Kannegiesser Generationswechsel in der Firmenspitze

Martin Kannegiesser zieht sich zurück, Tina Kannegiesser übernimmt: Mit Beginn des neuen Jahres will sich der langjährige Kannegiesser-Chef auf seine Stiftung konzentrieren. Seine Tochter wird die Herbert Kannegiesser GmbH als Vorsitzende der Geschäftsführung leiten. Drei Geschäftsführer sollen die Kombination von Familieneinfluss und professionellem Fremdmanagement komplett machen.

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Ab Januar 2021 konzentriert sich Martin Kannegiesser verstärkt auf die 2014 gegründete Stiftung. Tina Kannegiesser leitet die GmbH als Vorsitzende der Geschäftsführung. - © Kannegiesser

Nach einer langen Vorbereitungszeit steht Anfang Januar 2021 ein Generationswechsel in der Führungsriege des weltweit tätigen Wäschereitechnikherstellers Herbert Kannegiesser GmbH an: Der langjährige Firmeninhaber und Geschäftsführer Martin Kannegiesser konzentriert sich künftig auf seine 2014 gegründete Stiftung.

Die Leitung der GmbH liegt dann in den Händen seiner Tochter, Tina Kannegiesser. Sie wird das Unternehmen als Vorsitzende der Geschäftsführung leiten, unterstützt durch und begleitet von drei Geschäftsführern: Engelbert Heinz (Technik), Thomas Doppmeier (Betriebswirtschaft und Finanzen) und Otto Burger (Marketing und Vertrieb).

Ziele von Kannegieser

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Als Geschäftsführer stehen der Vorsitzenden Tina Kannegiesser (Mitte) künftig Engelbert Heinz (2. v.r), Thomas Doppmeier (r.) und Otto Burger (li.) zur Seite. - © Kannegiesser

Das grundsätzliche Ziel sind nach Unternehmensangaben die Fort- und Weiterführung der Firma mit der Kombination von Familieneinfluss und professionellem Fremdmanagement. Die Kernaufgabe des Global Players ist die ständige Unterstützung bei der Konzeptentwicklung der Kunden mit entsprechender Umsetzung durch Technik und Organisation. Kannegiesser betrachtet sich als Technikpartner der Wäscherei – und dies inzwischen weltweit.

Die Anfänge des Unternehmens liegen im Jahr 1948, als der Flugzeugbauer Herbert Kannegiesser das Unternehmen mit vier Mitarbeitern in einer angemieteten Minischlosserei bei Vlotho gründete und sich mit dem Basteln elektrisch beheizter Oberhemden-Bügelpressen, zunächst für den Nischenmarkt von Hemdenfabriken wie Seidensticker als einem der ersten Kannegiesser-Kunden, beschäftigte. Schließlich kam die Wäschereibranche hinzu – der Boom von Hemdenschnelldiensten begünstigte diese Entwicklung der 1950er Jahre. Das Programm der Firma entwickelte sich immer weiter, bis hin zu Kunststoff- und Textildruckmaschinen.

Martin Kannegiesser in der Rolle des Geschäftsführers

Der Sohn des Firmengründers, Martin Kannegiesser, übernahm die Firma in den 1960er Jahren und spaltete diese konsequent in separate Produkteinheiten auf, die schließlich einzeln verkauft wurden. Er konzentrierte sich in den 1990er Jahren auf die Wäschereitechnik und kaufte Firmen aus diesem Bereich hinzu, sodass sich ein geschlossenes und komplettes Programm bildete – man bezeichnete und sah sich als Technikpartner der Wäscherei und gilt in diesem Bereich laut Unternehmen heute als Weltmarktführer. Die Firma erzielt mit 2.000 Mitarbeitern einen konsolidierten Jahresumsatz von über 400 Mio. Euro, ist regelmäßig in 54 Ländern aktiv mit 16 eigenen Tochterfirmen.

Aktuell werden die Tochterfirmen bereits durch Tina Kannegiesser koordiniert. Martin Kannegiesser gründete bereits 2014 eine Stiftung, der er alle seine Firmenanteile schenkte, sodass die Martin Kannegiesser Familienstiftung heute der Alleineigentümer der Herbert Kannegiesser GmbH ist.