Mehrweg-Textilien Nachhaltigkeit: Elis wirbt für waschbare OP-Ausrüstung

Fehlende Schutzbekleidung hat in der Corona-Krise ein Schlaglicht auf zwei Probleme geworfen: Lieferengpässe und Nachhaltigkeit. Viele Produkte, gerade im medizinischen Bereich, stammen aus Asien und landen nach einmaligem Benutzen in der Tonne. Der Textildienstleister Elis wirbt daher für Mehrwegprodukte.

Elis setzt auf Mehrwegprodukte im OP
Elis wirbt für waschbare OP-Ausrüstung. Die Produkte stellt der Textildienstleister in Deutschland her. - © Elis

48 Millionen OP-Mäntel, so schätzt der Textildienstleister Elis, landen hierzulande jedes Jahr in der Tonne. Mehrwegkittel könnten diese Müllberge reduzieren. In den vergangenen Wochen regte die Corona-Pandemie in diesem Bereich zum Umdenken an. "Gerade in der jetzigen Situation steigt die Nachfrage nach deutschen Lösungen für Mehrwegprodukte", stellt Götz Gessner fest. Laut dem Geschäftsführer für den Bereich Healthcare in Deutschland und Österreich könne der Textildienstleister solche Produkte gerade für den OP-Bereich jederzeit liefern.

Elis produziert Medizinprodukte in Deutschland

Schon vor der Pandemie produzierte Elis waschbare OP-Ausrüstung. Für die Produkte mit dem Namen „Chirutex“ stehen vier Standorten in Deutschland bereit. Im brandenburgischen Pritzwalk werden die Textilien konfektioniert. An den Standorten Fürstenwalde in Brandenburg, Hagen in Nordrhein-Westfalen und Geithain in Sachsen betreibt das Unternehmen OP-Center. Die Mehrweg-Medizinprodukte werden in eigenen Sterilisationsanlagen bearbeitet. Das sichert laut Elis die Qualität.

Die in den OP-Centern angewandte in-house Logistik garantiere den Kunden außerdem, dass die Produkte sicher geliefert werden. Wegen der kurzen Wege könne das Unternehmen schnell auf Anfragen reagieren. Das sei gerade jetzt entscheidend, findet Gessner. Operieren Ärzte wieder bei voller Kapazität, erholten sich Kliniken finanziell.

"Chirutex": Mehrweg- und Einwegprodukte

OP-Mäntel und -abdeckungen bietet Elis sowohl als Mehrweg- als auch als Einweglösung an. Nach eigenen Angaben erfüllen sie die Anforderungen gemäß des Medizingesetzes und der EG-Richtiline 93/42EWG bzw. der Verordnung 2017/745(EU). Mit den Mehrwegkitteln und OP-Abdeckungen aber reduzieren Kliniken laut dem Hersteller nicht nur Müll, sondern sparen damit sogar Geld.

Im Zuge der Krise plädierte auch der Deutsche Textilreinigungs-Verband immer wieder für die Verwendung von Mehrwegartikeln .