Zu Besuch bei City Dry Clean in München Gewerbliche Moppwäsche im Waschsalon

Als Familienunternehmen gibt es die Firbitex GmbH bereits mehr als 40 Jahre. Unter der Marke City Dry Clean betreibt Firbitex 18 Filialen in München – Textilreinigungen wie Selbstbedienungswaschsalons, teilweise auch beides in einem. Ein interessantes Konzept, das nun noch mit einer Abteilung für gewerbliche Moppwäsche ergänzt wurde. R+WTextilservice hat Deutschlands wohl größten Waschsalon besucht.

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    City Dry Clean Mario Leitner
    © Schönhaar
    Mario Leitner ist stolz auf den SB-Waschsalon mit 62 Maschinen und eigener Abteilung für gewerbliche Moppwäsche.
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    City Dry Clean
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    An den Automaten mit Touchscreen können die Kunden die Maschine wählen und sich Waschmittel ausgeben lassen.
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    City Dry Clean
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    Die Maschinen von Primus punkten u.a. mit großen Türen für eine einfache Be- und Entladung.

Da stehen sie in Reih und Glied: Insgesamt 42 Waschmaschinen und 20 Trockner. Damit ist City Dry Clean in der Landshuter Allee 77 in München von der Maschinenanzahl her der wohl größte Waschsalon Deutschlands.

Alle Maschinen sind von der Marke Primus, die seit 2014 zu Alliance Laundry Systems gehört. Alliance wiederum ist ein weltweit tätiger Hersteller von Wäschereiausrüstung. Neben Primus gehören auch die Marken Speed Queen, UniMac, Huebsch und Ipso zum Portfolio des Unternehmens mit Hauptsitz in den USA.

Firbitex gehört die Marke "City Dry Clean"

Die 62 Primus-Maschinen in München laufen seit April 2017. Den Laden in der Landshuter Allee hat City Dry Clean innerhalb von drei Monaten komplett renoviert und umgebaut, erzählt Mario Leitner, Sohn des Geschäftsführers Konrad Leitner. Der neue Waschsalon kann sich sehen lassen – hell, freundlich, sauber. Damit das so bleibt, wird mindestens einmal täglich gründlich gereinigt.

Neben Sauberkeit ist auch die Wartung der Maschinen und der Waschmittel­ausgabe wichtig, so Leitner. "Alles muss funktionieren, wenn der Kunde waschen will. Den technischen Service übernehmen wir selbst." Das Know-how dazu hat das Unternehmen dank jahrzehntelanger Erfahrung mit industriellen Wäschereimaschinen und der Ausstattung von Waschsalons. Die Firbitex GmbH, zu der die Marke City Dry Clean gehört, ist zudem als Händler für das gesamte Programm von Primus in Bayern tätig.

Die neuen Maschinen im SB-Salon sind alle mit entsprechenden Programmen angepasst worden. „Das lief einfach über den PC“, berichtet Leitner. Große Türöffnungen für eine komfortable Be- und Entladung sowie eine einfache Bedienweise für die Kunden sind ebenfalls Vorteile. An einem Touchscreen können die Kunden eine der 62 Maschinen wählen. Waschmittel oder bei Bedarf der Weichspüler werden am Automaten daneben ausgegeben. ­"Ozerna Premium" von BÜFA kommt zum Einsatz. Neben der Reinigungsleistung punktet das Pulver mit seiner Körnung, die ein Zusammenkleben und damit ein Verstopfen bei der automatischen Dosierung verhindert, wie Leitner bestätigt.

Gewerbemaschinen auch für größere Mengen

Der Waschsalon in der Landshuter Allee ist aber nicht allein wegen seiner Größe außergewöhnlich. Es gibt einen eigenen Bereich für Industriewäsche von Mopps & Co. "Hier können professionell und hygienisch industrielle Wäsche, Moppbezüge, Reinigungstücher, Putztücher usw. gereinigt werden", verspricht Mario Leitner. Mit den Gewerbemaschinen sollen auch größere Mengen an Wischmopps und Reinigungstextilien gewaschen und getrocknet werden können – damit will City Dry Clean auch Gebäudereiniger ansprechen.

Die extra angeschafften Waschmaschinen und Trockner sind ebenfalls von Primus: Neben FX 65 mit 7 kg Kapazität gibt es sechs große FX 105 als Waschschleudermaschinen und gasbeheizte Trockner der Serie T9 mit 9 kg. Die speziell konstruierten Moppwaschmaschinen sollen Schmutz und Flecken effizient und ressourcenschonend beseitigen.

"Unser neues Konzept wird gut angenommen", berichtet Mario Leitner. Zu Stoßzeiten seien die Maschinen sogar schon zu wenig. "Gerade im Gewerbebereich wollen die Leute nicht warten, wenn alle Maschinen belegt sind", weiß Leitner. Wie ist er überhaupt auf die Idee gekommen? "Wir hatten jede Menge Nachfragen, ob man denn in unseren Waschsalons auch Mopps waschen kann", berichtet Leitner. Nach zahlreichen Anrufen und E-Mails von Firmen, die Bedarf bekundeten, entschied er dann, dieses außergewöhnliche Konzept umzusetzen und gewerbliche Moppwäsche im SB-Waschsalon anzubieten.

