Neue Wäschereitechnik im Jagdschloss Bargteheide „Qualität ohne Fehl und Tadel“

Im Malepartus-Wohnpark für Senioren in Bargteheide bei Hamburg wird im hauseigenen Betrieb gewaschen. Mitte vergangenen Jahres wurde die Wäscherei mit neuer Technik eingerichtet. Wichtig war den Betreibern, dass alle Maschinen aus einer Hand geliefert werden.

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    Die beiden gasbeheizten Trockner fassen jeweils 35 kg Wäsche.
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    Da der Platz in der Wäscherei beschränkt ist, befinden sich Eingabe und Auslauf bei der Zylindermangel auf derselben Seite.
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    Gelegentlich greift Sylvia Detlefs auch selbst „zum Eisen“ und arbeitet am komplett ausgestatteten Saug-Blas-Bügeltisch.

„Qualität ohne Fehl und Tadel“

Heute liegt der Malepartus-Wohnpark am Rande der Stadt Bargteheide, die wiederum etwa 30 km nördlich von Hamburg bereits in Schleswig-Holstein gelegen ist. Früher bildeten die Baulichkeiten das „Jagdschloss“ – alte Bargteheider nennen die Immobilie heute noch so. Wer allerdings annimmt, dass es sich hier um ein architektonisches Relikt adliger Bausucht und Prunkerei handele, liegt völlig daneben. Dazu ist die wohlhabend bürgerlich hanseatische Gesellschaft Hamburgs viel zu nahe vor den Toren Bargteheides.

Vor gut 100 Jahren erwarb ein wohlsituierter Hamburger Kaufmann das 137 ha große Grundstück zu Jagdzwecken und setzte darauf das bald Jagdschloss getaufte Herrenhaus mit einer Reihe von Nebengebäuden. In den 30er Jahren wechselte der Besitzer, ein reicher Kohlenhändler wurde glücklicher Besitzer, allerdings nur für drei Jahre. 1938 übernahm die Reichspost das Jagdschloss und baute es um in ein Erholungsheim für Postbedienstete. Unbeschadet überstand der große, gelungene Bau den Weltkrieg, bis er schließlich 1950 – wohl durch Unachtsamkeit – abbrannte. Immer noch im Besitz der jetzigen Bundespost wurde das Jagdschloss wieder aufgebaut und bis 1995 als Ausbildungsstätte genutzt. Anschließend wurde das Objekt stillgelegt.

Im Mai 2003 erwarb Katharina Steinbuck die Liegenschaft von der Telekom, um daraus schwerpunktmäßig eine Altenpflegeschule und weitere Einrichtungen für Senioren zu schaffen. Als in Kooperation mit dem diakonischen Werk betriebene Ausbildungsstätte ist das Haus in Bargteheide mittlerweile staatlich anerkannt.

Mit Unterstützung ihres Sohnes Mathias, dem der kaufmännische Part in der Unternehmensleitung zufiel, wurde das Jagdschloss von Grund auf renoviert und liebevoll ausgestattet und – selbstverständlich im Stil vergangener Tage – ausgestaltet. Das Ergebnis ist so überzeugend ausgefallen, dass der Prachtbau heute als Außenstelle des Standesamtes Bargteheide für besonders feierliche Trauungszeremonien genutzt wird. Zu der Steinbuck-Unternehmung zählt außerdem das bereits betriebene Seniorenheim Fasanenhof, das etwa 3 km vom Jagdschloss entfernt über 70 älteren Menschen einen gepflegte Altersruhesitz bietet. 1991 wurde auch dieses Objekt käuflich erworben.

Zu den technischen Einrichtungen des Jagdschlosses gehört praktisch seit immer eine Wäscherei. Als Familie Steinbuck den Bau übernahm und daraus die beschriebene Einrichtung schuf, wurde zunächst die Wäschebearbeitung gesplittet: Flachwäsche übernahm ein gewerblicher Wäschereibetrieb der Nachbarschaft, während die Bewohnerwäsche und Trockenwäsche im Hause bearbeitet wurden. Vor etwa zwei Jahren stand man, so Mathias Steinbuck, vor der Entscheidung, das Outsourcing nunmehr komplett durchzuführen oder in eine neue, moderne Wäscherei zu investieren, die dann aber den kompletten Service abzudecken haben würde.

