Schutzausrüstung DITF: Neues Label für schnittfeste Skiunterwäsche

Skifahren kann nicht nur wegen Stürzen gefährlich sein: Auch Schnittverletzungen durch scharfe Kanten an den Skiern gibt es häufig. Ein neues Label, von Forschern, Textilherstellern und der FIS entwickelt, zeichnet nun Schnittschutzunterwäsche für Skifahrer aus.

Das neue FIS-Label für geprüfte Qualität des Materials – hier mit einem Stern. - © FIS

Die Gefahr von Schnittverletzungen durch die messerscharfen Skikanten wird häufig unterschätzt. Schnittverletzungen sind oft schwer und können im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich sein. Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) führen für den internationalen Skiverband "Fédération Internationale de Ski" (FIS) und Textilhersteller verschiedene Tests an Materialien durch. Dabei wird Schnittschutzunterwäsche mit einem FIS-Label ausgezeichnet, wenn das empfohlene Mindestschutzniveau erreicht wird.

FIS, Textilhersteller und das Textilforschungszentrum haben gemeinsam den von FIS/DITF empfohlenen Mindeststandard für die Schnittfestigkeit von Skischutzunterwäsche entwickelt. Um festzustellen, ob Unterbekleidung die Prüfnorm erfüllt, wird die Schnittfestigkeit des Materials anhand einer 5-Sterne-Skala bewertet. Um das Gütezeichen zu erhalten, muss die Skiunterwäsche anspruchsvolle Tests bestehen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der DITF prüfen die Druckkraft, mit der die Skiunterwäsche von einer frisch und relevant geschliffenen Skikante durchtrennt wird. Der Stoff muss mindestens 20 cm Schnittlänge in einem Winkel von 0, 45 und 90 Grad gegen die Skikante aushalten. Der Test simuliert einen Schnitt an einem Arm oder Bein mit einer Druckkraft von bis zu 500 N (rund 50 kg). Auch die Schnittgeschwindigkeit ist genau definiert. Um vergleichbare Daten zu erhalten, wird für jeden Test der gleiche Skityp verwendet, dessen Kanten immer gleich geschliffen werden.

"Das war eine große Herausforderung bei der Entwicklung", betont Thomas Stegmaier, Leiter des Kompetenzzentrums für Textilchemie, Umwelt und Energie an den DITF. Hält die Unterwäsche dabei einem Druck von 100 N (rund 10 kg) stand, erreicht sie die Mindeststufe von einem Stern. Für jede weiteren 100 N wird eine weitere Stufe und ein weiterer Stern erreicht. Es sind bis zu 5 Sterne/Stufen möglich.