City Dry Clean: Viel Betrieb vor allem am Wochenende

Aber auch abseits der Gewerbemaschinen läuft es gut: "Am Wochenende und vor allem nachmittags sowie abends ist hier im Waschsalon viel los", weiß Leitner. Das Waschen kostet 3 Euro, das Trocknen durchschnittlich 2 Euro. In der Regel sind die Kunden in etwa einer Stunde fertig. „Viel länger darf es nicht dauern – die meisten Leute haben es immer eilig“, so Leitner. Trotzdem soll es den Kunden an nichts fehlen: Getränkeautomaten und Sitzgelegenheiten gehören zur Standard­aus­stattung bei City Dry Clean. Die Öffnungszeiten sind von 6 bis 23 Uhr. Leitner denkt über eine Verlängerung bis 24 Uhr nach.

Was die Kunden nicht zu sehen bekommen: Im Keller befindet sich die Technik des riesigen Waschsalons. Eine Gasheizung, ein Boiler mit 1.000 l Fassungsvermögen, eine Wasserenthärtungsanlage sowie eine Druckerhöhungsanlage sind installiert. Letztere braucht der Betrieb vor allem, wenn viele Maschinen gleichzeitig laufen. "Schließlich verbraucht ein kompletter Waschzyklus im Schnitt etwa 70 l Wasser. Damit auf Abruf immer ausreichend Wasser verfügbar ist, gibt es den 1.000-l-Tank und die Druckerhöhung", erläutert Leitner. Der Abfluss für die Waschmaschinen und die Abluftrohre der Trockner sind ebenfalls entsprechend der Maschinenanzahl dimensioniert.

18 City-Dry-Clean-Filialen in München

Doch City Dry Clean betreibt nicht nur diesen Waschsalon, sondern insgesamt 18 Filialen in München, mit insgesamt rund 50 Mitarbeitern. Neben SB-Waschsalons sind darunter aber auch Textilreinigungen bzw. Filialen, die beides kombinieren. Das Familienunternehmen stemmen Mario Leitner, seine Schwester Tamara und seine Eltern Konrad und Brigitte Leitner.

Konrad Leitner hat das Unternehmen vor mehr als 40 Jahren gegründet. Damals fing er mit Waschsalons an, bald kam das Textilreinigungsgeschäft dazu. Heute fährt das Unternehmen nach wie vor zweigleisig. Außerdem bietet City Dry Clean einen Wäschereiservice für Hotels, Pflegeheime, Krankenhäuser und Kliniken, Arbeitsbekleidung und weitere Branchen.

Die SB-Waschsalons machen dabei nicht so viel Aufwand wie die Textilreinigungen, erzählt Leitner. Die Maschinen seien alle vernetzt. Sobald eine Störung auftritt, bekommt Leitner eine Meldung aufs Handy und kann sich direkt darum kümmern. Sollte trotz zuverlässiger Maschinen und Servicemeldung doch einmal ein Problem beim Kunden auftreten, gibt es eine Störungshotline, die immer besetzt ist.

City Dry Clean bietet Nassreinigung

Gereinigt wird in einem Zentralbetrieb in einer Union-Reinigungsmaschine und mit Per als Lösungsmittel. Seit 2016 bietet City Dry Clean auch einen Nassreinigungsservice. In einer Primus FX 135 wird mit Hilfsmitteln von BÜFA gearbeitet. "Nassreinigung ist für uns ein großes Thema und hat noch viel Potenzial", so die Einschätzung von Mario Leitner. Nicht nur von wirtschaftlicher Seite habe das Verfahren Vorteile, sondern auch in Sachen Umwelt. Es gäbe deshalb auch Pläne für eine Renovierung des Zentralbetriebs: Dort sollen etwa zehn Nassreinigungsmaschinen und moderne Wärmepumpentrockner installiert werden.

Machen sich SB-Salons und Textilreinigungen nicht gegenseitig Wettbewerb? "Nein, die Kunden nutzen beides", sagt Leitner. Sie geben z.B. ihre Hemden oder Anzüge in der Reinigung ab und waschen ihre andere Bekleidung im Waschsalon. "So ergänzen sich die Angebote, abhängig vom jeweiligen Artikel."

Vertrieb von Wäschereimaschinen

Ergänzend zu den Textildienstleistungen vertreibt die Firbitex GmbH Industriemaschinen für Wäschereien und Textilreinigungen, bietet den Komplett­aufbau von Waschsalons sowie Service und Kundendienst. "Kundenservice hat für uns einen hohen Stellenwert", betont Leitner. Wichtig sei, dass im Störungsfall schnell und kompetent geholfen wird. Das gelte sowohl für die Kunden in den SB-Waschsalons als auch die Kunden, die Primus-Maschinen von Firbitex gekauft haben. Ein eigener Mitarbeiter kümmert sich um den technischen Service für die Primus-Maschinen.

Mit den Primus-Maschinen ist die Familie Leitner sehr zufrieden. "Ich schätze deren Qualität, Zuverlässigkeit und Effizienz", so Mario Leitner. Bei Wartung oder Reparatur sei alles gut zugänglich. "Der technische Support ist außerdem super." Auch Alliance Laundry vertraue er und weiß, dass Weiterentwicklungen immer mit Bedacht und gutem Ergebnis durchgeführt werden.

Mehrmals im Jahr fährt Familie ­Leitner nach Pribor in Tschechien, wo das Primus-Headquarter sitzt. Dort schauen sie sich neue Entwicklungen an und stellen den Fachleuten direkt technische Fragen. Bald können sie das auch in Deutschland. Denn Alliance Laundry plant aktuell eine deutsche Niederlassung mit Showroom und Weiterbildungszentrum in Sindelfingen.

Neue Maschinen braucht Mario Leitner wahrscheinlich auch bald, denn er plant noch mehr große SB-Salons in München. "Es ist hier noch Potenzial, das wir gerne heben möchten", sagt er und spricht von zwei neuen SB-Läden in diesem Jahr.