Empa Studie zu Mikroplastik in Textilien

3 Für Mikroplastik in unserem Abwasser sind vor allem zwei Faktoren verantwortlich: Einerseits enthalten viele Kosmetikartikel wie Zahnpasta oder Cremes winzige Plastikteilchen. Andererseits wird Mikroplastik beim Waschen von Bekleidung aus Polymertextilien ausgespült. Bernd Nowack, Edgar Hernandez und Denise Mitrano vom Forschungsinstitut Empa in der Schweiz haben in der Abteilung „Technologie und Gesellschaft“ basierend auf ­ihren Forschungsarbeiten zu Nanopartikeln nun eine erste quantitative Untersuchung zur Freisetzung von Mikrofasern aus Polyestertextilien beim Waschen im Fachblatt „Environmental Science and Technology“ publiziert. Dabei untersuchten sie in erster Linie, wie sich Waschmittel, Wassertemperatur sowie Anzahl und Länge der Waschgänge auf die Freisetzung von Mikrofasern auswirken. Die Forscher fanden heraus, dass die Menge an Fasern, die bei fünf verschiedenen Waschprogrammen herausgelöst wurde, immer mehr oder weniger konstant war. Waschmittel und Tenside erhöhten dabei die Menge an freigesetzten Mikrofasern im Vergleich zu „normalem“ Wasser. Die Waschtemperatur habe dagegen keinen Einfluss auf die Anzahl der Mikrofasern im Abwasser.

Nowack ging davon aus, dass sein Team die gängige Hypothese bestätigen würde, die besagt: Je länger ein Waschgang dauert, desto mehr Mikrofasern setzt er frei. „Zunächst machte es den Anschein, als würden die Mikrofasern während des Waschens entstehen“, erklärt Nowack. Wäre dies der Fall, sollten längere Waschgänge mehr Fasern freisetzen – dies sei in der Realität aber nicht der Fall. „Daher können wir leider noch nicht erklären, wie die freigesetzten Fasern entstehen“, sagt der Empa-Forscher.

Daher ist bereits eine Folgestudie geplant. So soll in Zusammenarbeit mit Manfred Heuberger von der Empa-Abteilung „Advanced Fibers“ demnächst eine Doktorarbeit zur Entstehung von ­Mikrofasern beim Waschen anlaufen. Diese Studie soll systematisch verschiedene Stoffarten analysieren, um Licht ins Dunkel der Entstehung von Mikrofasern in der Waschmaschine zu ­bringen.

Infos: www.empa.ch