„Nach intensiven Überlegungen und natürlich auch Wirtschaftlichkeitsberechnungen“, so merkt Steinbuck an, „haben wir beschlossen, die Wäscherei in völlig neuer Gestalt und ausgestattet mit modernster Technik wieder aufleben zu lassen. Sie ist jetzt wieder an der Stelle des riesigen Komplexes untergebracht, wo sie sich ursprünglich befunden hatte.“

Eine der Vorgaben für die Neueinrichtung der Wäscherei des Jagdschlosses lautete: die Maschinen und technischen Einrichtungen sollten möglichst aus einer Hand geliefert werden. Im Rahmen der Messe Altenpflege+ProPflege in Hannover stießen Mathias Steinbuck und Sylvia Detlefs, Geschäftsführerin der Domus Facility Service GmbH, einer Firma, die der Steinbuck-Unternehmensgruppe angehört und die künftig für die einzurichtende Wäscherei zuständig werden würde, auf die Gemeinschaftspräsentation des Vertriebsunternehmens Heprotex mit dem spanischen Wäschereitechnikhersteller Girbau an. Nach eingehender Besichtigung eines Referenzbetriebs kamen die Jagdschloss-Verantwortlichen zu der Überzeugung, in Heprotex den adäquaten Partner für das Projekt gefunden zu haben.

Mit beachtlichem Geschick wurden die vorhandenen Räumlichkeiten modifiziert und den Erfordernissen eines rationellen Produktionsablaufs angepasst. In den Monaten von Mai bis Juli 2006 erfolgte der Einbau und die Installation der Technik. Für den Hauptanteil der Wäsche stehen zwei Waschschleudermaschinen in Hygieneausführung von Girbau zur Verfügung. Zur Steigerung der Flexibilität wurde zwei unterschiedliche Beladegrößen gewählt, und zwar jeweils 45 und 35 kg Wäsche. Für kleinere Wäscheposten, die keiner Hygienebehandlung bedürfen, steht eine 8 kg fassende Girbau-Waschschleudermaschine modernster Bauart mit Intelisteuerung zur Verfügung. Damit lässt sich auch das Naßreinigungsverfahren, beispielsweise für Bewohnerkleidung, realisieren. Eine 12 kg fassende Maschine der spanischen Produzenten wird weitgehend zur Bearbeitung von Mops genutzt. Getrocknet wird in zwei jeweils 35 kg Wäsche fassenden Trocknern aus der neuen Girbau-Reihe SLI. Sie wurden in gasbeheizter Version geliefert.

Für den Finish der Flachwäsche wurde – ebenfalls aus dem Hause Girbau – eine Zylindermangel eingebaut. Sie verfügt über eine Arbeitsbreite von 2.530 mm und bietet den für Betriebe mit beschränktem Platzangebot so wichtigen Vorteil der Wandaufstellung, das bedeutet, dass sich die Eingabe und der Auslauf der fertig gemangelten Teile an derselben Maschinenseite befinden. Auch bei der Mangel entschied man sich für eine gasbeheizte Ausführung.

Das Finish der Formwäsche wird einer Universalpuppe anvertraut, die dank Höhenverstellbarkeit praktisch jedes Kleidungsstück schnell und in guter Qualität bearbeiten kann. Auf einem Saug-Blas-Bügeltisch wird der Rest an Finisharbeit erledigt. Letztere Geräte und Anlagen, zusammen mit einem automatischen Dampferzeuger, stammen aus der Produktion des italienischen Herstellers Fimas. Ihre Entscheidung, die neue Wäscherei komplett von der Heprotex Maschinen GmbH einrichten zu lassen, haben die Wäschereichefin Sylvia Detlefs und Mathias Steinbuck keine Minute bereut. „Alles läuft ohne Ärger und Beanstandung, wie es eben sein sollte“, betont der junge Malepartus-Chef. Und Sylvia Detlefs ergänzt:„Und die Qualität, die wir produzieren, ist ohne Fehl und Tadel.“ kpl