Im Gespräch mit Patrick Meier, Texpress Textilpflege Ausgezeichneter Jungunternehmer

Die Branche braucht Nachwuchs. Nicht nur Azubis und Fachkräfte sind Mangelware. Auch bei Geschäftsübernahmen oder Neugründungen sind die Jungen zögerlich. Doch dass sich unternehmerischer Mut auszeichnen kann, beweist die Geschichte von Jungunternehmer Patrick Meier aus der Schweiz.10.000 Schweizer Franken für unternehmerischen Mut: Der Zentralschweizer Neuunternehmer des Jahres, Patrick Meier. Foto: Daniel SchwabAusgezeichneter Jungunternehmer Er ist 32 und macht seinen Job mit Leidenschaft. Auch wenn es erstmal gar nicht danach aussah, als ob Patrick Meier in die Fußstapfen seiner Eltern treten und ins Textilpflegegeschäft einsteigen würde. Am 24. September 2013 wurde Meier zum Zentralschweizer Neuunternehmer des Jahres gekürt (RWTextilservice berichtete in der Ausgabe 12/2013). Im Gespräch mit RWTextilservice erzählt der erfolgreiche Textilpflegeunternehmer von seinem Weg in die Branche. RWTextilservice: Herr Meier, wie hat es Sie als Neuunternehmer ausgerechnet in die Textilpflegebranche verschlagen? Patrick Meier: Berührungspunkte mit der Branche hatte ich schon von klein auf, da meine Eltern eine kleine Reinigung betreiben. Hier habe ich vieles mitbekommen, war z.B. oft auf Auslieferungstour mit meinem Vater. Trotzdem wollte ich den Beruf des Textilreinigers eigentlich nie lernen. Und so habe ich mich zunächst eher in „verwandten“ Branchen umgesehen, wie im Vertrieb eines Berufsbekleidungsherstellers oder im Retailbereich einer schnell expandierenden Boutiquenkette. Bei diesen „Ausflügen“ konnte ich viel über Firmenmanagement und Filialeröffnungen lernen. Schließlich habe ich doch eine Ausbildung zum Textilreiniger bei Daniel Häner in Luzern gemacht. Im Jahr 2010 ergab sich dann die Gelegenheit, eine Reinigung zu kaufen. RWTextilservice: Wie ging es nach der Übernahme weiter? Patrick Meier: Die ersten zwei Jahre waren schon hart. Aber da musste ich durch und neben dem Unternehmensmanagement selbst Hosen bügeln etc. In dieser Zeit haben wir unsere hohen Qualitätsstandards entwickelt. Danach ging es schnell weiter: Gestartet mit sechs Mitarbeitern hat Texpress heute 40 Angestellte in sieben Filialen. Mittlerweile überlasse ich die Arbeit im Betrieb den Filialleitern und ihren Teams und kümmere mich um den Vertrieb, die Akquise und allgemein das Management. Das ist mein Ding - aber eine auch nicht immer einfache Aufgabe im preisgetriebenen Textildienstleistungsmarkt. RWTextilservice: Was gehört zu Ihrem unternehmerischen Erfolgsrezept? Patrick Meier: Texpress ist breit aufgestellt, um das betriebliche Risiko zu senken. Wir haben Kunden im Bereich Hotel und Gastronomie, beliefern Großunternehmen mit Berufsbekleidung, bearbeiten Brandschäden und versorgen Privatkunden über unsere Annahmestellen. Wir sind außerdem Partner von verschiedenen Vereinen, Clubs, Organisationen etc. und ich nutze jede Gelegenheit, um Kunden zu akquirieren. Beispielsweise hat mein Vater einmal vom bekannten Circus Knie einen Reinigungsauftrag erhalten - eine zunächst einmalige Sache. Ich habe das aufgegriffen und aktiv unseren Service bei den Verantwortlichen angeboten. Siehe da: Seit fünf Jahren ruft der Circus Knie regelmäßig bei uns an, um Ware abholen, reinigen und sauber zurückliefern zu lassen. Wir bearbeiten solche Aufträge innerhalb von 24 Stunden und können dabei unsere Kompetenz vor allem auch in Sachen Logistik unter Beweis stellen. Solche treuen Kunden sind natürlich auch ein Imagegewinn für unseren Betrieb. RWTextilservice: Apropos Image - gehört Trommeln für Sie auch zum Geschäft? Patrick Meier: Auf jeden Fall. Unsere Branche ist teilweise „müde“ in dieser Hinsicht. Es wird wenig in den Außenauftritt, in eine Website etc. investiert. Das liegt zwar oft nicht am Wollen, sondern am knappen Budget. Aber ich finde, wir Profis sollten nicht nur im stillen Kämmerlein vor uns hinarbeiten, sondern unsere Kompetenz und Leistung auch nach außen tragen. RWTextilservice: Genau das haben Sie mit Ihrer Auszeichnung zum Zentralschweizer Neuunternehmer des Jahres geschafft und damit gezeigt, welches Potenzial in der Textilpflegebranche steckt. Patrick Meier: Das hat mich natürlich sehr gefreut. Der Preis hatte aber auch die Wirkung, dass wir nun von vielen genau beobachtet werden und die Erwartungen an uns groß sind. Für mich ein weiterer Grund, unsere Qualitäts- und Servicestrategie kontinuierlich zu optimieren. RWTextilserv ice: Wollen Sie weiter expandieren? Patrick Meier: Das ist schwierig zu sagen. Ganz abgeschlossen ist die Expansion wohl noch nicht. Aber das will alles gut überlegt sein. RWTextilservice: Herr Meier, vielen Dank für das Gespräch. sel