WKÖ-Präsident Leitl zu Arbeitsmarkt Mit mehr Zuversicht zu neuen Arbeitsplätzen
3 Das Jahr 2016 startet mit einer unveränderten angespannten Lage auf dem heimischen
Arbeitsmarkt. „Um den nach wie vor insgesamt negativen Trend umzukehren, ist es jetzt
dringend erforderlich, das ohnehin nur sehr zarte Wachstum zu stützen und Optimismus
in der Wirtschaft zu stärken“, betont WKÖ-Präsident Christoph Leitl in Bezug auf die
aktuellen Arbeitsmarktdaten.
Dreh- und Angelpunkt der notwendigen Trendwende ist eine positive Stimmung in unseren
Unternehmen. Trotz schwierigster wirtschaftlicher Rahmenbedingungen im gesamten Jahr
2015 haben Österreichs Betriebe im Dezember 40.000 zusätzliche Jobs geschaffen. Die
Beschäftigung stieg damit stärker als in den Vormonaten. Und dass die heimischen Betriebe
dem Arbeitsmarktservice (AMS) im Dezember um +33 Prozent mehr offene Stellen gemeldet
haben, ist ein zusätzliches erfreuliches Signal.
Anhaltend erfreulicher Trend in der Gruppe 50+
Die Beschäftigung von Personen über 50 Jahren entwickelt sich mit plus sieben Prozent weiterhin deutlich überdurchschnittlich. Die Arbeitslosenquote der über 50-Jährigen liegt mit 10,9 Prozent kaum über der allgemeinen Arbeitslosenquote von 10,6 Prozent. Leitl sagt: „Diese Zahlen belegen, dass die Wirtschaft das Erfahrungswissen und die Kompetenz ihrer älteren Beschäftigten schätzt und auf ihre Mitarbeit zählt.“ Eine große Herausforderung für den Arbeitsmarkt wird die Integration von ausländischen Arbeitslosen sein, die überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Auch die Unterstützung der Betriebe bei der Anpassung der Qualifizierung ihrer Mitarbeiter an den technologischen Wandel wird 2016 eine wichtige Aufgabe für das AMS sein.
Ärmel aufkrempeln und Reformen umsetzen
Leitl betont: „Vor diesem Hintergrund – noch schwächelnde Konjunktur und Herausforderungen durch mehr potenzielle Teilnehmer am heimischen Arbeitsmarkt – heißt es jetzt Ärmel aufkrempeln und Taten der Ermutigung setzen. Dafür brauchen wir dringend einen Belastungsstopp für die Wirtschaft und unternehmerfreundlichere Rahmenbedingungen in unserem Land. Dazu gehören Investitionsanreize, Stützen des Wachstums und Konsums wie der Handwerkerbonus, aber auch längst überfällige Reformen und Bürokratieabbau. Deshalb sollten etwa neue gesetzliche Vorgaben nicht nur auf ihre finanziellen und budgetären, sondern immer auch auf ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt überprüft werden“, fordert Leitl eine „Arbeitsplatzverträglichkeitsprüfung“ von neuen Verordnungen und Gesetzen. „Die wichtigste Aufgabe der Regierung ist es jetzt, Zuversicht zu schaffen, auf die die Betriebe aufbauen können.“