Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode Schadensfallworkshop für Textilreinigerazubis

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    In einem Workshop lernten die Textilreinigerazubis der Frank­furter Modeschule verschiedene Schadensfälle kennen und versuchten sich selbstständig an einer Schadensanalyse.
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    Die mittlerweile traditionelle Veranstaltung wurde von Meinrad Himmelsbach, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger, geleitet. Fotos: him

In der Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode fand in diesem Jahr zum ersten Mal ein Schadensfallworkshop statt. Das Berufsbildungszentrum liegt nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Unterrichtet werden hier vor allem Textil- und Modeberufe. Das mehr als 100 Jahre alte Schulgebäude macht einen imposanten Eindruck. Die Textilreiniger genießen hier jedoch eine Sonderstellung, da sie in einem eigenen, bungalowartigen Gebäude auf dem Schulhof mit Klassenraum, Lehrvorbereitungsraum, Toiletten und einem auf dem aktuellen Stand befindlichen Technikum mit allem, was eine kleine Wäscherei und Reinigung an Geräten, Anlagen und Betriebsmitteln benötigt, untergebracht sind.

Aus fünf Bundesländern

Aktuell findet man an der Frank-furter Schule nicht mehr nur hessische Lehrlinge. Textilreinigerauszubildende aus fünf Bundesländern werden hier unterrichtet, so auch aus Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz sowie aus dem Saarland. Insgesamt bereiten sich dieses Jahr 13 Azubis hier auf die Gesellenprüfung vor.

Der Schadensfallworkshop, der in den vergangenen Jahren an der Kerschensteiner Schule in Stuttgart ausgerichtet worden war, wurde von Meinrad Himmelsbach geleitet. Der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für das Textilreinigerhandwerk und Leiter der Schiedsstelle für Textilpflege Baden-Württemberg besuchte die Berufsschulklasse mit einem ganzen Koffer voll mit Schadensfällen. Jeder Schüler bekam ein Exemplar des bei Holzmann Medien erschienenen Buches „Schadensfälle in der Textilreinigung“ von Himmelsbach als Schulungsunterlage überreicht. Ziel des Workshops war es, die Azubis dazu anzuregen, sich eigenständig in einen Schadensfall hineinzudenken.

Nach einer kurzen Einführung wurde deshalb jedem Schüler ein Schadensfall zugeteilt. Als erste Aufgabe erfassten die Schüler die Schäden mithilfe eines von der Klassenlehrerin Stefanie Neu erstellten Schadensformulars. Anschließend stellten die Schüler die Schadensfälle der Klasse vor. Nach einer kurzen Mittagspause standen dann einige von Sportwissenschaftlern empfohlene Körperübungen an, um Verspannungen abzubauen und Konzentrationsschwächen und Ermüdung vorzubeugen.

In einem zweiten Schritt versuchten sich die Schüler an einer Schadensanalyse unter Verwendung verschiedener Hilfsmitteln, beispielsweise einer Lupe und einer Brennprobe. Außerdem ermittelten sie anhand der branchenüblichen Zeitwerttabelle der Sachverständigen sowie aus den Angaben zum jeweiligen Textil den Zeitwert. Auch diese Ergebnisse wurden in der Runde vorgestellt und diskutiert.

Immer mehr dazulernen

Am Ende der Veranstaltung hob Himmelsbach hervor, dass die angehenden Textilreiniger die berufliche Elite ihres Jahrgangs in ganz Süddeutschland seien. Er hoffe deshalb, dass sich die Azubis auch nach der Gesellenprüfung um ihre Weiterbildung kümmern würden. „Das Schöne an diesem Beruf ist, dass man, sofern man dazu bereit ist, immer mehr dazulernt und im Laufe der Jahre einen großen Erfahrungsschatz bekommen kann. Das macht dann immer mehr Spaß“, so Himmelsbach. Die Klassenlehrerin Stefanie Neu fand den Workshop gelungen, mit den Rückmeldungen der Azubis sei sie zufrieden: „Das Feedback der Schüler war durchgehend positiv. Sie fanden es toll, dass ein Fachmann sich mit so anschaulichen Beispielen Zeit für sie genommen hat.“

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