfallstatistik in den textilen Branchen auf. Grundlagen sind die Gefahrtarifstellen und die bei der BG ETEM erfassten meldepflichtigen Unfälle. Meldepflicht für einen Unfall besteht dann, wenn der Verletzte infolge des Unfalls mehr als drei Kalen­dertage arbeitsunfähig ist. Um einen Vergleich zu ermöglichen, wird das durchschnittliche Unfallgeschehen in Form von Unfallquoten angegeben. Üblich ist die Angabe in Unfällen je 1.000 Vollarbeiter und Jahr. Die Unfallquote im Bereich Textilpflege ist laut BG ETEM im Jahr 2015 auf 20 gesunken (2014: 21,3). Für die Textilpflegebranche kommen zwei Gefahrtarifstellen in Frage: Der Textilservice gehört zur Gefahrtarifstelle 1201; Wäscherei, Chemischreinigung und Annahmestellen gehören zu 1203. Zur Gefahrtarifstelle 1201 verzeichnet die Statistik 3.013 meldepflichtige Arbeits- und Dienstwegeunfälle im Jahr 2015 (2014: 2.986).

In der Teilbranche Textilservice verletzten sich die Versicherten am häufigsten die Hand (26 Prozent), gefolgt von Knöchel/Fuß (20,4 Prozent) und Schulter/Arm (16 Prozent) sowie Hüfte/Bein (16 Prozent). Zu den „gefährlichen“ Gegenständen zählen v.a. Rollbehälter, die für 9,6 Prozent der Unfälle verantwortlich waren. Aber auch rutschige oder verstellte Böden verursachten Arbeitsunfälle im Textilservice. Eine weitere Gefahrenquelle waren Kleintransporter bzw. Lkws. Zur Gefahrtarifstelle 1203 gab es im Jahr 2014 laut Statistik 580 meldepflichtige Arbeits- und Dienstwegeunfälle (2013: 541). In der Teilbranche Wäscherei, Mangelei waren Schulter/Arm die am häufigsten verletzten Körperteile (24 Prozent), gefolgt von den Händen (21,6 Prozent) und Knöchel/Fuß (18,8 Prozent). Bedeutende Gefahrenquellen sind neben verstellten und rutschigen Böden sowie Rollbehältern/Wäscherollcontainern auch Mangel-, Bügel- und Legemaschinen. Verstellte Böden, Treppen und Messer spielen in der Teilbranche Textilreinigung eine große Rolle für Arbeitsunfälle. Aber auch Leitern sowie PKWs/Kleintransporter sind für Arbeitsunfälle veranwortlich. Dabei verletzten sich die Mitarbeiter vor allem an der Hand (30,5 Prozent), an Schulter/Arm (17,5 Prozent), Knöchel/Fuß (17,5 Prozent) sowie an Hüfte/Bein (15,1 Prozent).

Bei der BG ETEM sind 47.657 Personen aus der Gefahrtarifstelle 1203 (Wäscherei, Chemischreinigung und Annahmestellen) versichert.

Infos: www.bgetem.de