Marketmedia24-Studie zu Berufs- und Schutzbekleidung 2018 Markt wächst, Mietservice profitiert

Seit fünf Jahren wächst die Branche für Berufsbekleidung und PSA. Gewinner sind u.a. Damen- und Herrenhosen. Quelle: Marketmedia24, Grafik: R+WTextilservice - © Quelle: Marketmedia24, Grafik: R+WTextilservice

Der Arbeitsmarkt gerät in Bewegung. Eine zunehmende Digitalisierung der Industrie soll in absehbarer Zukunft viele Arbeitsplätze vernichten. Gleichzeitig werden neue Berufsbilder entstehen. Einige zeichnen sich heute schon ab, andere müssen erst noch erschaffen werden. Wie aber wird sich die Industrie 4.0 auf die bei der Arbeit getragene Bekleidung und persönliche Schutzausrüstung (PSA) auswirken?

Bisher müssen sich Hersteller und Distributeure keine Sorgen machen. Seit vier Jahren steigen die Umsätze in diesem Markt. Der Erfolg geht vor allem auf das Konto der zunehmenden ­„Fashionisierung“ und Funktionalisierung, die sich die Verbraucher etwas kosten lassen. Dessen ungeachtet werden neue Konzepte notwendig sein, die den Wandel begleiten. Die ersten Anbieter sind bereits mit Lösungen am Markt: Sie entwickeln smarte Berufsbekleidung und vernetzte Sicherheitssysteme. Diese sind hochpreisiger als klassische Berufsbekleidung und können dem Markt frische, positive Impulse geben. Auf lange Sicht ist ein weiteres Wachstum daher möglich. Die Brancheninsider von Marketmedia24 halten eine Zunahme um bis zu sieben Prozent bis zum Jahr 2025 für machbar, wie die jetzt veröffentlichte Studie „Branchen-REPORT Berufs- und Schutzkleidung 2018“ zeigt. Grund zur Freude haben vor allem Onlinehandel und Mietservice: Beiden wird ein weiter ansteigender Vertriebsanteil prognostiziert.

Die seit vier Jahren anhaltend gute Branchenentwicklung hat verschiedene Ursachen. „Dazu zählen in erster Linie ein zunehmendes Sicherheitsbewusstsein, die optische und funktionelle Aufwertung der Kollektionen, die unausweichliche Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit und die vermehrte Gleichberechtigung des Angebots für Männer und Frauen. Jeder dieser Trends führt unweigerlich zu einer Verteuerung der Bekleidung“, fasst Textilingenieurin, Fachjournalistin und Studienautorin Sabine Anton-Katzenbach (Textilberatung Hamburg) die Entwicklung der Branche zusammen. Abzulesen ist diese Entwicklung an den einzelnen Warengruppen: Herren- und Damenhosen haben deutlich zugelegt. Herrenlatzhosen gehen hingegen langsam zurück, wie die neue Studie zeigt. „Arbeitshosen sind inzwischen auch in Damenschnitten erhältlich. Frauen in zahlreichen Berufen sind also nicht mehr auf das für ihre männlichen Kollegen entwickelte Bekleidungsangebot angewiesen und können sich getrost von dem ,Notnagel Latzhoseʻ verabschieden. Dadurch verändert sich die Nachfrage: Weg von der Herrenlatzhose hin zur Damenbundhose“, weiß Sabine Anton-Katzenbach.

Neue Impulse setzt auch das Trend­thema Nachhaltigkeit. Händler wie Hersteller engagieren sich mit Produkten aus umweltverträglichen Materialien, mit besonders haltbarer, langlebiger Bekleidung oder mit sozialen und fairen Fertigungsbedingungen für Ressourcenschonung und Menschenrechte. Der Branchenreport präsentiert erstmals die Aktivitäten verschiedener Anbieter auf ökologischem und sozialem Terrain. Starke Impulse der Bewegung kommen aus den Niederlanden, verschiedene deutsche Anbieter ziehen nach. Auf dem Gebiet der ethischen Nachhaltigkeit sind auch viele skandinavische Hersteller aktiv.

Die Distribution von Berufsbekleidung läuft über diverse Kanäle, von denen der Mietservice der wichtigste ist und zukünftig bleibt. Gewinner ist jedoch der Onlinehandel, der inzwischen fast ein Zehntel der Gesamtumsätze auf sich vereint. Insbesondere in ländlichen Regionen überzeugt die 24-stündige Verfügbarkeit der Anbieter. Allerdings kann weder ein Katalog noch ein Onlineshop die Beratungsfunktion eines Fachhändlers übernehmen, weshalb der Kunde diesen Vertriebskanal für die Beschaffung von Berufs- und Schutzbekleidung sowie PSA nach wie vor schätzt. Der Einzelhandel hingegen geht weiter zurück. Die Szenarioforschung von Marketmedia24 sieht ein weiteres Wegbrechen von Einzelhändlern: Bis zum Jahr 2025 wird ihr Distributionsanteil unter vier Prozent sinken. Der Mietservice wird seine Position weiter behaupten und ausbauen. Dabei dürfte auch der Trend der Sharing-Ökonomie eine Rolle spielen: „Das Konsumverhalten hat sich durch die Vernetzung grundlegend verändert“, beschreibt das Frankfurter Zukunftsinstitut. „Man geht nicht mehr Einkaufen und besitzt danach ein Produkt, sondern man nutzt, teilt, bekommt, tauscht. Handeln ist kein linearer Akt mehr. Erfolgreiche Konzepte orientieren sich immer stärker an der Kreislaufökonomie.“

Die neue Auflage der Studie „Branchen-REPORT Berufs- und Schutzkleidung 2018“ ist zum Preis von 850 Euro zzgl. MwSt. zu beziehen unter studien@marketmedia24.de oder sie steht zum direkten Download im Studienshop unter shop.marketmedia24.de bereit.

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