Verbraucherstudie GfK untersucht die „Generation Silber“

Senioren werden zu einer immer wichtigeren und größeren Zielgruppe für die Wirtschaft. Auch Wäschereien und Textilreinigungen sollten dieser Gruppe verstärkte Aufmerksamkeit widmen und die eigene Dienstleistung an deren spezielle Bedürfnisse anpassen.

GfK untersucht die „Generation Silber“

Von den rund 18 Millionen Senioren in Deutschland wurden 11.000 Personen repräsentativ ausgewählt und befragt. Dabei wurden die Teilnehmer entsprechend der Merkmale Kaufkraft, Fitness und Aktivitäten in neun Lebenswelten eingeteilt. Drei Viertel der Befragten fühlen sich im Schnitt fast zehn Jahre jünger als sie tatsächlich sind. Mehr als die Hälfte schätzt zudem ihren Gesundheitszustand als gut ein, 12 Prozent sogar als sehr gut. Nach der Studie der GfK Panel Services sind Senioren heute entsprechend aktiv und mobil. In der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen haben 82 Prozent ein Auto. Fast die Hälfte nutzt es ein bis mehrmals pro Woche, 22 Prozent täglich. Zu den häufigsten Aktivitäten der „Generation Silber“ gehören Einkaufen, Ausflüge machen, Freunde oder Verwandte besuchen, zum Arzt gehen, sich mit Kindern beschäftigen und das Engagement in Vereinen oder anderen Gruppen. Mehr als ein Viertel übt zudem ein Ehrenamt aus. Den engsten Kontakt pflegen die Senioren mit ihren Kindern, in größeren Städten auch mit ihrem Freundeskreis.


Senioren haben teilweise hohe Ersparnisse


Grundsätzlich verfügt die „Generation Silber“ über eine hohe Kaufkraft. Ein Drittel der befragten Senioren hat keine monatlichen Belastungen wie Miete oder Abzahlung eines Eigenheims. Zum Teil sind hohe Ersparnisse vorhanden. So verfügen 18 Prozent der Befragten über mehr als 50.000 Euro. Ein Viertel der jüngeren Senioren geht davon aus, dass sich die eigene finanzielle Situation innerhalb der nächsten fünf Jahre noch verbessern wird, beispielsweise durch eine Erbschaft, Schenkung oder Auszahlung einer Lebensversicherung. Diese Aspekte machen die „Generation Silber“ zu einer interessanten Zielgruppe für die Wirtschaft. So entfiel im Non-Food-Bereich – dazu gehören unter anderem Möbel, Elektrogeräte, Haushalts- und Papierwaren, Sportartikel oder Textilien – im Jahr 2007 ein Anteil von 27 Prozent der Ausgaben auf diese Gruppe.


Lebenswelten bestimmen das Konsum- und Freizeitverhalten


Insgesamt leben in Deutschland rund 20 Millionen Menschen ab 60 Jahre. Ihr Anteil an der Bevölkerung wird in den kommenden Jahren absolut sowie anteilsmäßig weiter wachsen. Gehörten im Jahr 2007 noch 25 Prozent der Gesamtbevölkerung der „Generation Silber“ an, so werden es in zehn Jahren 30 Prozent sein. Zugleich steigt die Lebenserwartung der heute 60-Jährigen stetig. Die Lebenssituation der einzelnen Senioren ist individuell verschieden. Der GfK-Studie zufolge sind für das Lebens- und Konsumverhalten die Aspekte soziale Aktivität, Gesundheit und Fitness sowie die Einkommen- und Vermögenssituation bedeutsam. Ausgehend von diesen Kriterien ordnete die GfK Panel Services die befragten Senioren neun verschiedenen Lebenswelten zu, die wiederum Einfluss auf das Konsumverhalten ausüben. Im untersuchten Non-Food-Bereich geben die aktiven wohlhabenden Familien am meisten aus. Senioren dieser Gruppe investieren im Jahr durchschnittlich 7.001 Euro in entsprechende Artikel, gefolgt von Senioren aus den wohlhabenden zurückgezogenen Familien und den aktiven Familien. Diese Gruppe ist mit 5,4 Prozent anteilsmäßig die kleinste. Schlusslicht sind die zurückgezogenen einfachen Singles. Knapp 2.300 Euro haben sie pro Jahr für Non-Food-Produkte übrig. Ähnlich wenig investieren die Senioren, die zur Gruppe der gealterten einfachen Singles gehören. Ihre Ausgaben liegen bei 2.307 Euro pro Jahr.

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