"Supporting Fairtrade Cotton"-Projekt Hersteller kooperieren für faire Baumwolle

Die Hersteller BP – Bierbaum-Proenen, Greiff, Kübler Workwear und Weitblick Gottfried Schmidt sowie der Gewebeproduzent Klopman International kooperieren, um den Anteil an fair gehandelter Baumwolle in der Berufsbekleidungsbranche zu steigern. Mittels der Zusammenarbeit mit Fairtrade Deutschland wollen die Projektpartner ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzen.

Das Fairtrade-Baumwoll-Programm unterstützt unter anderem durch feste Mindestpreise Kleinbauern, die Baumwolle nachhaltig produzieren, indem sie etwa auf genmanipuliertes Saatgut und künstliche Bewässerung verzichten und den Einsatz von Chemikalien restriktiv handhaben. - © TransFair e.V./ Stefan Lechner

Gemeinsam können wir mehr erreichen: Dieser Gedanke stand am Anfang der Kooperation der Berufsbekleidungshersteller BP – Bierbaum-Proenen , Greiff , Kübler Workwear , Weitblick Gottfried Schmidt sowie des Gewebeproduzenten Klopman International beim Thema Nachhaltigkeit. Nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Handeln ist laut den Projektbeteiligten schon lange Schlüsselthema in der jeweiligen Unternehmensstrategie. Doch in der Gemeinschaft ließen sich Ziele schneller erreichen.

Die fünf Projektpartner tauschen sich nun bei Fragen zur Nachhaltigkeit aus und haben sich für eine Kooperation mit Fairtrade Deutschland entschieden. Der Grund: Fairtrade überzeuge die Projektpartner mit seiner 25-jährigen Erfahrung auf dem Gebiet des fairen Handels. Darüber hinaus sei der Markenname "Fairtrade" im Markt sehr bekannt und stehe für Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit. Für den Start der Kooperation haben sich die Partner auf eine Abnahmemenge von fair gehandelter Baumwolle geeinigt. Diese Abnahmemenge soll sukzessive gesteigert werden.

"Supporting Fairtrade Cotton"-Projekt unterstützt Bauern

Das "Supporting Fairtrade Cotton"-Projekt wurde durch die Projektgruppe in Zusammenarbeit mit Fairtrade ins Leben gerufen und in enger Abstimmung mit den fünf Projektpartnern und Fairtrade entwickelt. Das Programm konzentriert sich im Schwerpunkt auf die Menschen, die ganz am Anfang der textilen Wertschöpfungskette stehen: die Bauern, die die Baumwolle anbauen und ernten. Es eröffnen sich für sie sowohl gerechte Handelsbedingungen als auch neue Wege für einen sozialen Wandel und mehr Umweltschutz. Durch feste Abnahmemengen bekommen sie Planungssicherheit und können so ihr Einkommen steigern.

"Mit diesem Logo werden zukünftig die Produkte der teilnehmenden Berufsbekleidungshersteller ausgezeichnet. Es sagt aus, dass die Berufsbekleidungshersteller und deren Kunden, die Bauern über das Fairtrade-Rohstoffmodell für Baumwolle unterstützen, größere Mengen ihrer Baumwolle zu Fairtrade-Bedingungen zu verkaufen." - © TransFair e.V./ Stefan Lechner

Um die Fairtrade-Standards zu erfüllen und zertifiziert zu werden, müssen die Kleinbauern viele Bedingungen erfüllen: Sie müssen Umwelt- und Sozialauflagen einhalten und für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Baumwollproduktion sorgen. Dafür genießen die zertifizierten Kleinbauern aber auch viele Vorteile: Sie erhalten Prämien, die sie nach einer demokratischen Abstimmung für Gemeinschafts-Projekte verwenden können.

"Dank der Fairtrade-Prämie können wir viele Umwelt- und Bildungsprojekte verwirklichen", sagt Shailesh Patel von der Kooperative Rapar and Dhrangadhra Farmers Producer Company in Indien. "Die Projekte zur Regenwassernutzung, zur Aufforstung, zum Straßenbau oder zur Bildung für unsere Kinder sind sehr wichtig für uns und erleichtern das Leben unserer Baumwollbauern sehr."

50.000 Baumwollproduzenten in Indien und Westafrika

Fairtrade arbeitet derzeit mit knapp 50.000 Baumwollproduzenten in einigen der ärmsten Regionen der Welt zusammen, hauptsächlich in Indien und Westafrika. "Das Engagement dieser Hersteller von Berufsbekleidung leistet einen erheblichen Beitrag dazu, den Anbau von Baumwolle im Ursprung nachhaltiger zu gestalten und ist eine wichtige Unterstützung, damit die Baumwollbauern im Süden ihre Lebensbedingungen verbessern und die vorhandenen Ressourcen schonen können", sagt Dieter Overath, Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender von TransFair e.V. – Verein zur Förderung des Fairen Handels in der Einen Welt .

Nachhaltigkeit ist eines der bestimmenden gesellschaftlichen Themen und zunehmend eines der prägenden Kriterien bei Kaufentscheidungen. Das gilt auch und gerade für Berufsbekleidung, von der immer mehr Träger erwarten, dass sie nachhaltig hergestellt wird. Die Menschen möchten ihre Berufsbekleidung mit einem guten Gefühl tragen. Deswegen sollten nachhaltige Produkte auch als solche kenntlich sein. Daher ist im Rahmen dieses Projekts künftig durch das eingenähte "Supporting Fairtrade Cotton"-Logo am Berufsbekleidungsprodukt sichtbar, dass der Hersteller Baumwolle zu Fairtrade-Bedingungen einkauft – und so gezielt die Nachhaltigkeitsbestrebungen unterstützt. Das gibt den Trägern die Möglichkeit, sich ganz bewusst für sichtbar nachhaltig produzierte Kleidung zu entscheiden.

Die Zusammenarbeit in Sachen Nachhaltigkeit ist der erste große gemeinsame Schritt der Projektpartner. Weitere Kooperationen sind denkbar. Das Netzwerk versteht sich dabei nach eigenen Angaben als projektbezogener und offener Zusammenschluss – und nicht als geschlossene Gruppe.