Seminar „Grundlagen textile Warenkunde für Mitarbeiter in der Textilpflege“ Mehr wissen über Fasern und Stoffe

Täglich haben es die Mitarbeiter aus der Textilpflegebranche mit den unterschiedlichsten Textilien zu tun: Wolle oder Mischgewebe, Seide oder Cashmere, Baumwolle oder Funktionstextil. Die verschiedenen textilen Rohstoffe, unterschiedlichen Stoffarten, Ausrüstungen und Veredelungen bringen unterschiedliche Eigenschaften mit sich, die auch einen Einfluss auf die Pflege haben. Kenntnisse rund um das Thema textile Warenkunde gibt es in einem neuen Seminar, das nun erstmals stattfand.

Im Seminar lernen Mitarbeiter aus Textilpflegebetrieben mehr über Fasern, Stoffe und Co. Foto: EFIT - © EFIT

3 In der Branche der Textilpflege gibt es viele Quereinsteiger. Aber auch für „Insider“ ist es von Vorteil, ab und zu das Wissen aufzufrischen. Was genau ist noch mal der Unterschied zwischen Viskose und Acetat? Wie entstehen aus Fasern Garne? Was zeichnet eine Altasbindung aus? Diese Lücke in Bezug auf textile Warenkunde zu schließen, hat sich die Europäische Forschungsvereinigung Innovative Textilpflege (EFIT) nun vorgenommen. Die EFIT bietet unter der Leitung von Dipl.-Ing. (FH) Bekleidungstechnik Birgit Jussen regelmäßig in Kooperation mit dem Deutschen Textilreinigungs-Verband (DTV) das Seminar „Grundlagen textile Warenkunde für Mitarbeiter in der Textilpflege“ an.

In kleinen Gruppen werden die Unterschiede der natürlichen und synthetischen Faserstoffe erklärt. Den Teilnehmern wird erläutert, wie die Fasern gewonnen bzw. hergestellt werden, welche Eigenschaften sie haben und welche „Performance“ sie bei der Textilpflege zeigen. Denn die Textilen, mit denen die Mitarbeiter aus der Textilpflegebranche jeden Tag zu tun haben, unterscheiden sich stark im Verhalten wie z. B. der Säure- und Laugenbeständigkeit, der Festigkeit, dem Bügelverhalten oder in der Feuchtigkeitsaufnahme. Aber nicht nur der textile Rohstoff ist entscheidend: Auch Wissen über den Aufbau von Garnen, der Unterschied zwischen Geweben und Maschenwaren und Informationen über Veredelungen helfen, die richtige Behandlung der jeweiligen Textilie auszuwählen und so erfolgreich das Tagesgeschäft zu erledigen. Weiter wird erklärt, was die Pflegesymbole und die Materialkenn­zeichnung im Etikett genau aussagen. Den Teilnehmern wird die Materie nicht nur theoretisch durch einen ausführlichen Powerpoint-Vortrag nähergebracht. An diversen Mustern werden auch praktisch die Unterschiede der verschiedenen textilen Stoffe demonstriert. Mit Hilfe von kleinen Lupen können die Lernwilligen die Struktur und Fasern der einzelnen Textilien näher untersuchen und einiges aus den Materialien „ablesen“.

Die erste Veranstaltung fand am 21. April 2016 in Sasbach im Schwarzwald statt. Die Böwe Textile Cleaning GmbH hat dafür ihren Seminarraum zur Verfügung gestellt. Das nächste Seminar ist für Herbst 2016 in Hamburg geplant (siehe Kasten).