Drei textile Messen finden im Sommer zeitgleich statt: Die Heimtextil öffnet im Juni 2022 in Frankfurt am Main ihre Pforten – parallel zur Techtextil und zur Texprocess. Das teilte die Messe Frankfurt nun mit und erhofft sich Synergieeffekte.
Das Votum der Aussteller und Branchenpartner fiel eindeutig: Die Heimtextil soll einmalig im Sommer ihre Pforten öffnen. Die internationale Leitmesse für Wohn- und Objekttextilien findet vom 21. bis 24. Juni 2022 in Frankfurt am Main statt – zeitgleich zur Techtextil und zur Texprocess, der Leitmesse für technische Textilien und Vliesstoffe sowie der Leitmesse für die Verarbeitung von textilen und flexiblen Materialien. Die Heimtextil wurde im Januar wegen der sich verschärfenden Pandemielage abgesagt.
Textilien: Produkte zum Sehen und Anfassen
Erste Hersteller haben ihre Teilnahme bereits bestätigt, darunter langjährige Aussteller der Heimtextil wie die Jover-Group, die Lenzing-Group und die Weberei Hohmann: "Es ist aus unserer Sicht eine gute Entscheidung, die Heimtextil in diesem Jahr auf den Sommer zu verlegen", sagt Francisco Jover Pastor. Der Geschäftsführer der Jover-Group findet, man brauche eine Plattform, um neuen Produkte dem Markt zu präsentieren, eine persönliche Beziehung sei wichtig. Ähnlich sieht das Ebru Bayramoğlu, Head of Global Business Development der Lenzing-Group. "Gerade für Heimtextilien ist es sehr wichtig, die Produkte zu sehen und anfassen zu können."
"Es ist großartig zu sehen, welches hohe Vertrauen unsere Aussteller uns auch nach über zwei Jahren der Pandemie entgegenbringen", freut sich Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies, über die positive Resonanz. Die Ergebnisse des Votums und erste Teilnahmezusage zeigen seiner Meinung nach, dass das Bedürfnis, persönliche Kontakte zu knüpfen und sich mit Geschäftspartnern auszutauschen, ungebrochen groß sei. "Auch wenn das Wiedersehen in diesem Jahr noch in einem anderen Rahmen als gewohnt erfolgen wird."
Textile Wertschöpfungskette gebündelt erleben
Dass die drei Messen parallel laufen, schafft Synergieeffekte, hofft der Veranstalter: Nationale und internationale Einkäufer könnten so z.B. erstmals globale Trends und Neuheiten entlang großer Teile der textilen Wertschöpfungskette gebündelt an einem Ort erleben – angefangen bei Fasern und Garnen über funktionale Textilien, textile Technologien
sowie Produktions- und Veredelungsprozesse bis hin zum Endprodukt für die textile Innenausstattung und zum Recycling. "Die räumliche Nähe zur Techtextil und Texprocess ermöglicht Einkäufern der Heimtextil spannende neue Perspektiven auf innovative Funktionalitäten technischer Textilien oder auch Vliesstoffe sowie Verarbeitungstechnologien für die Heimtextilindustrie", erklärt Schmidt. Durch diese Synergien schaffe man zusätzliche Anreize, Einkäufer im Sommer für den Re-Start der Heimtextil zu gewinnen.
Ein weiterer Vorteil, den Schmidt sieht: Dadurch, dass Händler, Einrichter, Textilingenieure, Architekten, Designer und Materialexperten aus Forschung und Entwicklung sowie Maschinen- und Technologiespezialisten sich zeitgleich auf dem Messegelände aufhalten, erhalten die Aussteller aller drei Messen im Cross-Networking die einmalige Gelegenheit, Geschäftsverbindungen in völlig neuen Konstellationen aufzubauen.
Die Techtextil bildet das Spektrum technischer Textilien, funktionaler Bekleidungstextilien und textiler Technologien ab. Die Leitmesse gibt einen Überblick über die neuesten Einsatzmöglichkeiten von Hightech- Textilien, um Produkte leichter, funktionaler und nachhaltiger zu machen.
Auf der Texprocess präsentieren internationale Aussteller die neuesten Maschinen, Anlagen, Verfahren und Dienstleistungen für die Konfektion von Bekleidung sowie textiler und flexibler Materialien. Die Leitmesse zeigt, wie technische Textilien, Bekleidungsstoffe und flexible Materialien noch effizienter und nachhaltiger verarbeitet werden. Beide Messen finden hybrid statt, sprich, mit digitalen Zusatzangeboten für Aussteller und Besucher. Das Heimtextil Summer Special ist nur als Vor-Ort-Veranstaltung geplant.