Wäscherei der Caritas in Ulmen Messeneuheit schon im Einsatz

In Italien und auf der Texcare International 2012 besichtigte die Wäschereileiterin der Caritas-Wäscherei in Ulmen den Kittel- und Hemdenfinisher TR 895, eine der Messeneuheiten des italienischen Herstellers Malavasi. Ende Mai wurde der Universalfinisher nun in der Wäscherei der Integrationsbetriebe St. Raphael der Caritas Alten- und Behindertenhilfe (CAB) installiert und in Betrieb genommen.

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    Eine Messeneuheit steht bereits im Betrieb der Caritas-Wäscherei in Ulmen. Auch dem kurzärmeligen Kochkittel verpasst der neue Kittelfinisher TR 895 von Malavasi/Pallas ein exklusives Finish.Fotos: Lang
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    Mit Hosen aus elastischem Material wird der neue Hosentopper MT.94 dank sensibel arbeitender „Anti-Stretch-Einrichtung“ spielend fertig.
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    Heinz Neisius, stellvertretender Leiter der Wäscherei in der Ulmener Caritas-Einrichtung, ist überzeugt von der Qualität, die die neuen Malavasi-Maschinen liefern. Mustergültig ist beispielsweise diese Elastic-Jeans gelungen.

Messeneuheit schon im Einsatz

Der 2006 am CAB-Standort Ulmen eingerichtete Wäscherei- und Textilservice arbeitet im Wesentlichen für Caritas-eigene Häuser im Senioren- und Behindertenbereich. Die Einrichtung soll behinderten Menschen, die im „ersten Arbeitsmarkt“ keine Chance haben, vollwertige Arbeitsplätze verschaffen und ihnen damit einen Lebensinhalt geben. Der textile Service wird aber auch für auswärtige Kunden geleistet: So zählen mehrere Seniorenresidenzen der näheren Umgebung zu den Kunden. Die Ulmener Wäscherei erbringt eine Tagesleistung von 2,5 bis 3 t.


Im Wäscherei- und Textilservice der CAB arbeiten 26 Festangestellte und elf Aushilfen. Der Anteil der Behinderten am Wäschereipersonal beläuft sich derzeit auf etwa 40 Prozent. Geleitet wird der Wäscherei- und Textilservice Ulmen von Agnes Nell, ihr zur Seite steht der Stellvertreter Heinz Neisius, der bei der Wäscherei in Ulmen ein, wie er es formuliert „äußerst interessantes und vielseitiges Betätigungsfeld“ aufgetan hat. Gewaschen wird in einer modernen Waschstraße mit neun Kammern zu je 25 kg. Zur Entwässerung wird eine Zentrifuge eingesetzt. Flachwäscheteile bearbeiten die Mitarbeiter auf einer modernen, leistungsfähigen Mangelstraße weiter.


Das relativ starke Kontingent an Formteilen ist das „tägliche Brot“ der technisch gut eingerichteten Finishabteilung, deren Equipment praktisch komplett von der Vertriebsfirma Pallas Finish-Systeme geliefert wurde. Das Unternehmen vertreibt exklusiv in Deutschland die Maschinen und Geräte des norditalienischen Produzenten Malavasi.


Informationsreise nach Italien

Der Hauptanteil an Formwäsche wurde früher per Tunnelfinisher weiterbearbeitet. Um erstklassige Qualität zu erzeugen, mussten diese Teile – Hosen, Hemden und Kittel – auf einem speziellen Finisher fertig gebügelt werden. Dazu standen ein Hosentopper und ein Universalfinisher – beide von Malavasi – zur Verfügung. Bei Hemden allerdings stieß die Bearbeitungstechnik an ihre Grenzen. Und so beschloss die Wäschereileitung in Ulmen, in moderne Technik zu investieren und kontaktierte die Fachleute von Pallas. Letztere verwiesen auch auf die Texcare 2012: Hier habe man Gelegenheit, eine interessante Neuentwicklung von Malavasi kennenzulernen.


