Textilgeschichte im französischen Nîmes Jeans: Warum die beliebte Hose so heißt

Ein kleines Textilmuseum in der südfranzösischen Stadt Nîmes ist dem Gewebe „Serge de Nîmes“ gewidmet – dem Stoff, aus dem die Jeans gemacht wird. Wie es zu dem Namen der beliebten Hose kam und was ihre eigentliche Funktion war, zeigt unsere Bildergalerie.

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Dank einer Herstellungsweise, bei der Metallnieten zum Einsatz kommen, galt die Jeans damals als besonders robuste und langlebige Arbeitsbekleidung. - © Himmelsbach

In der südfranzösischen Stadt Nîmes gibt es ein Textilmuseum, das dem Stoff „Serge de Nîmes“ gewidmet ist. Aus der Bezeichnung – die übersetzt "Gewebe aus der Stadt Nîmes" bedeutet – entstand im Laufe der Zeit der Begriff "Denim Jeans".

Aus der französischen Form des Städtenamens von Genua, „Gênes“, entwickelte sich in Amerika die Aussprache „Jeans“. Aus Genua (Italien) wurden zur damaligen Zeit Baumwollhosen in die USA importiert. Die in Amerika von Levi Strauss miterfundene Jeans war sozusagen ein europäisches Gemeinschaftsprojekt: Die Vorlage für die Hosen kam aus der Region Genua in Italien, der Stoff aus der französischen Stadt Nîmes und Levi Strauss aus Franken in Deutschland. Der Unternehmer wanderte 1847 nach San Francisco (USA) aus und entwickelte die Jeanshose in Zusammenarbeit mit dem Schneider Jacob Davis.

Jeanshose als Arbeitsbekleidung für Goldgräber

Die Jeans von Levi Strauss wurde damals von Arbeitern getragen, die auf der Suche nach Gold waren. Dank der Herstellungsweise, bei der Metallnieten verwendet werden, konnte er eine für damalige Zeiten besonders robuste und langlebige Arbeitsbekleidung anbieten. Heute, wo man kaum mehr schwere körperliche Arbeit in Jeans verrichtet, werden diese vom Hersteller so „veredelt“ als hätte der Träger damit bereits sehr viel erlebt. Ein Treppenwitz der Geschichte.

Das kleine Textilmuseum ist schnell angeschaut, aber Nîmes bietet auch eine Stierkampfarena und weitere auf die Zeit der Römer zurückgehende Sehenswürdigkeiten sowie eine liebenswerte Altstadt. Eindrücke der Stadt und ihres Textilmuseums gibt es in unserer Bildergalerie:

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    Von einfachen Hosen bis Latzhosen und Jacken: Aus Jeansstoff lassen sich viele Bekleidungsstücke herstellen. Das Textilmuseum in der südfranzösischen Stadt "Nîmes" gibt einen Überblick über die Geschichte der Jeans.
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    Das Textilmuseum befindet sich in Nîmes, da sie der Geburtsort des Jeansstoffes ist.
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    Aus der französischen Form des Städtenamens Genua (Italien) „Gênes“ entwickelte sich in Amerika die Aussprache „Jeans“. Denim entstand aus dem Namen des Stoffes: „Serge de Nîmes“ (Gewebe aus der Stadt Nîmes), kurz "Denim Jeans".
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    Die von Levi Strauss miterfundene Jeans trugen v.a. Arbeiter, die auf der Suche nach Gold waren.
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    Dank einer Herstellungsweise, bei der Metallnieten zum Einsatz kommen, galt die Jeans damals als besonders robuste und langlebige Arbeitsbekleidung.
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    Aber auch als edler Rock machte der Stoff etwas her.
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    Die Zeichnung zeigt die Vorder- und Rückansicht eines Hosenentwurfs.
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    Das Textilmuseum in Nîmes bietet umfassendes Wissen rund um den Jeansstoff.
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    Nîmes bietet seinen Gästen zahlreiche Sehenswürdigkeiten und eine liebenswerte Altstadt.