Im Gespräch mit Lilian Kieslinger und Joachim Heymann „Die Anforderungen steigen“

Meistens läuft man darüber, ohne hinzuschauen: Schmutzfangmatten. Sie sind in vielen Gebäuden zu finden. Die Mattenexperten Lilian Kieslinger und Joachim Heymann geben im Interview Auskunft über Innovationen und Trends.3 Matten gibt es inzwischen in allen Formen und Farben. Besonders gefragt sind derzeit solche mit Logo, wie Joachim Heymann, Sales-Manager Zentraleuropa des Mattenherstellers Kleen-Tex, und Lilian Kieslinger, Systemberaterin für Matten bei der DBL-Deutsche Berufskleider-Leasing, im Interview verraten. RWTextilservice: Herr Heymann, wie haben sich die Anforderungen an Schmutzfangmatten in den vergangenen Jahren geändert? Joachim Heymann: Die Anforderungen in Bezug auf Material und Optik steigen – ebenso der Einsatz. Allein in 80 Prozent aller öffentlichen Gebäude liegen Matten. Neben den klassischen, melierten und unifarbenen Schmutzfangmatten mit Nitrilgummirücken existiert heute ein umfangreiches Mattensortiment für die verschiedensten Einsatzbereiche. Angepasst wurden die Matten – insbesondere das Gummi als Hightechmaterial – immer wieder den Waschtechniken. Denn unsere Matten werden von textilen Mietdienstleistern vermietet und gepflegt. Weitere wichtige Punkte sind auch die heute geforderten Brandgutachten EN 13501-1 und unser Gutachten Öko-Tex Standard 100 für schadstoffgeprüfte Textilien. RWT: Was ist in der Praxis beim Kunden gefragt? Lilian Kieslinger: Hohe Funktionalität und eine gute Optik. Bei der Standardmatte geht es für unsere Kunden in erster Linie darum, dass die Matte ausreichend Schmutz, Staub und Feuchtigkeit aufnimmt. Der Schmutz soll in der Matte bleiben – das ist ihre Hauptaufgabe. RWT: Welche Materialien werden dazu eingesetzt – gibt es Innovationen oder Trends? Heymann: Die Strapazierfähigkeit des Materials ist natürlich unabdingbar. Hier entspricht vor allem High-Twist-Nylon (HTN) den Ansprüchen. Denn HTN-Fasern stehen wie kleine Bürsten. Die waschbaren HTN-Matten sind so konstruiert, dass der Schmutz zum Mattenboden wandert. Ganz anschaulich: Die Matte hat ein Eigengewicht von etwa 2,5 kg/m2 – und das Gleiche kann sie an Schmutz und Feuchtigkeit aufnehmen. Neu sind auch Matten, deren Flor teilweise aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wird – für beispielsweise ein Quadratmeter Mattenflor werden rund 25 PET-Flaschen mit 500 ml verwendet. RWT: Und was fragen die Kunden in Sachen Optik nach? Kieslinger: Auch das ist für unsere Kunden im Mietservice entscheidend. Neben Aspekten wie der Sauberkeit, der Sicherheit – hier durch Rutschfestigkeit auf glatten Böden dank des Gummirückens – und der Kostenkontrolle ist vor allem das Image wichtig, das mit der Matte transportiert wird. Ob durch die Farbgebung, ein spezielles Design oder auch das eigene Logo, in dem sich das Unternehmen widergespiegelt sieht. Heymann: Die Designmatte ist nicht mehr ganz so aktuell wie noch vor einigen Jahren, wo visuell noch häufig mit Streifen oder Dreiecken gearbeitet wurde. Absolut im Trend sind dagegen bei den Standardmatten ein schlichtes meliertes Grau oder auch dezente einfarbig durchgefärbte Matten – sogenannte Monotone. Hier werden Farben wie Ocean Blue, Holly Green oder auch Rot häufig eingesetzt. Rot ist eine starke Farbe, man rollt dem Kunden den roten Teppich aus. Sie ist besonders stark gefragt in Kombination mit einem Logo. RWT: Warum sind Logomatten auf dem Vormarsch? Kieslinger: Sicherlich auch, weil verstärkt Wert auf Individualität gelegt wird, der CI-Aspekt immer mehr zählt – und das wird heute vorzugsweise mit Logomatten unterstrichen. Die typische Logomatte trägt auf neutralem Hintergrund das Markenzeichen des jeweiligen Firmenverbundes oder Einzelbetriebes und dient so als gut sichtbare Visitenkarte. Mit den Matten bieten wir unseren Kunden natürlich auch die Möglichkeit, eine prägnante Werbebotschaft oder einen freundlichen Hinweis für eintretende Kunden – und übrigens auch vorbeigehende Passanten – abzuliefern. Hier können wir die Farbgestaltung nach den Wünschen unserer Kunden individuell ausarbeiten. RWT: Was ist beim Design heute möglich? Heymann: Eigentlich alles bis zur fotorealistischen Darstellung. Eine speziell für Kleen-Tex entwickelte Print-Druckmaschine erreicht mit 44 Farben und 2.100 Druckdüsen eine hervorragende Druckqualität und Detailgenauigkeit am Logomattenmarkt. Diese reinen Farben, die wir untereinander mit bis zu 20 Farben in einer Matte mischen können, führen wir als Standardsortiment – auch Sonderfarben sind so realisierbar. Infos: www.dbl.de www.dbl.de