Metzler-Textilservice/Girbau-Technik Die Saison kann kommen

In Hohenems entsteht seit Ende März ein großer Textilpflegebetrieb, die jüngste Unternehmung der Mevo-Metzler GmbH. Zielgruppe des Dienstleistungsangebots der neuen Wäscherei ist die Vorarlberger Hotellerie und Gastronomie. Die neue Zwölf-Kammer-Waschstraße kann gemäß den Anforderungenflexibel gefahren werden.

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    LinksFast 11 m misst die Continue-Anlage, die über ein Transportband beladen wird.Fotos: kpl
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    1Neu ist auch die Waschschleudermaschine HS-4110-TILT, die 110 kg Wäsche pro Charge bearbeiten kann.
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    2Was eine moderne Faltmaschine alles kann, zeigt Limbach-Warumatic-Mitarbeiter Johann Heigl an der Touchscreen-Steuerung der „Orion“. Wäschereileiter Mathias Österle (Mitte) und Juan de Cruz Pujades von Girbau verfolgen die Demonstration.
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    ObenAn drei Klammerpaaren der „Galaxy“ kann Wäsche eingegeben werden, um eine wirtschaftliche und schnelle Teil-an-Teil-Produktion der Mangel zu erzielen.
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    3In der Abstapelvorrichtung erfolgt die letzte Querfaltung und der Abtransport der fertigen Wäschestapel.

Die Saison kann kommen

Das Vorarlberger Städtchen Hohenems kann sich freuen: Ein neues Unternehmen ist hier entstanden, eine Wäscherei, die ihre Dienstleistung im Wesentlichen den Hotel- und Gastronomiebetrieben der Touristikregion Vorarlberg anbietet. Ein großer Teil der neuen Technik stammt von der international tätigen Girbau-Gruppe, eine Waschstraße von Girbau selbst sowie eine Eingabe- und Faltmaschine von Jean Michel, einem französischer Produzenten, der seit mehreren Jahren zur Girbau-Gruppe gehört.

Auf der Markus-Sittikus-Straße – der Namensgeber war hoher Kirchenfürst – in einer leerstehenden Halle des großen Bekleidungsproduzenten Bäumler, wurde und wird Wäschereitechnik montiert. Hier entsteht seit Ende März ein großer Textilpflegebetrieb, die jüngste Unternehmung der Mevo-Metzler GmbH (siehe Kasten), deren Hauptsitz sich im wenige Kilometer entfernten Schwarzenberg befindet. Es ist keine Neugründung in der Bäumler-Halle: Hans Metzler, Vorarlberger und Chef der Mevo-Metzler GmbH, hat im Sommer vergangenen Jahres die in Konkurs befindliche Wäscherei Troll aus Dornstetten aufgekauft und den Unternehmensort nach Hohenems verlegt. Das Projekt Textilpflege in Vorarlberg wurde zum Metzler Textilservice komplettiert durch Hinzuerwerb der Textilreinigung Hille in Dornbirn und des Mischbetriebs Puritus in Bregenz. Zur Textilpflegeunternehmung von Metzler zählen noch etwa 70 Annahmestellen für Reinigungs- und Wäschereiware praktisch in ganz Vorarlberg.

Zielgruppe des Dienstleistungsangebots der neuen Wäscherei ist, so Hans Metzler, neben dem relativ geringen Anteil aus Privathaushalten ausschließlich die Vorarlberger Hotellerie und Gastronomie. „Das ist ein Markt mit guten Entwicklungschancen, den unsere Dienstleistung in die Zukunft begleiten soll“, äußert sich Metzler. Weiter ausgreifende Interessen verfolgt er nicht mit seinem neuen Wäschereibetrieb; „wir planen eine Tageskapazität von 14 bis 16 t im Zwei-Schicht-Betrieb und können damit genau den angepeilten Markt bedienen“, fügt er hinzu. Um die logistische Aufgabe zu erfüllen, sind drei Lkws und ein Kleintransporter verfügbar.

