Onlinereinigung „Persil Service online“: Bekleidung per Paket zur Reinigung schicken

Mit einer neuen Dienstleistung möchten Henkel, DHL und die Textilreinigungsfirma Stichweh aus Hannover Kunden bundesweit den Gang zur Textilreinigung ersparen. Per Paket sollen Hemden und Hosen in die Reinigung gehen und auf demselben Weg zurückkommen.

Mit dem "Persil Service Online" möchten Henkel, DHL und Stichweh dem "zunehmend mobilen Lebensstil der Kunden" gerecht werden. - © Henkel

Mit dem neuen Dienst "Persil Service online" bieten Henkel, DHL und Stichweh den Kunden eine bequeme und zeitsparende Lösung, sagt Thomas Schuffenhauer, Manager von Henkel Laundry & Home Care. Diese müssten sich so nicht mehr an Ladenöffnungszeiten von Reinigungen halten. Auch die Erreichbarkeit sei kein Faktor mehr. „Der Service wird dem zunehmend mobilen Lebensstil der Kunden gerecht“, so Schuffenhauer.

Nach einer Anmeldung über das Onlineportal www.geschickt-gereinigt.de können Kunden ein Versandetikett anfordern, mit dem die zu reinigenden Textilien per DHL-Paket verschickt werden. Das Paket lasse sich entweder am Postschalter, einer Packstation, einem Paketshop oder direkt beim Postboten abgeben. Innerhalb von drei Tagen werde die gereinigte und gebügelte Garderobe zurück an die eigene Adresse geliefert.

Die Frage der Nachhaltigkeit

Gereinigt werden sollen die Textilien in einem von Stichweh neu errichteten Zentralbetrieb in Hannover. Es sei das Ziel, Dienstleistungen so umweltverträglich wie möglich anzubieten. „Der Energie- und Wasserverbrauch pro Kleidungsstück ist geringer als bei jeder anderen Bearbeitungsart“, so Hanno Ziehm, Vorstand der Stichweh AG.

Doch gerade der Einsatz nur einer Reinigung für ganz Deutschland wird von Umweltschützern im Hinblick auf die anfallenden Kraftstoffemissionen kritisiert. "Abendessen, Bügelwäsche, Stiefel oder der Einkauf beim Supermarkt – immer mehr Produkte werden bis nach Hause gebracht", bemängelt Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung bei der Deutschen Umwelthilfe im Gespräch mit der Zeitung „Die Welt“. Das Angebot sei bequem, belaste aber die Luft und führe noch mehr dazu, dass Innenstädte mit Lastwagen und Autos verstopft werden.

Mit dem Hinweis darauf, dass der neue Service mit „DHL GoGreen“ erfolgen soll, halten die Anbieter dagegen. Die Transporte seien klimaneutral. Treibhausgasemissionen, die bei Transport und Bearbeitung der Sendungen entstehen, sollen vollständig in Klimaschutzprojekten, die anerkannte Standards erfüllen, ausgeglichen werden. Auch sollen die wiederverwendbaren Versandkartons aus recyclebaren Rohstoffen hergestellt sein.

Die drei Anbieterunternehmen erwarten von dem neuen Service einen Jahresumsatz von bis zu 30 Millionen Euro. Den regulären Persil Service nutzten bereits rund 11.000 Kunden in 170 Unternehmen, so Henkel. Mit der Onlineversion erhoffe man sich im ersten vollen Geschäftsjahr Erlöse zwischen einer und zwei Millionen Euro. "Die Welt" merkt an, dass man jedoch zunächst abwarten müsse, um zu sehen, wie gut das Geschäft tatsächlich laufe. Reinigungen um die Ecke hätten in jedem Falle einen Vorteil gegenüber dem Persil Service Online: "Deren Mitarbeiter können Problemteile gleich bei der Annahme zuordnen oder aussortieren".