EURO 2020 Bardusch wäscht die Trikots der Nationalelf

Schießt Leon Goretzka heute wieder ein Tor? Im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft steht ab 18 Uhr ein Klassiker an: England gegen Deutschland. Tausende Fans fiebern mit. Einen besonderen Grund, der deutschen Nationalmannschaft die Daumen zu drücken, hat der Textildienstleister Bardusch: Seit Anfang Mai wäscht das Unternehmen aus Ettlingen in Baden-Württemberg die Trikots der DFB-Teams.

Bardusch wäscht Trikots der Nationalelf
Die Trikots der Nationalelf landen nach dem Spiel in Ettlingen beim Textildienstleister Bardusch. - © Bardusch

Während die deutsche Nationalelf sich für das heutige Viertelfinale aufwärmt, laufen in Ettlingen die Vorbereitungen für die Arbeit nach dem Spiel. Seit Kurzem wäscht Bardusch die Trikots der DFB -Mannschaften , ein Großauftrag. Denn in den Waschmaschinen des Textildienstleisters landen weit mehr als nur die Trikots der entscheidenden 90Minuten.

Fußballspiel: 3,5 t Wäsche pro Reise

Pro Reise der Nationalelf im Rahmen der EURO 2020 fallen im Schnitt 3,5 t Ware an, davon sind entfallen 2 t auf die Bekleidung der Mannschaft, erklärt Bardusch. "Das entspricht in etwa 14 Paletten – eine riesige Menge an Bekleidung und Textilien, die vermutlich vielen gar nicht bewusst ist", erläutert der Zeugwart und Teambetreuer der A-Nationalmannschaft der Frauen, Steve Smith. Um diese Mengen zielgerecht zu verteilen, hat Smith in Zusammenarbeit mit dem DFB im Jahr 2019 ein neues Logistikzentrum aufgebaut. Über dieses Drehkreuz läuft sowohl die Ausstattung der Nationalmannschaften, als auch die der Schiedsrichter ab der Regionalliga. Damit jeder Mitwirkende mit der passenden Bekleidung von Kopf bis zum Fuß ausgestattet wird, sortieren die Mitarbeiter von Bardusch die Textilien nun vor und verpacken sie. Wichtig beim Falten: Das DFB-Zeichen und der Sponsor auf der Brust müssen ohne Knick sichtbar sein.

Zeugwart Steve Smith
14 Paletten Wäsche fallen laut dem Zeugwart des DFB, Steve Smith, pro Reise an. - © Bardusch/DFB

Nachhaltigkeit und Sicherheitsvorkehrungen

Bis vor Kurzem landeten die verschwitzen Trikots in der Wäscherei Heimerl in Frankfurt. Dem Familienbetrieb sprang 2002 der Zufall zur Seite. Der bisher zuständige Kollege war krank, der damalige DFB-Zeugwart suchte Ersatz. Er wohnte in der Nähe. Fast zwei Jahrzehnte später fehlte dem Betrieb ein Nachfolger, der DFB suchte eine neue Wäscherei. Zur Auswahl standen vier Betriebe: Neben Kriterien wie Zuverlässigkeit, Flexibilität und Sicherheit bei der Logistik entschied laut Bardusch auch das Thema Nachhaltigkeit, etwa der Umgang mit Wasser. Den Trikots werden beispielsweise keine Duftstoffe zugesetzt.

Von den Trikots bis zu den Trainingssachen

Bevor Bardusch aber den Zuschlag des DFB erhielt, musste das Unternehmen einige Hürden nehmen: Trikots probewaschen, eine neue Produktionslinie einführen und neue Räume mit Kameraüberwachung und neuen Maschinen einrichten. Die Mühe hat sich gelohnt: von den Trikots bis zu den Trainingssachen – Bardusch bearbeitet nun die gesamte Bekleidung der A-Nationalteams und der U-Mannschaften des DFB.

Für Bardusch-Niederlassungsleiter Kevin Scafati ist das ein echter "Highlight-Auftrag". Er ist Fußballfan und berichtet: Kommt nach dem Spiel ein getauschtes Trikot zurück, etwa eines von Christiano Ronaldo, wird es gewaschen und zurückgeschickt. Ob nach dem heutigen Abend das Trikot von Harry Kane in Ettlingen landet, steht in den Sternen. Aber unabhängig von der heutigen Leistung von Thomas Müller, Leon Goretzka, Manuel Neuer und Co., steht zumindest für die "Badische Neusten Nachrichten", der Lokalzeitung in Ettlingen,ein Gewinner fest: Bardusch. Das Unternehmen habe sich den  Titel "Nationalwäscherei" geholt.