Wäscherei der Geschwister-Gummi-Stiftung, Kulmbach Individualität zählt

Mit einer Waschmaschine und einem Bügelbrett im Keller hat es angefangen. Mittlerweile besitzt die Geschwister-Gummi-Stiftung in Kulmbach eine professionell ausgestattete Wäscherei mit moderner Maschinentechnik. Dazu gehören auch effiziente Wäschereimaschinen von Schulthess.Individualität zählt Ein heller, offener Raum. Heike Schneider steht an der Mangel und überblickt alles. Ihre Schützlinge waschen, bügeln, finishen. Hier arbeiten Jugendliche zwischen 17 und 25 Jahren, die im Leben „ganz unten sind“, wie es Peter Engelhardt, Fachbereichsleiter der Geschwister-Gummi-Stiftung, beschreibt. Die Probleme der Jugendlichen sind sehr unterschiedlich, gemeinsam haben alle eines: Sie haben keinen Job. Die Jugendwerkstatt der Geschwister-Gummi-Stiftung in Kulmbach bietet ihnen ein Stück Normalität: Arbeit, mit der sie Geld verdienen. Der pädagogische Hintergrund ist natürlich tiefgründiger. In der Werkstatt der Stiftung, einem großen Träger von Jugend- und Familienhilfe in Nordbayern, erlernen die Jugendlichen wichtige Schlüsselqualifikationen für Beruf und Leben. Sie übernehmen Verantwortung für die ihnen übertragenen Aufgaben und entwickeln Selbstbewusstsein. Die Möglichkeit, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen, bekommen sie in der hauseigenen Malerwerkstatt, der Schreinerei oder eben in der Wäscherei. Letztere wird seit einigen Jahren professionell betrieben unter Leitung von Heike Schneider. Sie hat 25 Jahre Wäschereierfahrung und ist zusätzlich pädagogisch ausgebildet. Insgesamt arbeiten in der Wäscherei vier Frauen mit Know-how und Erfahrung. Sie sind aber keine „Vorarbeiter“, sondern arbeiten zusammen mit den Jugendlichen. Man steht z.B. gemeinsam an der Mangel. „Gerade bei der Arbeit an dieser Station entstehen oft gute Gespräche“, weiß Schneider. Tagtäglich versuchen sie und ihre Kolleginnen, die Wirtschaftlichkeit der Wäscherei und die pädagogischen Ziele der Einrichtung unter einen Hut zu bekommen. „Es herrscht natürlich Zeitdruck und wir wollen Qualität abliefern“, erzählt Schneider. Man steht in direktem Wettbewerb zu anderen Wäschereien. „Wir können nicht billiger anbieten als der Wettbewerb“, erläutert Engelhardt. Das liege auch am geringen Automatisierungsgrad. Die Handarbeit sei wichtig für die Jugendlichen - und sie hat auch Vorteile. „Wir überzeugen nicht mit dem Preis“, weiß Engelhardt, „aber mit dem Eingehen auf jeden einzelnen Kunden.“ Berufsbekleidung wird auf Kundenwunsch gebügelt, nicht gepresst, die Bewohnerwäsche per Hand gefinisht. Zu den Kunden der Wäscherei gehören Altenheime mit Bewohnerwäsche und Flachwäsche, eine Suchtklinik mit Flachwäsche und ein Kulmbacher Gewürzhersteller mit Berufsbekleidung. Verbundmitglied und Ausbildungsstätte Dass die Werkstatt wie ein Unternehmen normal am Markt agiert, ist für die Jugendlichen wichtig. So bekommt ihre Leistung mehr Gewicht, das Selbstbewusstsein wird gefördert. Die Jugendwerkstatt ist Mitglied der Schreiner- und Malerinnung, außerdem im Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe (QuB). Es wird auch ausgebildet zu Schreinern, Malern und Textilreinigern. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Wäscherei zu gewährleisten, braucht es auch entsprechende technische Voraussetzungen. Der Maschinenpark der Kulmbacher Werkstatt ist professionell: Es gibt eine Hygienewaschmaschine, Frontladerwaschmaschinen verschiedener Größen, Trockner, Finisher und Bügelstationen. Geplant und umgesetzt hat Heike Schneider die Wäscherei zusammen mit Friedrich Höhenberger, Gesellschafter und Verantwortlicher für Wäschereiplanung und Service bei Michaelis Wäschereimaschinen. Die beiden Wäschereiprofis kennen sich schon lange und arbeiten mit Einsatz und Leidenschaft