Neue Finishtechnik in der Fachreinigung Kartmann Für Kragen- und Krawattenkunden

Die Runde ist jetzt weitgehend komplett bei Dietrich Kartmann in Aßlar. Mit der Anschaffung einer Universalpresse ist die Finishtechnik in seinen Textilreinigungsbetrieben praktisch vollständig mit modernen Geräten ausgestattet.

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    Textilreinigermeister Dietrich Kartmann vorseinem Stammbetrieb in Aßlar.
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    In ergonomisch günstiger Höhe können auf dem Hosentopper die Teile aufgezogen werden.
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    Die Dreikopfpresse arbeitet mit feststehendem Presskopf. Der Pressvorgang erfolgt im geschlossenen Maschinengehäuse.
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    Die Spreizvorrichtungen mit zwei halbrunden, gepolsterten Formstücken werden im Kurzarmmodus an den Spreizarmen aktiviert.

Für Kragen- und Krawattenkunden

Textilreinigermeister Dietrich Kartmann hat 1975 einen bereits seit 1964 bestehenden Textilreinigungsbetrieb auf der Hauptstraße in Aßlar gekauft. Der Eckladen liegt zentral in dem etwa 8.000 Einwohner zählenden Städtchen im landschaftlich attraktiven Tal der Dill im Mittelhessischen.

Was Aßlar und sein unmittelbares Umland kaum vermuten lassen – die Region ist in der Tat ein Ballungsgebiet mit Städten wie Gießen und Wetzlar in nächster Nähe. Da ist auch Industrie und das nicht zu knapp. So sind in Wetzlar weltbekannte Unternehmen mit klangvollen Namen wie Buderus, Zeiss/Jena oder VDO-Meßtechnik beheimatet. Und auch die Universitätsstadt Gießen bildet mit ihren Industrieunternehmen einen Wirtschaftsschwerpunkt im Bundesland Hessen.

Doch bleiben wir zunächst im eher beschaulich-idyllischen Aßlar, in dessen Hüttenwerk – sehr lang ist’s her – Kanonen gegossen worden sind. Von der kriegerischen Vergangenheit ist heute nichts mehr zu spüren, die Geschützproduktion wich der eher zivilen Herstellung von Draht. Damit zurück zum bürgerlichen Gewerbe der Textilreinigung, mit dem Dietrich Kartmann in der ausgehenden Blütezeit der Sofortdienste in Aßlar gestartet war. Der bestehende Betrieb zeigte sich im Laufe der Jahre den gestiegenen Anforderungen bezüglich Leistung und Qualität nicht mehr gewachsen. So modernisierte Kartmann 1984 seinen Betrieb von Grund auf, wobei auch die Außenfassade komplett umgestaltet wurde und seitdem den groß über dem Eingang auf einem Transparent prangenden Namen „Fachreinigung Kartmann“ trägt.

Zur Textilreinigung in Aßlar, deren Warenaufkommen zum größten Teil von Privatkunden und in geringem Umfang als Gästekleidung von der ansässigen Hotellerie stammt, hat Kartmann im Laufe der Jahre ein umfängliches Annahmestellennetz organisiert. So kann für die Aßlarer Reinigung im Umkreis von etwa 70 km in mittlerweile 50 Annahmestellen reinigungsbedürftige Kleidung abgegeben und in sauberem, gebügeltem Zustand wieder abgeholt werden. Orte wie Dillenburg und Butzbach bilden eine Achse in diesem weitgespannten Aktivitätsfeld. 1990 beschloss Kartmann, sein Unternehmen um eine Filiale in Wetzlar zu erweitern. Auch diese Betriebsstelle hat den Vorzug einer zentralen Lage und ist mit einer kompletten Finishabteilung eingerichtet. Waschtechnik ist dort selbstverständlich vorhanden, während die konventionelle Textilreinigung im organischen Lösemittel ausschließlich dem Hauptbetrieb in Aßlar vorbehalten bleibt, wo Kartmann die Garderobe in zwei Maschinen mit jeweils 22 und
16 kg Beladekapazität in Perchlorethylen bearbeitet.

Seit einem Dutzend Jahren betreibt Kartmann auch den Hemdenservice. In dieser Dienstleistung konnte und kann er gute Zuwächse verbuchen. Vor allem in der Wetzlarer Filiale wird der Hemdendienst stark genutzt. Denn in den ortsansässigen Industrieunternehmen und deren Verwaltungen gibt es nun einmal viele Träger konventioneller Kleidung, die Kragen- und Krawattenkunden. Aus diesem Grund hat Kartmann die Wetzlarer Filiale als Hemdenbearbeitungszentrum eingerichtet.