In der Betriebshalle wird noch montiert – neben Spezialisten von Girbau und Jean Michel sind Mitarbeiter der österreichischen Service- und Montagefirma Ing. Limbach Warumatic GesmbH aus dem niederösterreichischen Amstetten unter der Regie von Montageleiter Christian Samhaber mit vollem Einsatz tätig, die teils neue, teils aus Dornbirn übernommene Technik zu montieren und einzufahren. Limbach Warumatic ist in Österreich als Generalvertretung für Girbau tätig. Samhaber obliegt es, den Abbau der Maschinen in Dornbirn zu organisieren, die Montage in der weitläufigen Halle in Hohenems wird von Johann Heigl geleitet, einem Techniker, der fast 30 Jahre mit der Technik der Textilpflege zu tun hat und seit 1993 technischen Außendienst praktiziert.

Brandneu ist die Waschstraße TBS 50/12, eine Zwölf-Kammer-Continue-Anlage von Girbau. Pro Kammer kann eine Wäschemenge von 50 kg gewaschen werden. Dank der großen Programmvielfalt der Steuerung kann die Waschstraße gemäß den Betreiberanforderungen flexibel gefahren werden. Eine Einort-Taktentwässerungspresse aus der Troll-Wäscherei beschließt die „nasse Straße“. Für Sonderposten und schwere Ware wie Matten stehen zwei Waschschleudermaschinen zur Verfügung, die neue, 110 kg pro Charge fassende Girbau-Maschine HS-4110 und ein Relikt aus Dornbirn, das 90 kg Wäsche bearbeitet. Die HS-4110 ist als „Tilt“-Anlage ausgelegt, das bedeutet, daß sie zu Be- und Entladezwecken gekippt werden kann – bei 110-kg-Posten sicher eine notwendige Arbeitserleichterung. Zusätzlich werden bereits in Dornbirn wartende Waschschleudermaschinen mit 30 bzw. 15 kg Kapazität eingebaut.

„Die Qualität der Maschinen und das Preis-Leistungs-Verhältnis hat die Unternehmensleitung davon überzeugt, in Girbau-Maschinen zu investieren“, berichtet Wäschereileiter Mathias Österle. Zurzeit wird mit der Waschstraße ein vorläufiger, noch eingeschränkter Betrieb gefahren, bald wird die Technik komplett in Hohenems installiert sein. „Dann steigern wir allmählich die Tagesleistung zur aktuell erforderlichen Kapazität“, sagt der Wäschereileiter. Österle, geborener Hohenemser, ist trotz seiner jungen Jahre, er ist gerade 26, bereits ein kompetenter und erfahrener Wäscher. Er hat auf der Textilschule im benachbarten Dornbirn seine Ausbildung in der Fachrichtung Textilchemie abgeschlossen und einige Jahre an der Entwicklung spezieller Steuerungen, unter anderem für Dosieranlagen, mitgearbeitet.

Den Übergang zur Finishabteilung übernehmen drei Trockner, die sich bereits in Dornbirn bewährt haben. Sie sind so geschaltet, dass sie sowohl als Schüttler wie als Volltrockner eingesetzt werden können. Die Trocknerbatterie wird je nach Belegung automatisch mit den gepressten Wäscheposten beschickt. Komplett neu ist die Mangelstraße. Die eigentliche Mangelmaschine ist ein gasbeheizter Zweiroller mit dem Walzendurchmesser 1.200 mm. Die von Jean Michel gelieferte Eingabemaschine „Galaxy“ kann dreibahnig mit Spreizklammern gefahren werden, eine exakte, automatische Mittenerkennung fördert die Faltqualität. Im Kleinteilemodus wird die Eingabe manuell bedient. Die Faltmaschine „Orion“ von Jean Michel liefert zwei Längsfaltungen per Luftschwert und drei Querfaltungen, wobei die letzte Faltung mit dem mechanischen Schwert erfolgt. Eine weitere Mangelstrecke, eine „klassische“ Kleinteilemangel, kommt hinzu, wie auch ein Tunnelfinisher für den Formteilefinish mit den erforderlichen Zu- und Abführungsstrecken.

Um die Dienstleistung Textilpflege komplett abzurunden, werden schließlich noch drei Textilreinigungsmaschinen in den Maschinenpark integriert. Selbstverständlich werden dann auch Spezialmaschinen und -geräte zum Finish der gereinigten Garderobeteile vorhanden sein. „Wenn alle Installationen abgeschlossen sind, sind wir für die touristische Sommersaison gerüstet“, meint Österle, „jetzt kann es warm werden.“kpl