Technik Ein Tag für die Waschmaschine

Ohne sie würden selbst Textilpflegeprofis den kleinsten Wäschebergen kaum Herr: die Waschmaschine. Zwar wird dem Gerät noch kein offizieller Tag zugeordnet – wie etwa dem "Welttag des Radios" am 13. Februar, oder dem "Welttag des Fernsehens" am 21. November. Das ist aber noch lange kein Grund, die Erfindung gar nicht zu feiern. Warum sich der 23. Februar anbietet.

Saubere Wäsche
Die Waschmaschine ist heute nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. - © rh2010 – stockadobe.com

Es gibt keinen offiziellen Welttag der Waschmaschine. Ein Fehler, findet Christiane Neukirch. Daher schlug die Autorin vom Bayerischen Rundfunk 2012 kurzerhand ein Datum vor: den 23. Februar.

Die Vorläufer der Waschmaschine

Das Datum kennzeichnet allerdings nicht die exakte Geburtsstunde des ersten Geräts. Das könnte es auch gar nicht, denn wie Rom wurde die Waschmaschine nicht an einem Tag erbaut – bzw. erfunden. Wäschewaschen galt lange Zeit als harte Arbeit. Viele versuchten sich daher an ersten Hilfen. Doch nicht alle Tüftler verbuchten Erfolge. So geriet ein 1691 angemeldetes englisches Patent einfach in Vergessenheit. Nicht einmal wie das Gerät aussah, ist überliefert. Was aber bekannt ist: Jacob Christian Schäffler aus Querfurt in Sachsen-Anhalt las von der Erfindung. Das brachte den Regensburger Theologen auf die Idee, Wäsche wie Papier zu rühren und zu pressen. Er konstruierte ein Holzbottich mit Kurbel. So ließ sich Wäsche im Wasser bewegen.

Warum sich der 23. Februar als "Tag der Waschmaschine" eignet

An dieser Stelle bringt Neukirch den 23. Februar ins Spiel: Just an diesem Tag im Jahr 1767 stellte Schäffler seine Rührflügelmaschine als Neuheit der Öffentlichkeit vor. Von der "bequemen und höchstvorteilhaften Waschmaschine" wie er seine Erfindung anpries, ließ er gut 60 Exemplare herstellen. Der damalige Vorwurf, sein Gerät mache Waschfrauen arbeitslos, ließ ihn kalt. Seiner Ansicht nach helfe die Maschine, mehr Aufträge annehmen zu können.

Das Modell hielt sich knapp ein Jahrhundert lang am Markt. Dann erst kamen Erfinder wie Hamilton Smith, der 1858 eine Trommelwaschmaschine entwickelte oder der Amerikaner Alva Fisher, der 1910 die erste elektrisch betriebene Waschmaschine patentierte.

Ein Modell der Rührflügelmaschine
Noch heute liegt im Deutschen Museum ein Schriftstück, in dem Jacob Christian Schäffler erklärt, wie seine Rührflügelmaschine funktioniert. - © Deutsches Museum