Im Vorfeld der Texcare reiste Agnes Nell nach Vigevano ins Malavasi-Werk, um sich ein Bild vom neuen Finisher zu machen. Dieses Bild schien so positiv ausgefallen zu sein, dass sie bereits dort den neuen TR 895 erwarb. Und zur technischen Modernisierung des Hemdenservice kaufte sie auch gleich die modifizierte Kragen-/Manschettenpresse HPW 55. Zusammen mit ihrem Stellvertreter Heinz Neisius besuchte Nell dann auch den Malavasi-Stand auf der Texcare in Frankfurt am Main. Sie nutzten die Gelegenheit, um die Aktualisierung der Ulmener Formteile-Finishabteilung weiter voranzutreiben, und erwarben auf dem Malavasi-Stand die jüngste Bauversion des Hosentoppers MT.94. Auf die schnelle Entscheidung folgte die ebenso schnelle Lieferung und Installation des Hemden-/Kittelfinishers, des Dreikopfs sowie des Hosentoppers in der Ulmener Wäscherei. Die Abwicklung des Auftrags wurde – wie bei Pallas üblich – von einer detaillierten, kompetenten Einweisung des Personals begleitet.


Besonders geeignet für Hemden und Kittel

In Ulmen fallen besonders viele Hemden an und so agiert die TR 895 als Hemdenspezialfinisher, der eine gehobene Qualität liefern soll. Für den ebenfalls starken Kittelanteil wird das Gerät dank besonders langer Büste zu einem Finishspezialisten für Kittel jeder Art und Länge.


Als besondere Einrichtung zur Verbesserung der Bearbeitungsqualität und zur Rationalisierung des Finishvorgangs ist die kombinierte Schulterbügeleinrichtung des neuen Finishers anzusehen. Sie besteht aus zwei halbrund geformten, dampfbeheizten Pressschalen, die beide Schulterpartien per Druck und Hitze schnell und sauber trocknen sollen. Simultan zum Pressvorgang strömt Heißluft aus einer Düsenreihe auf die durch Stoffmehrfachlagen und Nahtbereiche problematische Schulterpartie und unterstützt und beschleunigt den Trockenvorgang.


Die beiden Spreizarme tragen an ihren Enden Fixiereinrichtungen, die sich mithilfe einer Computersteuerung vom Langarm- auf den Kurzarmmodus umschalten lassen, indem halbrunde Klemm- und Spreizschalen in Aktion treten. Die Büste verfügt im vorderen Bereich über eine Absaugvorrichtung, um das korrekte Auflegen der Hemden und Kittel zu erleichtern. Die vordere, elektrisch beheizte Anpressleiste bietet zusammen mit der rundum wirksamen Fixierung des Schoßbereichs einen festen Halt der Teile, während sie mit Warm- und Kaltluft durchströmt werden. Das Gebläse arbeitet mit einem frequenzgesteuerten Motor, um seine Energie je nach Materialart möglichst fein einstellen zu können.


Erfolgserlebnis für die behinderten Mitarbeiter

Der in aktueller Ausführung gelieferte Hosentopper MT.94 überzeugte Neisius durch ein neu überarbeitetes und sensibles „Anti-Stretch-System“, das sich besonders bei der Bearbeitung von Hosen aus elastischen Materialien bewähren soll.


Wie sich die Formteilefinishabteilung in der Caritas-Wäscherei in Ulmen derzeit technisch präsentiert, lässt sich ein konstant hohes Qualitätslevel der Bearbeitung realisieren. Alle Maschinen sind nach Erfahrungen des Betriebs einfach zu bedienen, langwierige Lernprozesse entfallen somit. Die Mehrzahl der Behinderten arbeitet gern an den Maschinen: Für sie ist jedes gelungene Teil ein Erfolgserlebnis.Klaus Peter Lang

www.pallas-finish-systeme.de