Die Ostthüringische Materialprüfgesellschaft für Textil- und Kunststoffe mbH aus Rudolstadt hat im Juni 2012 den als Clusterpreis Chemie/Kunststoffe ausgelobten Prof.-Johannes-Nelles-Preis für die Erfindung und Herstellung von einem neuartigen feuerfesten Vlies gewonnen.
AP Fibre heißt das innovative feuerfeste Vlies aus Melaminharz. Dieser Bestandteil ermöglicht eine thermoplastische Verarbeitung des eigentlich duroplastischen Ausgangsstoffes.
So entsteht "AP Fibre"
Die Ostthüringische Materialprüfgesellschaft für Textil und Kunststoffe mbH erklärt den Herstellungsprozess so: Das Material durchläuft ein patentiertes Meltblown-Verfahren. Das heißt, es wird es in einem Extruder aufgeschmolzen und unter hohem Druck und Hitze durch eine Düse in die gewünschte Vliesform gepresst. Dem Melaminharz wird unmittelbar danach ein gasförmiger Katalysator zugeführt, der zusammen mit Wärme dafür sorgen soll, dass der Prozess der duroplastischen Ausbildung fortgesetzt wird. Dadurch entsteht, so die Materialprüfgesellschaft, ein Melaminvlies, das unter Hitzeeinwirkung weder brennt noch schmilzt. Zusätzlich soll es über exzellente Dämmeigenschaften verfügen, chemisch beständig und gegen UV-Licht stabil sein.
Vlies für Brandschutzbekleidung optimal einsetzbar
Ideal einsetzbar sei das Material bei der Produktion von Feuerschutzbekleidung, im Brandschutz sowie in der Wärme- und Schalldämpfung. Ein weiterer Vorteil des feuerfesten Vlieses ist laut der Materialprüfgesellschaft, dass durch das einstufige thermoplastische Verfahren bei der Herstellung die Fertigungskosten um rund 50 Prozent sinken.
Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative, begründet die Entscheidung der Jury, die den Preisträger des Clusterpreises ernannt hat: "AP Fibre verbindet ein innovatives Produkt für Anwendungen in zahlreichen Wachstumsmärkten mit einem extrem effizienten Herstellungsverfahren." Gesponsert wurde der Clusterpreis, der mit 7.500 Euro dotiert ist, von der Dow Olefinverbund GmbH.