Im Hotelzimmer in Bettwäsche mit Leopardenoptik nächtigen oder im Restaurant auf einer quietsch-pinkfarbenen Tischdecke dinieren? Das stellen sich sicherlich die wenigsten Hotelgäste unter einem harmonischen Ambiente vor. Drei Anbieter von Flachwäsche zeigen Trends in der Tisch- und Bettwäsche für die Hotellerie und Gastronomie.
Für die Hersteller von Objekttextilien ist es eine Herausforderung, dem Kunden aus der Hotellerie pflegeleichte und langlebige Produkte anzubieten, die gleichzeitig auch den Anforderungen des Endverbrauchers an Komfort und Design genügen. Gerade auch in Bezug auf die Leasingfähigkeit muss die Wäsche einigen Ansprüchen gerecht werden. So wünscht der Kunde beispielsweise, dass die geleasten Textilien mit demselben Muster und in derselben Farbe möglichst lange nachbestellt werden können.
Was genau erwarten Kunden aus der Hotellerie also von Herstellern von Tisch- und Bettwäsche und wo geht der Trend hin? Im Design vielleicht doch zum Leopardenmuster? RWTextilservice hat von drei Anbietern von Flachwäsche, Beirholm , Bertsch und Dibella, Antworten erhalten. Diese geben bei der Musterung Entwarnung: Keine wilden Tiere in Sicht.
Helle Farben, unaufgeregte Muster
Bei der Bettwäsche sind nach Angaben der drei Anbieter helle und matte Farben im Trend. "Farblich herrschen weiße und gelbe Töne vor, aber als wichtige Farben im Interieur sehen wir auch matte Nuancen wie Silver Birch, Hay Green, Shadow Grey und Smoked Pearl, die Ruhe und Eleganz ausstrahlen", erklärt Peter Beirholm, Geschäftsführer von Beirholms Væverier A/S. Ähnlich verhält es sich bei der Tischwäsche. Bei den Mustern für Bettwäsche sieht Peter Beirholm drei Trends: kleine, feine durchgängige Muster, die den Eindruck moderner Eleganz oder eines rustikalen Looks erzeugen, klassische, weiße Streifen, die verschiedene Bindungsmuster aufweisen und markante, moderne, asymmetrische Designs, die einen Wow-Effekt auslösen.
"Bei der Tischwäsche sehen wir einen kräftigen Trend zu modernen rustikalen Designs mit feinen, minimalistischen durchgängigen Mustern, die sich leicht in klassische, traditionelle und moderne Einrichtungen einfügen", erklärt Beirholm. Hoch im Kurs stünden hierbei auch Gemische aus weißen und farbigen Garnen. Bei Bertsch erkennt man laut Robert Bertsch junior, Geschäftsführer des Unternehmens, eine leicht erhöhte Anfrage bei floralen Strukturen. "Im Design sind weiter Streifen (2/4) sowie Muster jeglicher Art gefragt. Insgesamt nimmt die Nachfrage nach größerer Vielfalt und Auswahl deutlich zu. Jacquard-Muster sind hingegen rückläufig", führt Ralf Hellmann, Geschäftsführer von Dibella aus.
Über Standardgrößen hinaus
Bei der Bettwäsche geht der Trend hin zu Größe. "Im Bettbereich beobachten wir einen zunehmenden Trend zu Überbreiten von 200 bis 280 cm bzw. Überlängen von 220 cm. Dies ist den größer werdenden Hotelkunden einerseits und dem in Summe wachsenden Komfortbedürfnis der Gäste andererseits geschuldet", weiß Ralf Hellmann. Auch Robert Bertsch junior berichtet von diesem Trend im Bettwäschebereich. Und: "Bei den Kopfkissen werden kleine Zusatzkissen in Spezialgrößen wie 40/60 cm immer mehr zum Trend." Bei der Tischwäsche hingegen könne weder ein Größentrend noch wechselnde Größen festgestellt werden.
Welche Materialien bei der Bett- und Tischwäsche in der Hotellerie im Trend liegen, lesen Sie in der September-Ausgabe von RWTextilservice. Da verrät Robert Bertsch junior, aus welchem Grund er welche Fasern seinen Kunden empfiehlt. Lesen Sie auch, ob die drei Experten einen Trend zur Leasingfähigkeit erkennen und wie sie diese bei ihren Textilien gewährleisten können. Zudem wagen die Geschäftsführer von Beirholm, Bertsch und Dibella einen Blick in die Zukunft. Dabei prognostizieren sie, was aus ihrer Sicht für die Kunden wichtig wird. Können sich Fans vom Leopardenmuster vielleicht doch für die kommenden Jahre Hoffnung machen?
Wenn Sie mehr über Trends in der Hotelwäsche erfahren möchten, schauen Sie in die September-Ausgabe von RWTextilservice mit dem Spezialteil Textilhygiene und Textilien in der Hotellerie und Gastronomie.