Bundesleistungswettbewerb 2014 Nächste Station: Dubai

Der Bundesleistungswettbewerb hat 2014 wieder drei Sieger hervorgebracht. Was kommt nach der Freude über den Preis, welche Pläne haben die Bestplatzierten? RWTextilservice hat nachgefragt und Spannendes erfahren. In Teil 1 erzählt uns Pascal Querengässer von seinen Erfahrungen und Vorhaben.

Pascal Querengässer belegte den zweiten Platz im Bundesleistungswettbewerb 2014 und sucht jetzt sein Glück im Ausland. Foto: Querengässer - © Pascal Querengässer

3 Seit dem Bundesleistungswettbewerb am 24. und 25. Oktober letzten Jahres ist einige Zeit ins Land gegangen. Was ist aus den drei Siegern geworden? Pascal Querengässer, zweiter Sieger, hat Ende Januar 2015 einen großen Schritt gewagt und ist nach Dubai gegangen. Das passt zu dem aufgeschlossenen 20-Jährigen, der sich selbst als ehrlich, selbstbewusst und experimentierfreudig beschreibt. Von dieser Selbsteinschätzung konnte sich RWTextilservice selbst überzeugen. Wir
haben ihn sechs Stunden vor seiner Abreise in die Vereinigten Arabischen Emirate gesprochen. Uns erzählt er, was ihn dazu
bewogen hat, nach Dubai zu gehen, warum er Textilreiniger werden wollte und wie
seine Ausbildung in Deutschland verlaufen ist.

RWTextilservice: Warum haben Sie sich für eine Ausbildung zum Textilreiniger entschieden?

Pascal Querengässer: Der Beruf des Textilreinigers liegt mir quasi im Blut. Das fängt bei meinem Großvater an. Über Jahrzehnte hat er eine Reinigung mit einer Wäschereiabteilung betrieben. Mein Vater ist zudem gelernter Textilreinigungsmeister und arbeitet momentan für Büfa Chemikalien. Daher lag es für mich nahe, diesen Berufsweg zu gehen und deshalb habe ich mich für diese Ausbildung entschieden.

RWT: War Ihre Ausbildungszeit wie erwartet?

Querengässer: Meine Ausbildung verlief sehr gut und es gab keine bösen Überraschungen. Durch meinen Großvater und meinen Vater habe ich aber bereits Kenntnisse über die Branche gehabt. Daher war alles wie erwartet – in positiver Hinsicht. Auch wenn es mal stressig war, habe ich sehr gerne gearbeitet. Dass mir die Ausbildung so viel Spaß bereitet hat, lag auch an meinem Ausbildungsbetrieb. Das Team um Lars Reuter von „Die gute Reinigung“ aus Hamburg-Harburg ist wirklich klasse. An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich für die tolle Zeit im Betrieb bedanken und mich dafür entschuldigen, dass ich vor meiner Abreise nach Dubai nicht noch einmal vorbeigekommen bin.

RWT: Was gefällt Ihnen besonders an dem Beruf des Textilreinigers?

Querengässer: Es ist vorteilhaft, dass die Branche nicht groß ist. Mit der Zeit hat man sich mit allem vertraut gemacht und weiß, worauf es in dem Beruf ankommt. Durch die Branchengröße kennt man relativ schnell den Markt und die vielen Möglichkeiten, die sich einem nach der Ausbildung bieten. Die Aufstiegsmöglichkeiten in meinem Berufsfeld finde ich sehr interessant.

RWT: Erzählen Sie uns von dem Bundesleistungswettbewerb. Wie haben Sie ihn empfunden?

Querengässer: Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, beim Bundesleistungswettbewerb dabei gewesen zu sein. An dem Wettbewerb nehmen nur die Besten teil. Für mich war es eine tolle und wichtige Erfahrung, die mich weitergebracht hat. Nicht nur hinsichtlich meines Wissens, sondern auch in Bezug auf mein Selbstbewusstsein. Die Atmosphäre während des Wettbewerbs war entspannt – trotz der Prüfungssituation. Ich stand nicht total unter Druck, daher konnte ich den Wettbewerb genießen. Dass ich dann noch zweiter Sieger geworden bin,
hat das Ganze für mich rund gemacht. Meine Familie und Freunde sind stolz auf mich und haben sich sehr gefreut, als ich ihnen von meiner Platzierung berichtet habe. Es ist für mich ein schönes Gefühl zu wissen, dass sie immer hinter mir stehen. Selbstverständlich habe ich mich auch selbst über meine Leistung gefreut und ich wurde in dem Gefühl bestätigt, dass meine Berufsschule gute Arbeit ­leistet.

RWT: Haben Sie noch Kontakt zu den anderen Teilnehmern des Wettbewerbs?

Querengässer: Nein, seit dem Bundesleistungswettbewerb stehe ich mit keinem der Teilnehmer noch in Verbindung. Da unsere Branche aber, wie ich bereits gesagt habe, nicht besonders groß ist, erhoffe ich mir, die Teilnehmer auf einer Messe oder sonstigen Veranstaltungen zu treffen. Sieht man sich erst nach einiger Zeit wieder, gibt es umso mehr, worüber man sich austauschen kann. Außerdem werde ich ohnehin in der nächsten Zeit in Dubai sein.

RWT: Was hat Sie dazu bewogen, Deutschland den Rücken zu kehren und nach Dubai zu gehen?

Querengässer: Es ist für mich ein Weg in die Unabhängigkeit. Ich habe mich dazu entschieden, um neue Erfahrungen zu sammeln. Durch den Auslandsaufenthalt erhoffe ich mir auch, Kenntnisse im Business-Englisch zu erlangen. In meinen Augen profitiert man außerdem von dem Arbeiten mit Menschen unterschiedlicher Nationalitäten. Darüber hinaus bin ich der Ansicht, dass es für mich nach 20 Jahren in Deutschland an der Zeit war, an einem anderen Ort mein Leben zu genießen. In Dubai scheint häufiger die Sonne als in Deutschland, es gibt Bademöglichkeiten direkt vor der Haustür und viele schöne Autos, wofür ich mich auch interessiere. Ich möchte dort viele andere Kulturen kennenlernen, einfach Spaß  haben und meine Zeit genießen. Meine Familie und meine Freunde kommen mich hoffentlich bald besuchen, ansonsten komme ich auch mal nach Deutschland – aber dann zu Besuch. Derzeit
ist geplant, dass ich zwei Jahre in Dubai bleibe. Ich kann jedoch nicht sagen, ob ich mich doch dazu entscheiden werde, länger
zu bleiben, oder vielleicht früher nach Deutschland zurückzu­kehren.

RWT: Was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft? Gibt es konkrete Pläne?

Querengässer: Ich mache eins nach dem anderen: Zunächst möchte ich meine Erfahrungen in Dubai sammeln und später wieder nach Deutschland gehen. In Deutschland würde ich gerne meinen Textilreinigungsmeister absolvieren. Dann werde ich sehen, in welchem Unternehmen oder in welchem Betrieb ich unterkomme. Ich blicke positiv in die Zukunft.

RWT: Für Ihren weiteren Lebensweg wünschen wir Ihnen alles Gute und kommen Sie gut in Dubai an. Herzlichen Dank für das Gespräch.