Bachelor-Studium Förderung für Betriebsleiter

Der neue berufsbegleitende Studiengang „Unternehmensführung“ vermittelt praxisnah, was Leiter eines Textilpflegeunternehmens wissen müssen. Bereits nach dem zweiten Semester ist die Hochschule München mit ihrem Angebot zufrieden: Der Studiengang wird sehr gut angenommen.

Förderung für Betriebsleiter

Wer eine Textilreinigung oder eine Wäscherei leitet, muss bspw. Mitarbeiter koordinieren sowie Finanzierungspläne und den Einkauf managen können. Dafür ist ein Verständnis der Betriebswirtschaftslehre - u.a. in den Themen Finanzierung und Rechnungswesen sowie Steuerrecht - nötig. Dieses können sich Handwerksmeister seit Herbst 2012 im Studiengang „Unternehmensführung“ der Hochschule München und der Handwerkskammer für München und Oberbayern aneignen. In der RWTextilservice -Ausgabe 3/2012 haben wir über die Einführung des berufsbegleitenden Studiengangs berichtet. Nun ist das zweite Semester vorüber und Prof. Dr. Ingrid Huber-Jahn, Professorin für betriebliche Steuerlehre an der Fakultät für Betriebswirtschaft, zufrieden.

Mehr als 70 Bewerbungen sind im ersten Durchlauf eingegangen, so dass einige abgelehnt werden mussten. Für einen neuen Studiengang sei dies eine „außerordentlich hohe Bewerberzahl“, sagt Prof. Dr. Huber-Jahn. „Die Zielgruppe ist sehr engagiert, motiviert und weiß eben, was sie für das Leben braucht.“ Die Teilnehmer an dem Angebot spiegeln der Kammer zufolge relativ gut die Mitgliederverteilung der Innungen wider: Die Branchen Kfz, IT und Elektronik im Allgemeinen seien stark vertreten, aber auch Konditor-, Friseur- und Textilreinigermeister sind mit von der Partie.

Zusatzangebote gegen Wissensunterschiede

Die vielen verschiedenen Studierenden bringen allerdings auch sehr unterschiedliches Vorwissen mit. Das führt Prof. Dr. Huber-Jahn zufolge dazu, dass manche Teilnehmer mehr lernen müssten als andere. Deshalb versucht die Hochschule, Wissenslücken durch Zusatzangebote wie Tutorien auszugleichen. Ebenso könne einiges durch Kurse der Münchner Volkshochschule abgefangen werden, die im Rahmen des Projektes „Offene Hochschule Oberbayern“ angeboten werden. „Durch die reichhaltige Lebenserfahrung, die diese Studierenden mitbringen, habe ich den Eindruck, dass sie wohlüberlegt an das Lernen herangehen und somit Defizite selbstgesteuert ausgleichen können“, führt Prof. Dr. Huber-Jahn weiter aus.

Zufrieden scheinen auch die Studierenden selbst zu sein. Die Hochschule hat eine erste Befragung durchgeführt, die zeigt, dass die Teilnehmer offenbar begeistert sind. Sie lobten, dass die Inhalte von hoher Qualität sowie von praktischem Nutzen sind und dass die Lehrenden auf individuelle Bedürfnisse eingehen.

Um die Zufriedenheit der Beteiligten auch in Zukunft gewährleisten zu können, will die Hochschule München ihr neues Angebot kontinuierlich aufrechterhalten, verspricht Prof. Dr. Ingrid Huber-Jahn: „In jedem unserer Studiengänge werden aktuelle Erfordernisse des Marktes bzw. der Studierendenschaft sofort implementiert. So soll es auch in diesem Studiengang sein.“ Deshalb werden Inhalte weiterentwickelt, Lehreinheiten getauscht und Unterrichtsmethoden angepasst. Da die Lehrkörper über das entsprechende Fachwissen verfügen, entscheiden sie selbst, welche Veränderungen sie durchführen wollen. „Ich für meinen Teil sehe die Studierenden als große Bereicherung für die Hochschule und lerne auch selber aus ihren konstruktiv-kritischen Überlegungen zum Inhalt.“

Zusätzlich zu den Lehrenden möchte die Hochschule München in Zukunft auch sogenannte „Coaches“ einsetzen. Sie sollen die Studenten während ihrer Zeit im Betrieb intensiv unterstützen und sie damit auch über die Kurse hinaus fördern. Denn, so das Fazit Prof.Dr.Huber-Jahns: „Die Betreuung muss für den größtmöglichen Nutzen so individuell wie möglich sein.“ jm