Mariaberger Textilservice gemeinnützige GmbH Einbinden statt ausgrenzen

Die Mariaberger Werkstätten der Diakonie in Gammertingen auf der Schwäbischen Alb bereiten behinderte und nichtbehinderte Menschen auf das Berufsleben vor. Rund 1,4 Mio. Euro wurden nun in eine neue Wäscherei nach modernen Standards investiert.

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    Michael Werner, Geschäftsführer der MBT; Willi Dietrich; Sibylle Eskandar und André Holle (v.l.n.r.).
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    Auf der unreinen Seite. Fotos: Mulitmatic
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    Waschmaschinen und Trockner auf der reinen Seite.
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    Für Formteile steht ein Faltautomat zur Verfügung.

Einbinden statt ausgrenzen

Das erste so genannte Integrationsunternehmen sind die Mariaberger Werkstätten in der Region. Durch das vorbildliche Lehr- und Beschäftigungskonzept gelingt es, bis zu 80 Prozent der behinderten Mitarbeiter in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Die neue Wäscherei der Mariaberger Textilservice gemeinnützige GmbH (MBT) bietet acht behinderten Menschen zusammen mit sieben nichtbehinderten an hochmodernen Arbeitsplätzen die fachgerechte Unterweisung zur Vorbereitung auf die freie Wirtschaft. In Anwesenheit von Vertretern aus Politik, Kirche und Wirtschaft wurde die neue Wäscherei im September feierlich eingeweiht.

Nach 24 Monaten Bauzeit und einer Investition von rund 1,4 Mio. Euro für Gebäude und Einrichtung steht in einer lichtdurchfluteten Halle von rund 700 m2 die größte und modernste Wäscherei der Region. Sie bedient neben den weitläufigen Mariaberger Werkstätten auch Kunden aus Gewerbe und Industrie in der Umgebung. Die Kapazität beträgt rund eine Tagestonne Wäsche pro Schicht. Gegebenenfalls kann eine zweite Schicht gefahren werden. Die alte Wäscherei war seit 1987 in Betrieb und jetzt zu klein und reparaturanfällig geworden.

Natürlich haben die Verantwortlichen im Vorfeld auch über Outsourcing diskutiert. Im Sinne der Integration von behinderten Menschen hat man sich aber für die Erhaltung des Konzeptes in dem jetzt eingeweihten Neubau entschieden.

Als Gesamtausrüster wurde die Multimatic Maschinen GmbH in Melle beauftragt. Geschäftsführer Willi Dietrich besorgte die Planung und Projektleitung. André Holle aus Göppingen koordinierte vor Ort gemeinsam mit der langjährigen Mariaberger Betriebsleiterin Sibylle Eskandar den Technikereinsatz. Das Ergebnis ist ein hochmoderner Betrieb mit optimaler Energiebilanz. So werden die Wäschetrockner und die Mangel direkt gasbeheizt. Der mit 500 kg gasbeheizte Dampferzeuger versorgt den Rest der Verbraucher. Ein gasbeheizter Boiler bringt Heißwasser (80 °C) auf die Waschmaschinen. Und deren Verfahren sind auf optimalen Energiehaushalt ausgelegt. Für den reibungslosen Betriebsablauf sorgt das IT-System von Hesse Softwareentwicklung auf Barcode-Basis. Die Einweihungsfeier wurde mit einer Showeinlage und dem Mariaberger Chor mit Orchester untermalt. Zuvor hatte Dekan Klaus Homann symbolisch das erste Hemd gesegnet, das von der Betriebsleiterin Sibylle Eskandar in der neuen Wäscherei bearbeitet wurde.

Hartmut Kokerbeck