HACCP im Textilservice Das sollten Unternehmen bei hygienischer Arbeitsbekleidung beachten

Verbrauchern unbedenkliche Lebensmittel anzubieten – darum geht es bei HACCP. Die richtige Berufsbekleidung und deren hygienische Pflege hilft Unternehmen dabei, Risikofaktoren auszuschalten. Die internationale Produktmanagerin und Textilexpertin Dominique Frühauf erklärt, was es dabei zu beachten gilt.

Sicherheit im Lebensmittelbereich
Wer mit Lebensmitteln umgeht, muss auf Hygiene achten. Im HACCP-Bereich gelten strenge Vorschriften - auch für die Berufsbekleidung der dort tätigen Mitarbeiter. - © stock.adobe.com - Africa Studios

Wer Lebensmittel herstellt, verarbeitet oder zubereitet, muss auf Hygiene achten und ist seit 2004 verpflichtet, über ein HACCP-Konzept verfügen. Auf Deutsch steht HACCP für die „Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte“. Es geht darum, Gefahren, die mit dem Verarbeitungsprozess von Lebensmitteln zusammenhängen oder von fertigen Produkten ausgehen, zu betrachten, Risiken einzuschätzen und Maßnahmen gegen mögliche Hygienerisiken zu entwickeln. Jeder Lebensmittelunternehmer ist davon betroffen, dies sind neben Lebensmittelherstellern oder Lebensmittelverarbeitungsbetrieben vor allem auch Restaurants, Metzgereien, Eisdielen, der Einzelhandel oder Bäckereien.

1. Risiken minimieren

„Zu einem HACCP-Konzept oder System gehört, alle Verarbeitungsschritte zu betrachten und herauszufinden, wo die Risiken liegen. Gerade in kleineren oder mittelständischen Unternehmen herrscht diesbezüglich oft noch Nachholbedarf“, erklärt Dominique Frühauf, internationale Produktmanagerin und HACCP-Expertin des Berufsbekleidungsanbieters CWS-boco . Die Gesundheit des Konsumenten kann durch eine Verunreinigung von Lebensmitteln im Herstellungsprozess, durch Fremdkörper oder durch Mikroorganismen wie Viren oder Bakterien gefährdet werden. Mitarbeiter sollten genau über Hygienevorschriften aufgeklärt und mit den alltäglichen Gefahren vertraut sein. Die richtige Berufsbekleidung der Mitarbeiter hilft Unternehmen, potentielle Risiken zu minimieren. Zertifizierte HACCP-Kleidung nach DIN 10524 ist durch ihre Beschaffenheit sowie durch das Design gefertigt, um Lebensmittelverunreinigungen zu vermeiden. „Beim Material sollte es sich um ein Polyester-Baumwoll-Mischgewebe handeln. Taschen sind bevorzugt innenliegend oder müssen mit Patten verschließbar sein, lange Arme sind zudem hygienisch von Vorteil“, so Frühauf. 

Je nach Hygieneanforderung wird bei HACCP Bekleidung zwischen drei Risikoklassen unterschieden, die zudem nur bestimmte Farbgebungen zulassen. Neben weiteren HACCP-Vorschriften ist auch vorgegeben, dass die Kleidung der höchsten Stufe 3 hell idealerweise weiß sein muss und täglich mindestens einmal gewechselt wird, während bei Klasse 1 die Kleidung wöchentlich gewechselt werden kann. Welche HACCP-Vorschriften sonst noch für die Sicherheit im Lebensmittelbereich eingehalten werden müssen. In einem bestehenden HACCP-Konzept ist bereits erfasst, welche Mitarbeiter in risikoreichen oder -armen Bereichen tätig sind. So kann jedem Mitarbeiter nach Tätigkeitsbereich die richtige Berufskleidung zugeteilt werden.

2. Waschen der Berufsbekleidung

Neben der richtigen Ausstattung eines Mitarbeiters sollte auch die hygienische Aufbereitung der Kleidung geregelt sein. „Eine Aufbereitung in privaten Haushalten sollte nicht durchgeführt werden. Es ist zwar möglich, HACCP-Bekleidung betriebsintern zu waschen, doch dann muss dies nach strengen Hygienevorgaben erfolgen. Einen textilen Dienstleister zu beauftragen ist nicht nur praktisch, sondern auch sicherer“, erklärt Frühauf. Tatsächlich ergeben sich einige Vorteile durch externen Spezialisten . Textile Serviceanbieter wie CWS-boco würden nicht nur eine Auswahl an Berufsbekleidung sowie den dazu passenden Service bieten: Die getragene Kleidung wird beim Kunden abgeholt, in den eigenen Wäschereien gewaschen und, wenn nötig, fachgerecht repariert. Die frisch gewaschene Kleidung wird dann wieder angeliefert. So soll der Risikofaktor Arbeitsbekleidung minimiert werden. Auf Wunsch bringt CWS-boco zudem Mitarbeiternamen und Unternehmenslogo auf der Berufskleidung an.