an dem Projekt. Für Höhenberger ist die Kulmbacher Werkstatt ein Vorzeigebetrieb. Damit die Wäscherei höchste Qualität abliefern kann, hat er u.a. Maschinen des Schweizer Herstellers Schulthess empfohlen. Diese sorgen nun seit 2003 für hygienisch saubere Wäsche. Sven Bögeholz, Leiter Verkauf Deutschland bei der Schulthess Maschinen AG, freut sich über den zuverlässigen Einsatz der Waschmaschinen in der Kulmbacher Wäscherei. Da sie elektrisch beheizt sind - eine andere Beheizungsmöglichkeit war aufgrund der Örtlichkeit nicht möglich -, ist es besonders wichtig, dass sie energiesparend arbeiten. So ist in den Maschinen „Spirit Industrial WSI“ ein Rückgewinnungsmodul integriert. „Es ist platzsparend im Sockel installiert und dank Flusenfilter und Fronteinschub einfach zu reinigen“, erläutert Bögeholz. Aus dem Rückgewinnungstank sind Waschlauge, Spülwasser oder Imprägnierlösung je nach Bedarf abrufbar. So soll der Wasser- und Energiebedarf deutlich reduziert werden. Bei der Programmwahl kann man einstellen, ob mit oder ohne Rückgewinnung gewaschen werden soll. Die frei programmierbare Mikroprozessorsteuerung macht es möglich, Temperaturen, Waschzeiten, Trommeldrehzahlen, Reversierzyklen sowie Schleuderzeiten und -drehzahlen flexibel einzustellen. Dafür stehen 44 freie Programmplätze zur Verfügung. Auch entsprechende Desinfektionsprogramme sind hinterlegt. Nicht nur in der Kulmbacher Wäscherei schätzt man außerdem die einfache Bedienung der Schulthess-Maschinen. Eine sichere Programmwahl und klare Kommunikation; unmissverständliche Anleitungen sowie selbsterklärende Symbole mit Bezug auf die gängigen Textilpflegekennzeichen ermöglichen dies. Ebenfalls komfortabel: Die automatische Dosieranlage, die in der Wäscherei installiert ist, kommt ohne Eigensteuerung aus. „Es ist alles in der Waschmaschine hinterlegt“, erklärt Bögeholz. Eine weitere Besonderheit der industriellen Schulthess-Waschmaschinen ist die fein gelochte Trommel. Im Zusammenspiel mit den speziell ausgestalteten Schöpfrippen soll die Feinstperforierung mit bis zu 22.659 Trichteröffnungen die Effizienz des Waschvorgangs steigern. Schulthess verspricht dadurch schnellere Durchnässung der Wäsche, intensivierte Umwälzung der Waschflotte, effizientere Ausspülung von Schmutz und Waschmitteln, wirkungsvollere Entwässerung beim Schleudern sowie kürzere Trocknungszeiten. „Die fein gelochte Trommeloberfläche pflegt die Wäsche besonders schonend und steigert so die Lebensdauer der Textilien“, betont Höhenberger. Auch die kleinere 10-kg-Waschmaschine der „Spirit proLine“ hat eine Schontrommel. Die 9.870 trichterförmigen Löcher sollen die Leistungsfähigkeit steigern und optimales Ausspülen von Schmutz, Keimen und Waschmitteln gewährleisten. Zuverlässiger Servicepartner Als Profi weiß Heike Schneider: Bei Maschinen zählt nicht zuletzt auch der Service. Im Fall der Geschwister-Gummi-Stifungswäscherei ist Friedrich Höhenberger der Ansprechpartner des Vertrauens und laut Schneider „immer übers Mobiltelefon erreichbar“. Der Experte hilft bei Fragen zu Programmen oder bei technischen Problemen. Diese können mittels telefonischem Support oftmals direkt vom Hausmeister der Einrichtung, der Elektriker ist, behoben werden. Darauf legt Schulthess Wert: „Wir wollen sicherstellen, dass die Kunden lange mit den Maschinen arbeiten können - und das Preis-Leistungs-Verhältnis muss dabei auch stimmen sowie die Gewährleistung der schnellen Verfügbarkeit von Ersatzteilen“, erläutert Bögeholz. Die Wäscherei der Geschwister-Gummi-Stiftung kann diese Maximen bestätigen und ist sehr zufrieden mit der Schulthess-Technik. So professionell ausgestattet können die Jugendlichen in der Werkstatt auch professionell ausgebildet werden und damit hoffentlich in eine bessere Zukunft starten. Elena Schönhaar