Wäscherei Schildhauer: „RWin - Wäscherei/Textilservice des Jahres 2011“ Energiesparer gewinnen

Steffen Schildhauer ist nicht nur Textilreinigermeister, sondern auch Energiemanager. Als Juniorchef der thüringischen Wäscherei Schildhauer zeigt er, was diese Kombination in sich hat. Die kontinuierliche Umsetzung energieeinsparender Maßnahmen im Betrieb wurde jetzt mit dem „RWin 2011“ belohnt.

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    Steffen Schildhauer freute sich über den Branchenaward, den er von Elena Schönhaar, leitende Redakteurin von RWTextilservice, überreicht bekam. Fotos: rwt
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    Das Blockheizkraftwerk hat Steffen Schildhauer im April dieses Jahres installiert. Seitdem produziert es Strom und Wärme für seine Wäscherei.
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    Einemoderne Mangel hilft auch dabei, effizient und ressourcensparend zu arbeiten.
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Energiesparer gewinnen

Wäschereien als Umweltsünder und „Opfer“ der Energieversorger sowie explodierender Energiepreise? Nicht mit Steffen Schildhauer. Der junge Textilreinigermeister hat eine Weiterbildung zum Energiemanager bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt gemacht und setzt seit Jahren energiesparende und umweltschonende Konzepte in der Wäscherei Schildhauer in Bad Tennstedt im thüringischen Unstrut-Heinich-Kreis um, die er zusammen mit seinem Vater Stephan leitet. Für diese konsequente Orientierung auf Energieeinsparung und die kontinuierliche Umsetzung einer Vielzahl von Maßnahmen hat die Wäscherei Schildhauer jetzt den Branchenpreis „RWin - Wäscherei/Textilservice des Jahres 2011“ verliehen bekommen. Elena Schönhaar, leitende Redakteurin von RWTextilservice, besuchte den Betrieb zur Preisübergabe, zu der auch Vertreter der Lokalpresse erschienen.

Steffen Schildhauer gewährte dabei Einblicke in die ausgeklügelte Energietechnik der Wäscherei. Von Solarthermie über Abgas-, Kondensat- und Phasenwärmetauscher bis hin zum Bezug von Naturstrom und der Installation eines Blockheizkraftwerks ist im Familienunternehmen Schildhauer in Sachen Energieeffizienz schon viel passiert ( RWTextilservice berichtete in Ausgabe 8/2010, Zusammenfassung siehe Kasten „Für Umwelt und Geldbeutel“).

Zusammen mit seinem Vater und vier Mitarbeiterinnen bearbeitet Schildhauer Raumtextilien, Arbeitsbekleidung überwiegend aus „weißen“ Berufen, betreibt außerdem einen Mattenservice, einen Tischwäscheverleih, Oberhemdenservice sowie eine Nassreinigung. Wie Steffen Schildhauer vor einem Jahr ankündigte, hat er eine neue gebrauchte Mangel installiert. Die Stahl-Mangel hat eine leichte Erhöhung an der Eingabeseite. „Das ermöglicht effizienteres, schnelleres Arbeiten“, sagt Schildhauer, „und verbraucht dadurch weniger Energie.“ Auch die Pläne für ein Blockheizkraftwerk (BHKW) hat er umgesetzt. Seit April 2011 produziert es Strom und Wärme. Momentan erzeugt es ein Drittel des in der Wäscherei benötigten Stroms. „Das optimale Wetter für die Nutzung des BHKWs kommt aber erst im Winter“, weiß Schildhauer. Dann könne man erst richtig sehen, was ihm sein eigenes Kraftwerk an Einsparungen bringt. In Planung ist auch, die Wärme, die das BHKW produziert, an umliegende Wohnungen zu verkaufen.

Dass er ein Energiesparprofi ist, sieht man aber auch an vermeintlichen Kleinigkeiten: Sämtliche wärmetransportierende Rohre sind ordentlich verpackt in isolierende Alufolie. Und weil der Technikraum im ersten Stock, in dem BHKW, Wärmetauscher und Pufferbehälter stehen, sich schnell aufheizt, wird er gleich als Trockenraum genutzt. Das Energiesparkonzept ist bis ins kleinste Detail durchdacht. „Im IHK-Lehrgang haben wir vor allem gelernt, Einsparungen durchzurechnen“, erläutert Juniorchef Schildhauer. Nur so weiß man, welche Investition sich ab wann lohnt und wo man letztendlich Geld sparen kann. Für den Textilreinigermeister war die Ausbildung zum Energiemanager lohnenswert (mehr zur IHK-Ausbildung siehe Kasten „Energieeffizienz lernen“).

Die Wäscherei Schildhauer bezieht außerdem 100 Prozent der verbrauchten Strommenge aus erneuerbaren Energiequellen. Das bestätigt auch eine Naturstrom-Urkunde. Demnach spart Schildhauer der Umwelt 8.336 kg CO2 pro Jahr. Dabei ist der Effekt des BHKWs noch nicht eingerechnet.

Laut Schildhauer war das aber noch nicht alles. Gerade habe er zwei Ideen im Sinn, die den Gasverbrauch noch weiter sinken lassen sollen. Das Ziel ist wie bei allen vorangegangenen Maßnahmen, „einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“ - und nebenbei auch noch eine Menge Ausgaben zu sparen.