Herausforderung Arbeitskräftemangel Kostenindex Textilservice: Personalkosten steigen am stärksten

Die deutschen Textilservice-Unternehmen müssen höheren Gesamtkosten tragen. Nach Angaben des Deutschen Textilreinigungs-Verbands (DTV) hat das gleich mehrere Gründe. Vor allem gestiegene Personalkosten verteuern das textile Leasinggeschäft.

Der Kostenindex zeigt Unternehmern die Kostenentwicklung in der Textilservice-Branche auf. Für Personal, Textilien und Energie stieg er 2018 um drei Indexpunkte und von Ende 2017 bis März 2019 um vier Indexpunkte. Im Vergleich zum Basisjahr 2010 lagen die Gesamtkosten des Textilservice im März 2019 um insgesamt 16 Indexpunkte höher. Bei Anklicken der Grafik sehen Sie die gesamte Kostenentwicklung seit 2010.

Steigerung der Personalkosten kann das Wachstum hemmen

Kostenbereiche des Konstenindex des Deutschen Textilreinigungs-Verbandes
Die Kosten für Textilreiniger steigen. Besonders dürften das Unternehmer bei den Personalkosten merken: Sie steigen am stärksten. *bis 2014 nur eingeschränkt vergleichbar, Warenkorb für inländische Erzeugerpreise der BBK ab 2015 verändert. - © Deutscher Textilreinigungs-Verband e.V.

Auffallend im Vergleich zu den Vorjahren ist, dass vor allem die Personalkosten die stärksten Kostentreiber sind. Sie haben das weitaus größte Gewicht unter den Kostenkategorien der Branche, sodass ihr Anstieg um fünf Indexpunkte seit 2017 den Gesamtkostenverlauf besonders prägt. „Die Unternehmen sehen sich zunehmend mit Arbeitskräftemangel und entsprechend kräftig steigenden Personalkosten konfrontiert. Dies lässt nicht nur die Kostenseite deutlich ansteigen, sondern hemmt in manchen Fällen das Wachstum. Durch den weiteren Ausbau und die Etablierung innovativer Techniken in den Wäschereien können die textilen Mietdienstleister Arbeitsprozesse zwar effektiver steuern und optimierter arbeiten, der deutlichen Kostensteigerung damit aber auch nur begrenzt entgegenwirken“, sagt Andreas Schumacher, Geschäftsführer des Deutschen Textilreinigungs-Verbandes (DTV).

Auch die Textilkosten sind angestiegen. Das gilt vor allem für die Preise der inländischen Produktion von Berufsbekleidung, die seit Ende 2017 um vier Indexpunkte anstiegen. Gemildert wurde der Auftrieb allerdings durch die Importpreise für Berufsbekleidung und Flachwäsche, die weitgehend stabil blieben. Gleichwohl stieg der gesamte Index für die Beschaffungskosten der Textilien um zwei Indexpunkte.

Die Energiekosten steigen seit 2017 ebenfalls um drei Indexpunkte bis 2018 und um nochmals zwei Indexpunkte im ersten Quartal 2019. Das sei vor allem auf den Preisanstieg beim Öl zurückzuführen, so der DTV. Auch der Treibstoff für die Fahrzeuge stieg in 2018 deutlich um elf Indexpunkte.

201020112012201320142015201620172018März 2019
Kostenindex Textilservice9095979999100100102105106
Teilindex Personalkosten8891929597100102104106109
Teilindex Textilien*8594969897100100102104104
Teilindex Energie9610610911210210099100103105

*bis 2014 nur eingeschränkt vergleichbar, Warenkorb für inländische Erzeugerpreise der BBK ab 2015 verändert.

Kostensteigerung für Personal und Energie wird anhalten

Insgesamt sind die Kosten des Textillservice also deutlich gestiegen. „Die Auftragsbücher unserer textilen Mietdienstleister sind voll und dank der guten wirtschaftlichen Lage wächst die Nachfrage nach Leasingtextilien aktuell weiter“, betont Schumacher. Der DTV prognostiziert jedoch, dass die Kostensteigerungen bei den Personalkosten wie auch bei den Energiekosten andauern dürften. Dadurch sei die Textilservice-Branche aktuell stark gefordert und müsse in der Produktivität weiter zulegen bzw. die Kostensteigerungen stärker weitergeben als in den vergangenen Jahren. Die größte Herausforderung der kommenden Jahre werde laut DTV die Personalkostenentwicklung und der Arbeitskräftemangel bleiben.