Für die anderen textilpflegerischen Dienstleistungen fungiert dieser Betrieb als Annahmestelle. Hier, in der Wetzlarer Filiale, begann Kartmann mit der Runderneuerung seiner Finishtechnik. Um die Bügelqualität der Hemden zu perfektionieren, investierte er in den neuen Hemdenfinisher Trevistar des norditalienischen Herstellers Trevil, Pozzo d’Adda bei Mailand, dessen Produkte in Deutschland exklusiv von der Pallas Finishsysteme GmbH, Goldbach bei Aschaffenburg, vertrieben werden.

Hinzu kam auch gleich die Dreikopfpresse für Kragen und Manschetten. Letztere, ebenfalls aus dem Hause Trevil, hat den großen Vorteil der geschlossenen Konstruktion. Das heißt, dass kein Pressenkopf herunterklappt. Die Kragen- und Manschettenpartien werden auf den entsprechend geformten Presstisch aufgelegt, der anschließend in den Maschinenkorpus einfährt und nach oben gegen den beheizten Presskopf gepresst wird. Temperaturverluste und damit auch eine zusätzliche Aufheizung der Betriebsluft werden auf ein Minimum reduziert.

Der neue Trevistar ist, so Kartmann, seine Garantie für einen bestmöglichen Bügelausfall seiner Hemden. Besonders im Sommer, wenn kurzärmelige Hemden die Mehrzahl im Wäschekorb ausmachen, wird die einfache und klare Umstellung der Spreizarme auf Kurzarmmodus geschätzt. Ein simpler Schaltvorgang in der Programmsteuerung lässt die Ärmelspreizvorrichtung ausfahren und platziert die gesamte Einrichtung an der erforderlichen Position. Ein Saug-/Blas-Bügeltisch, ebenfalls aus Pozzo d’Adda, komplettiert die Finisheinrichtung der Filiale.

„Auf der Texcare 2004 bin ich mit der Vertriebsfirma Pallas
zusammengekommen“, berichtet Dierich Kartmann über seine
Bemühungen, eine auf seine Anforderungen und Wünsche exakt zugeschnittene Finishtechnik zu finden. Er hatte sich seinerzeit bereits über das breite Anbieterspektrum mit seinen technischen Lösungen informiert. Das Pallas-Angebot mit den Finishanlagen der norditalienischen Herstellerfirmen Malavasi und Trevil hat ihn dann überzeugt. So war es nur konsequent, dass auch der
Stammbetrieb in Aßlar mit neuer Finishtechnik des Anbieters ausgerüstet wurde.

Den Anfang machte ein Hosentopper. Der neue PAN 5304 aus der Pantamatserie von Trevil lässt sich universell für praktisch alle
Hosenarten und -größen einsetzen. Wie bei allen Toppern
zeitgemäßer Bauart erfolgt die Bundausspannung entsprechend den anatomischen Gegebenheiten waagerecht. Durch die
Antistretcheinrichtung bei der horizontalen wie vertikalen
Spannung kann der Topper problemlos und schonend Hosen aus elastischen Materialien bearbeiten.

Der höhenverstellbare Klammerschlitten ermöglicht auch den Finish von Shorts. Die beweglichen Klammern zur Innen- und Außenspannung der Hosenbeine erweitern das Einsatzspektrum des PAN 5304 um klassische Hosen mit Bruch, der dann allerdings nachgearbeitet werden muss.

Neun in Zeit und Funktionsablauf unterschiedliche Festprogramme sind abrufbereit im Speicher der Steuerung installiert, wobei auch die Möglichkeit individueller Modifikationen besteht. Vor kurzem schließlich hat Kartmann die vorerst letzte Investition in Form einer Universalpresse getätigt. Es handelt sich um eine MA 52 von Malavasi, Finishtechnikhersteller aus Vigevano, der mit seinem Maschinenprogramm weltweit in der Konfektionsindustrie vertreten ist.

Auf der Presse werden korrekte Hosen fertig gebügelt, der Bruch wird messerscharf eingebracht. Außerdem setzt Kartmann die Presse – sie verfügt über eine dampfbeheizte und dämpfende Unter- und Oberplatte – auch für andere Garderobeteile ein, bei denen eine Pressbehandlung für den perfekten Finish erforderlich ist.

Die Fachreinigung Kartmann in Aßlar mit ihrer Filiale in Wetzlar genießt nicht zuletzt aufgrund ihrer sorgfältig durchgeführten Bügelarbeit einen exzellenten Ruf. Dazu gehört eine gute Portion Wissen, Können und Erfahrung, die der Textilreinigermeister seinem Personal zu vermitteln versteht. Dazu gehört aber auch eine adäquate Technik. kpl