Kannegiesser – Smart Laundry Die Summe vieler Details

Der Begriff der Industrie 4.0 wird bei Kannegiesser im Bereich der industriellen Großwäscherei als Synonym in der Planung und Installation einer Smart Laundry bezeichnet.

Die Sortiersysteme, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Mangelautomaten oder Faltmaschinen werden in der Smart Laundry weniger als einzelne Maschinen betrachtet, sondern es wird im organisatorischen und datentechnischen Zusammenspiel der gesamte Prozess in der Wäscherei optimiert. Foto: Kannegiesser - © Kannegiesser

Der Begriff der Industrie 4.0 wird bei Kannegiesser im Bereich der industriellen Großwäscherei als Synonym in der Planung und Installation einer Smart Laundry bezeichnet. Dieses Leitthema, welches auch schon im Mittelpunkt der Texcare 2016 stand, ist im Hinblick auf eine digitale Zukunft eines der Hauptthemen der Textilpflegebranche, so das Unternehmen. Im Konzept der Smart Laundry entstehen Softwarelösungen, die eine Verbindung von Maschine und Fördertechnik abbilden, um übergeordnet immer die richtige Information zur Verfügung zu haben und somit die Maschinen automatisiert mit den vorgegebenen Programmen dirigieren zu können. Im Zusammenspiel der Systeme wird eine Verstetigung der Produktion durch eine flexible und automatisierte Synchronisation des Informations- und des Warenflusses erreicht.

Das übergeordnete Ziel ist es, diese Prozesse innerhalb einer Wäscherei so intelligent zu strukturieren, dass auf eine einfache und unproblematische Art und Weise eine maximale Effizienz erreicht wird. Mit Hilfe der einheitlich integrierten Steuerungstechnik, Datenbanken und integrierten Logistiklösungen kann die Wäsche über alle Schritte und Maschinen innerhalb des Gesamtprozesses verfolgt werden. Gleichzeitig können mehrfache manuelle Eingaben vermieden werden, um somit die Produktivität und Qualität nachhaltig zu steigern. Die unübersichtliche Lagerung von Wäsche im Eingangs- und Expeditionsbereich ist ein Zeitfresser und gehört bei der Realisierung des Smart-Laundry-Konzepts der Vergangenheit an, verspricht Kannegiesser.

Wenn man über den Produktionsfluss, den Warenfluss und auch mögliche ständige Unterbrechungen keine exakte Informationsspeicherung vorhält, kann die Optimierung einer Steuerung nur gefühlsmäßig erfolgen. Die Nutzung von Maschinen besteht immer aus einer Zeit- und einer Nutzungskomponente. Hier stehen einer optimalen Nutzung Standzeiten, Leerlaufzeiten und Rüstzeiten gegenüber. Im alltäglichen und gewohnheitsmäßigen Ablauf könnten diese als „normal und systembedingt“ abgetan werden. Dabei liegt darin ein extremes Potenzial, ist man bei Kannegiesser überzeugt – denn durch die Verstetigung des Produktionsflusses werden konsequent die Nettonutzungszeiten gesteigert. In einer exakten Analyse mit den Tools der Smart Laundry könne man die Ursachen als Flaschenhals entdecken und mit geeigneten Maßnahmen abschalten. Es entlastet beispielsweise die Mitarbeiter, wenn die Maschinen über einzelne Teilbereiche der Wäscherei hinaus miteinander vernetzt sind. Durch automatisierte Fördertechnik, aber auch durch semiautomatische Weitergabe von Daten durch Informationstickets werden die Programmumschaltungen vom Trockner zur Mangelstraße weitergeleitet. Im nächsten Schritt kann ein Stapelmanagementsystem hinter den Mangelstraßen integriert werden, um so noch einen Schritt näher zur vollautomatischen smarten Wäscherei zu kommen.

Es stellt sich dabei grundsätzlich die Frage, wie das Zusammenspiel von Daten- und Materialfluss über die Softwarelösungen abgebildet werden kann. Ein Datensystem der Smart Laundry bietet laut Kannegiesser generell dem Nutzer drei aufeinander abgestimmte Bausteine:

Die Produktionssteuerung ergibt sich aus der exakten Kontrolle des Transportflusses: vollautomatisiert über Bänder und Sacktransportsysteme oder halbautomatisch durch manuelle Verwendung von gekennzeichneten Transportwagen innerhalb einer Wäscherei. Wichtig ist dabei, die Kontrolle über die Chargen zu behalten und jederzeit Standort, Informationen und übergeordnete Programmvorgaben abrufbereit vorhalten zu können. Das bedeutet, dass mit der Smart Laundry ein geordnetes und strukturiertes Datensystem in der gesamten Wäscherei den Produktionsfluss und die dazu notwendigen Maschinenparametrierungen automatisch und doch kundenindividuell steuert. Ein Konfigurationsmodul steuert so die Abläufe, den Warenfluss und die Datenverwendung innerhalb der Wäscherei.

Das Monitoring kann dem Produktionsleiter dann dazu die Übersicht der laufenden Produktion, Leistungsparameter der zusammenwirkenden Systeme und über eine Postenvisualisierung auch den zeitlichen Ablauf der Wäschereiproduktion zeigen. Diese aufeinander abgestimmte Maschinen- und Datentechnik soll es den Wäschereien ermöglichen, ihren gesamten Prozess durch Visualisierungen im Blick zu haben. Außerdem bekommen Mitarbeiter einfache, gefilterte und eindeutige Informationen auf den Bildschirmen angezeigt, wodurch Fehler vermieden werden können. Die integrierten Daten- und Informationssysteme bieten Transparenz und Entscheidungshilfen. Somit werden über die Bereitstellung aktueller Effizienzdaten, Pro-Kopf-Leistungen, von Maschinenleistungswerten, Qualitätsnachweisen sowie Informationen über kundenspezifische Bearbeitungsschritte und Ereignismeldungen eine gewollte Kontrolle und aktive Arbeitsüberwachung gewährleistet, so Kannegiesser.

All diese Informationen – maschinenbezogen als auch mitarbeiterorientiert – ergeben im Überblick dann die Grundlage für ein informatives Reporting, welches uneingeschränkt die Möglichkeit bieten soll, über den Zusammenschluss der Informationen Hinweise und Optimierungspotential erkennbar offenzulegen.

Infos: www.kannegiesser.de